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Kinematisches GPS zur Deformationsbestimmung - Beuth ...

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die Entfernung zwischen <strong>GPS</strong>-Satellit und <strong>GPS</strong>-Empfänger bestimmt werden. Unter Verwendung<br />

der ebenfalls vom Satelliten übersendeten Satellitenpositionen (Broadcast Bahninformationen) kann<br />

durch einen 3-dimensionalen Bogenschlag die momentane Position des Nutzers mit einer Genauigkeit<br />

von ein paar Metern bestimmt werden. Minimale Voraussetzung ist der gleichzeitige Empfang der<br />

Signale von mindestens vier Satelliten um alle Unbekannten zu bestimmen, die <strong>zur</strong> Positionierung<br />

notwendig sind.<br />

Das <strong>GPS</strong>-Signal wird auf zwei Frequenzen ausgesendet: ein primäres Signal auf 1575,42 MHz (L 1 -<br />

Band) und ein sekundäres Signal auf 1227,6 MHz (L 2 -Band). Diese Signale werden simultan generiert,<br />

so dass der Nutzer, welcher beide Signale empfängt, daraus direkt eine Korrektur des durch die<br />

Ionosphäre bedingten Fehlers ableiten kann. Zwei Modulationen werden übertragen: der Clear Acquisition<br />

(C/A-) Code auf L 1 und der Precise (P-) Code auf L 1 und L 2 . Diese Modulation eröffnet den<br />

Zugang zum Standard-Positionierungs-Service (Standard Positioning Service, SPS) über den C/A-<br />

Code und zum Präzisen-Positionierungs-Service (Precise Positioning Service, PPS) über den P-Code.<br />

Der PPS ist verschlüsselt und nur autorisierten Nutzern zugänglich (Anti-Spoofing, A-S). Die Genauigkeit<br />

des SPS, welcher allen Nutzern offen steht, kann durch den Systembetreiber eingeschränkt<br />

werden. Diese Einschränkung wird als Selective Availability (SA) bezeichnet.<br />

[Bauer, 2003, Hofmann-Wellenhof, 2001, Rothacher, 2004, Seeber, 1989, Tiemeyer, 2001]<br />

2.2 Bezugssysteme<br />

2.2.1 Räumliche Bezugssysteme<br />

Im Zusammenhang mit <strong>GPS</strong> gibt es eine Vielzahl verschiedener Bezugssysteme, die <strong>zur</strong> Bestimmung<br />

der Lage der einzelnen Systemkomponenten dienen und durch Transformation ineinander überführt<br />

werden können.<br />

Man unterscheidet drei Klassen von Bezugssystemen:<br />

• Raumfeste Bezugssysteme (Inertialsysteme): fest bezüglich der Richtung zu Sternen<br />

• Erdfeste Bezugssysteme: fest verbunden mit der Erdkugel, mit dieser rotierend<br />

• Lokale Bezugssysteme (Horizontsysteme): fest verbunden mit Beobachtungsort<br />

Hier soll nur auf die für den Endnutzer wichtigsten erdfesten globalen Referenzsysteme eingegangen<br />

werden.<br />

Mit dem Einzug der Satellitenvermessung und anderer Raumtechniken konnten weltweit definierte<br />

globale geodätische Referenzsysteme geschaffen werden. Das dabei benutzte dreidimensionale,<br />

geozentrische kartesische Koordinatensystem ist wie folgt definiert (s. Abb. 2.1)<br />

1. Koordinatenursprung: Massenmittelpunkt der Erde (Geozentrum)<br />

2. Z-Achse: Drehachse der Erde<br />

3. XZ-Ebene: Definiert durch die Z-Achse und einen ausgesuchten Punkt<br />

auf der Erde (Sternwarte von Greenwich)<br />

4. Y-Achse: Drehung der X-Achse um 90 ◦ gegen den Uhrzeigersinn<br />

Wegen seiner geozentrischen Lagerung und seiner festen Verbindung mit der Erde werden die Koordinaten<br />

gelegentlich mit dem Kürzel ECEF (Earth Centered Earth Fixed) gekennzeichnet.<br />

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