24.10.2014 Aufrufe

Zwar-Zeitung 4 2014

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Bottroper ZWAR-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION Ausgabe 4 <strong>2014</strong> Seite 41<br />

vorbei, welcher den Boten, wenn ich nicht dagewesen wäre, vielleicht noch<br />

über den Haufen geritten hätten. Am Pferd hängend und vielleicht<br />

bewusstlos, wäre der Bote nicht in der Lage gewesen auszuweichen!<br />

Ein Stöhnen ließ mich nach unten schauen, die Augen des Boten schauten<br />

mich an. Beruhigende Gesten meinerseits ließen ihn sich aufrichten und<br />

seinen Fuß betasten, welcher bestimmt durch die verdrehte Haltung im<br />

Steigbügel schmerzte. Er sagte einige Worte die ich aber nicht verstand.<br />

Seine Aussprache war nicht wie das heutige Deutsch. Als er weitersprach<br />

und in die Richtung des galoppierenden Pferdes zeigte, wusste ich was er<br />

wollte. Eine Viertelstunde später konnten wir uns etwas unterhalten und nach<br />

dem üblichen Woher und Wohin, ich log, dass sich die Balken bogen, erfuhr<br />

ich, dass er der königliche Bote war. Seine Umhängetasche mit den Briefen<br />

für den Königshof hatte er unter seiner Jacke um den Hals. Morgen wollte er<br />

eigentlich am Hof eintreffen aber daraus würde wohl nichts werden. Wir<br />

setzten uns nach dem Gespräch in die Richtung in Bewegung, aus der er<br />

gekommen war. Ein Dorf sollte nicht weit sein, mit einer Pferdestation an<br />

welcher er auch das Pferd wechselte. Also liefen wir los, auf den holprigen,<br />

matschigen Weg. Der Bote hinkte leicht und so dauerte es fast bis zum<br />

Nachmittag bis wir das kleine Dorf erreichten.<br />

Auf der Pferdestation war das Pferd schon eingetroffen und ein Trupp<br />

Männer wollte gerade losreiten um den Boten zu suchen. Der Trupp wäre zu<br />

spät zum Unfallort gekommen und hätten den Boten nicht mehr retten<br />

können, und seine Post wäre verloren gewesen. Erst am nächsten Morgen<br />

wollte der Bote weiterreiten und lud mich ein, auch bis Morgen auf der<br />

Station zu bleiben. Dankend lehnte ich ab und sagte ihm, dass ich lieber bei<br />

dem schönen Wetter im Freien übernachtete und auch den Flöhen und<br />

Läusen auf der Pferdestation aus dem Weg gehen wolle. Lachend<br />

verabschiedete mich der königliche Bote mit einem Dank und einen kräftigen<br />

Handschlag.<br />

Als ich nicht mehr in Sichtweise des Dorfes war, ging ich den kürzesten Weg<br />

zu einem Bach, den ich mir vorher erfragt hatte. Auf einem Rasenstück an<br />

einem größeren Bach machte ich es mir bequem und wartete bis der Nebel<br />

eintraf und mich wieder in die richtige Zeit zurück brachte. Ich sehnte eine<br />

Dusche und saubere Kleidung herbei, denn es juckte und krabbelte mich am<br />

ganzen Körper.<br />

Pünktlich zur Dämmerung senkte sich der Nebel herunter, umhüllte mich<br />

und im Handumdrehen war ichwieder in meinem “ schönen schönen Garten“!<br />

Der erste Weg war nicht ins Bad, sondern in die Küche um zu sehen, ob<br />

Kartoffeln vorhanden waren. Ja, dort waren lagen sie, ein ganzer Beutel voll.<br />

Meinen erster Auftrag hatte ich mit großem Glück erledigen können, so<br />

schnell hatte ich mir die Lösung des Kartoffelproblems nicht gedacht. Wie<br />

wird mein nächster Auftrag lauten? Wird er wieder so einfach oder doch<br />

etwas abenteuerlicher. Bin schon gespannt!<br />

Hermann Trox

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!