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Aktuelles Sonderheft: Speicher des Wissens - Universität Rostock

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Schätze und Sammlungen<br />

Die Autorin<br />

Heike Tröger<br />

1986 – 1990 Studium der Bibliothekswissenschaft<br />

an der Humboldt-<br />

<strong>Universität</strong> zu Berlin, Abschluss als<br />

Diplombibliothe karin; seit 1990 Mitarbeiterin<br />

in der Ab tei lung Sondersammlungen<br />

der <strong>Universität</strong>sbibliothek <strong>Rostock</strong><br />

<strong>Universität</strong> <strong>Rostock</strong><br />

<strong>Universität</strong>sbibliothek<br />

Abt. Sondersammlungen<br />

Altbettelmönchstr. 4, 18055 <strong>Rostock</strong><br />

Fon +49 381 498-8753<br />

Mail heike.troeger@uni-rostock.de<br />

tes Megapolitanae“ <strong>des</strong> Juristen Ferdinand<br />

Kämmerer zusammengestellten<br />

Notizen zu den Verhältnissen an der<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Rostock</strong> bieten einen sehr<br />

persönlichen Zugang zur Lebenswelt<br />

ihrer Verfasser. Zum Nachlass <strong>des</strong> Oluf<br />

Gerhard Tychsen gehören mit ca. 2.000<br />

Briefen seiner Korrespondenz nicht nur<br />

die Briefe von Gelehrten in ganz Europa<br />

an den Orientalisten und Bibliothekar,<br />

sondern zumeist auch die Konzepte<br />

seiner eigenen Schreiben. Vorlesungsnachschriften<br />

aus dem 19. Jahrhundert<br />

von Studenten mehrerer deutscher<br />

<strong>Universität</strong>en geben Einblick in die <strong>Wissens</strong>chaftsgeschichte<br />

verschiedener<br />

Fächer. Die meisten Nachlässe wurden<br />

seit der Mitte <strong>des</strong> 19. Jahrhunderts<br />

über die verschiedenen Sachgebiete<br />

<strong>des</strong> Handschriftenbestan<strong>des</strong> verstreut,<br />

nicht für je<strong>des</strong> einzelne Stück ist heute<br />

noch seine Provenienz nachweisbar.<br />

Gesondert von der Handschriftenreihe<br />

aufgestellt ist der mit über 1.000 Konvoluten<br />

umfangreichste Nachlass der<br />

<strong>Universität</strong>sbibliothek, das Archiv der<br />

Frauenrechtlerin Käthe Schirmacher.<br />

Zu diesem Bestand zählen allein ca.<br />

15.000 der insgesamt etwa 21.000 Briefe<br />

der Bibliothek, außerdem zahlreiche<br />

Zeitschriftenartikel und Vortragsmanuskripte<br />

aus ihrer Feder sowie verschiedene<br />

Sammlungen.<br />

Ein Konvolut mit ca. 100 Briefen, Fotografien<br />

und signierten Privatdrucken kam<br />

2007 als Vorlass in die Bibliothek, als<br />

noch zu Lebzeiten der Sammlers übergebene<br />

Schenkung. Der aus Dresden<br />

stammende Biologe Lothar Kalbe, geboren<br />

1927 und viele Jahre an der <strong>Universität</strong><br />

<strong>Rostock</strong> wirkend, korrespondierte seit<br />

den 1940er-Jahren mit Thomas Mann<br />

und anderen Mitgliedern der Familie, mit<br />

Hermann Hesse, Manfred Hausmann,<br />

Paul Eipper und Halldor K. Laxness.<br />

Sprachen<br />

Der größte Teil <strong>des</strong> Handschriftenbestan<strong>des</strong><br />

ist in lateinischer bzw. deutscher<br />

Sprache verfasst, jedoch finden<br />

sich auch französische, schwedische,<br />

dänische, russische oder englische Texte.<br />

Eine eigene Bestandsgruppe bilden<br />

ca. 190 orientalische Handschriften in<br />

verschiedenen Sprachen, geschrieben<br />

auf Palmblättern, orientalischem Papier<br />

und auf Pergament, viele davon aus der<br />

Privatbibliothek von Oluf Gerhard Tychsen,<br />

einige aus der Sammlung <strong>des</strong> Grafen<br />

Adolf Friedrich von Schack und anderen<br />

Schenkungen.<br />

Einen besonderen Stellenwert hat der<br />

Bestand in niederdeutscher Sprache,<br />

beginnend mit ca. 25 mittelniederdeutschen<br />

Handschriften, neben Gebetbüchern<br />

und anderen theologischen<br />

Schriften auch juristischen, historiografischen<br />

und philologischen Texten bis<br />

ins 19. Jahrhundert, außerdem Nachlässe<br />

bzw. Teilnachlässe plattdeutscher<br />

Schriftsteller <strong>des</strong> 19. und 20. Jahrhunderts<br />

mit Werkmanuskripten unterschiedlichen<br />

Bearbeitungsstan<strong>des</strong> und<br />

Briefen. Lebensdokumente wie Notizbücher<br />

und Tagebuchnotizen sind im<br />

Nachlass <strong>des</strong> <strong>Rostock</strong>ers John Brinckman<br />

(1814 – 1870) erhalten, <strong>des</strong>sen<br />

200. Geburtstag wir im kommenden<br />

Jahr feiern.<br />

■<br />

Links, Abbildung 3: Kant, Immanuel:<br />

Eigenhändiges Manuskript der „Anthropologie<br />

in pragmatischer Hinsicht“.<br />

(Signatur: Mss. var. 32); rechts, Abbildung<br />

4: Kant, Immanuel: Eigenhändige<br />

Briefe an den Buch händler Friedrich<br />

Nicolovius und an seinen Schüler Jakob<br />

Sigismund Beck, damals Magister in Halle,<br />

später Pro fessor in <strong>Rostock</strong>. (Signatur:<br />

Mss. var. 124.10 und Mss. var. 33.1)<br />

48<br />

Traditio et Innovatio – Sonderausgabe 2013

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