DER NEUE MENSCH - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...
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dass mehrere sich eigentlich ausschließende Zustände gleich-<br />
gers<br />
Katze. In einem geschlossenen Raum ist bei diesem physikalischen<br />
Gedankenexperiment eine Katze eingesperrt, die<br />
gleichzeitig lebendig und tot erscheint – vereinfacht ausge-<br />
<br />
gleichzeitig 0 und 1 sein kann. So könnten die Rechner mit allen<br />
potenziellen Lösungen gleichzeitig arbeiten. Von allen Ansätzen<br />
<br />
wäre die Primfaktorenzerlegung von großen Zahlen, für die große<br />
Computer heute Tage benötigen, in Zukunft von Quantencomputern<br />
in Sekundenbruchteilen erledigt.<br />
Die Umsetzung ist aber noch ferne Zukunftsmusik. Peschel:<br />
tencomputer<br />
funktionieren könnte. Technisch hat aber noch niemand<br />
eine Vorstellung davon, wie die Umsetzung überhaupt<br />
aussehen soll.“<br />
Moleküle: Informationsträger im Nano-Netzwerk<br />
netz. „Licht ist perfekt zur Datenübertragung geeignet“, so Peschel.<br />
Viele Signale können in unterschiedlichen Frequenzen auf<br />
dem gleichen Lichtweg gesendet werden. Heutige Glasfasersysteme<br />
übertragen bis zu 100 Lichtfarben gleichzeitig. „Und<br />
die Kapazitätsgrenzen sind bisher noch längst nicht erreicht.“<br />
Was mit der optischen Datenübertragung per Lichtwellenleiter<br />
über Tausende von Kilometern hervorragend funktioniert, wird<br />
auch schon auf kürzeren Wegen bei der Kommunikation in Supercomputern<br />
angewandt. Peschel geht davon aus, dass die<br />
optische Datenkommunikation in wenigen Jahren auch im heimischen<br />
PC Standard ist. „Die größte Herausforderung ist es allerdings,<br />
diese Technik in die Prozessoren selbst zu integrieren.“<br />
Hier gibt es noch viele Probleme zu lösen, wie die Größenanpassung<br />
zwischen Elektronik und Photonik. Da Glasfasern zu groß<br />
sind, könnten die Wellenleiter aus dem Halbleiter Silizium hergestellt<br />
werden, der kleinere Wellenleiterquerschnitte zulässt.<br />
Vielleicht setzt der Mensch der Zukunft aber auch auf eine komplett<br />
andere Entwicklung: „Quantencomputer könnten den fundamentalen<br />
Durchbruch bringen“, so Peschel. Die Quantenmechanik<br />
ist eine ernst zu nehmende Wissenschaft, die den Laien<br />
an Science-Fiction erinnert. Experten reden sogar von Teleportation.<br />
In ihrer Kernthese gehen die Wissenschaftler davon aus,<br />
lichkeiten<br />
realisiert wird, stellt sich die Wissenschaft aktuellen Herausforderungen.<br />
Prof. Robert Schober vom Lehrstuhl für Digitale<br />
Übertragung spricht bei der Nachrichtenübertragung von einem<br />
Paradigmenwechsel. „Die Nachrichtentechnik hat in den vergangenen<br />
20 Jahren unser tägliches Leben stark verändert“, sagt<br />
Schober und meint damit neben dem Internet und Navigationssystemen<br />
in Autos vor allem den Mobilfunk. Zwar fanden Mobiltelefone<br />
der ersten Generation, die auf analogen Systemen basierten,<br />
noch kaum Verbreitung. Dagegen ist das nachfolgende, auf<br />
volldigitale Netze ausgerichtete Global System for Mobile Communications,<br />
kurz GSM, der erfolgreichste Mobilfunk-Standard<br />
aller Zeiten. 1991 wurde in Finnland zum ersten Mal über ein<br />
GSM-Mobiltelefon gesprochen: Der damalige Premierminister<br />
Harri Holkeri nutzte dieses System, um Karina Suonio anzurufen,<br />
<br />
her; heute telefonieren rund sechs Milliarden Menschen mobil.<br />
Die traditionellen Kommunikationsnetze sind für die Nachrich-<br />
zentrierte<br />
sich die Technik auf die Optimierung der Datenrate<br />
und die Zuverlässigkeit. „An den hohen Energieverbrauch der<br />
Kommunikationstechnik hat man aber praktisch keinen Gedanken<br />
verschwendet“, betont der Elektrotechniker. Der weltweite<br />
Energieaufwand bei Mobilfunknetzen ist riesig. Allein in Nigeria<br />
<br />
pro Monat.<br />
Nr. 113 | Oktober 2013 | 38. Jahrgang 37