Zwar-Zeitung 4 2014

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Die Bottroper ZWAR-Zeitung Die AKTIVE GENERATION Ausgabe 4 2014 Seite 32 Also tippel ich mit Fahrradhelm und Satteltasche in die Fußgängerzone von Kulmbach. Es muss doch hier einen Handyshop geben und vielleicht können die mein Handy aufladen oder mir helfen. Tatsächlich ! Ein Handyshop der Telecom erscheint mir als Rettung. Nach anfänglicher Enttäuschung und der Feststellung: für so ein altes Handy gibt es keine Ladekabel mehr, erreicht die Hilfsbereitschaft des Verkäufers neue Dimensionen. Aus irgendwelchen unergründlichen Lagerbeständen findet er ein passendes Ladegerät. Ich kann meine Kollegen erreichen. Der Kontakt beginnt selbstverständlich mit der Frage: wo seid Ihr? Antwort: wir sind bereits in Lichtenfels im 1. Quartier unserer Tour. Begründung: wir hatten die Vermutung, dass Du auf Grund der Umstände den Weg dort hingenommen hast. Wo bist Du? Ich bin in Kulmbach, warte auf mein Fahrrad und mein Gepäck und wollte mit Euch nach Lichtenfels radeln. Jetzt komme ich auch nach Lichtenfels und wir beginnen halt morgen von dort aus unsere Tour. Ende! Der freundliche Verkäufer rät, das Handy noch eine Weile aufzuladen. Da ich aber den nächsten Zug nach Lichtenfels nehmen möchte, bedanke ich mich und mach mich auf den Weg zum Bahnhof. In 20 Minuten kommt der Zug. Ob ich jetzt eine Fahrkarte löse? Ich entscheide mich für nein. Während ich auf den Zug warte, fällt mir ein: wie heißt eigentlich das Hotel in Lichtenfels in dem wir einquartiert sind? Dummerweise habe ich nicht danach gefragt. Aber ich denke, wenn ich am Bahnhof in Lichtenfels einen Taxifahrer bitte, einige Hotels zu nennen, wird mir der Name wieder einfallen. Wenn nicht, werde ich halt warten, bis einer der Kollegen zum Bahnhof kommt. Während ich diese Überlegungen anstelle, sehe ich auf der anderen Seite der Sitzbank ein junges und verliebtes Pärchen, mit Ihren Handys spielen. Ich frage den jungen Mann, ob er Handyexperte ist? Er zögert mit seiner Antwort und fragt zurück, ob ich ein Problem hätte? Ja- ich hatte das Problem, dass mein Handy-Akku leer war und ich dringend mit jemandem Kontakt haben musste, der auf meinem Handy gespeichert war. Antwort: ist doch kein Problem. Geben Sie mir bitte Ihr Handy.
Die Bottroper ZWAR-Zeitung Die AKTIVE GENERATION Ausgabe 4 2014 Seite 33 Ich tausche die Simkarten aus und dann können Sie mit meinem Handy telefonieren. Ja – das war die Lösung! Warum bin ich nicht schon vorher darauf gekommen. Da sieht man es wieder: auch Senioren sollten sich mehr mit der modernen Kommunikationstechnik befassen. Nun wird es aber Zeit. In 10 Minuten kommt mein Zug. Der junge Mann öffnet mein Handy und staunt: so ein Handy hat er noch nie gesehen. Die Simkarte ist zwar sichtbar, aber wie bekommt man sie daraus? Endlich hat er die Lösung gefunden und die Karten ausgetauscht. In 5 Minuten kommt mein Zug. Ich erreiche einen meiner Radkollegen und erfahre den Namen des Hotels. Nun aber schleunigst die Karten wieder tauschen, Danke sagen und ab in den Zug. Große Überraschung: der freundliche Bahnschaffner, der mich von Bamberg nach Kulmbach begleitet hat, fragt nicht nach der Fahrkarte sondern ist erstaunt, dass meine Irrfahrten immer noch kein Ende hatten. Ich erkläre Ihm, dass ich sicher bin, dass ich in Lichtenfels meine Kollegen treffe. Er freut sich mit mir und witzelt über meinen schlechten Start einer Radtour, bei der die DB AG die Fahrräder transportiert hat und kein einziger Km auf dem Tacho steht. Ich kann nur wiederholen: die DB AG beschäftigt sehr freundliche Menschen Gottseidank liegt das Hotel in Lichtenfels nicht weit entfernt vom Bahnhof. Pünktlich erscheine ich zum Abendessen und zum großen Pallaver dieser mißglückten ersten Etappe. Was diese Gruppe so sympathisch macht : es wurde gestaunt und gelacht, aber kein einziger Vorwurf diskutiert. Wir haben die Radtour am anderen Tag in Lichtenfels begonnen und sind ohne Zwischenfälle in Würzburg angekommen. Das Mißgeschick des 1. Tages wird uns nicht davon abhalten, auch im nächsten Jahr wieder eine Tour zu planen. Der Berichterstatter : Günter Buhla
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