DER NEUE MENSCH - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...
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INTERVIEW | Prof. Dr. André Reis<br />
„Die Sequenzierung erlaubt uns<br />
die Aufklärung der genetischen<br />
<br />
<br />
<br />
winzigste Veränderungen der<br />
<br />
die mehrere Gene gleichzeitig<br />
<br />
ten Kindes ein weiteres Kind bekommen, das diesbezüglich völlig<br />
gesund ist. In unseren Forschungen haben wir zirka 40 neue<br />
Gene gefunden, die für Intelligenzminderung ursächlich sind.<br />
<br />
<br />
Was bedeutet dies für die Betroffenen?<br />
Reis:<br />
sie eine Diagnose haben, also die Ursache der Erkrankung kennen<br />
sowie das Wiederholungsrisiko. Außerdem ist auf diese<br />
tere<br />
gesundheitliche Probleme beim Kind, die dann frühzeitig<br />
erkannt und behandelt werden können. Eine Therapie haben wir<br />
leider noch nicht. Aber das ist natürlich unser letztliches Ziel.<br />
Kann man genetisch heilen?<br />
Reis: <br />
<br />
können. Gentherapien funktionieren leider bei den allermeisten<br />
Krankheiten nicht, weil es der Medizin nicht gelingt, sauber und<br />
-<br />
gen<br />
werden, oder es kommt zu Abwehrreaktionen des Körpers<br />
auf die Viren und andere Träger des auszutauschenden Gens.<br />
Aber wir können mit Hilfe von Medikamenten die betroffenen<br />
<br />
<br />
in der klinischen Erprobung, das sehr<br />
vielversprechend ist.“<br />
Haben Sie dafür ein Beispiel?<br />
Reis.<br />
Erprobung, das sehr vielversprechend ist. Damit sollen Kinder<br />
drom,<br />
behandelt werden. Für den Alltag könnte dies zumindest<br />
bedeuten, dass das betroffene Kind eine größere Aufmerksamkeitsspanne<br />
erlangt sowie eine höhere Zugewandtheit den betreuenden<br />
Menschen gegenüber entwickelt – und damit besser<br />
am täglichen Leben teilhaben kann. Das wäre schon ein großer<br />
Fortschritt.<br />
Welches sind außerdem Ihre Forschungsschwerpunkte?<br />
Reis: Einer unserer weiteren Schwerpunkte gilt die Erforschung<br />
der Psoriasis. Diese Erkrankung, gerade auch in Verbindung mit<br />
Gelenkveränderungen, war bisher nur unzureichend erforscht.<br />
Deshalb haben wir das Genom systematisch gerastert und<br />
ten<br />
sind. Dabei haben wir eine Pforte öffnen können, indem wir<br />
in einem Gen Veränderungen gefunden und gezeigt haben,<br />
dass ein bestimmter zellulärer Signalweg gestört ist. Nun ist es<br />
unsere Aufgabe, diesen Signalweg weiter zu untersuchen, wie<br />
<br />
68 friedrich – forschungsmagazin der <strong>Friedrich</strong>-<strong>Alexander</strong>-<strong>Universität</strong>