Kinematisches GPS zur Deformationsbestimmung - Beuth ...
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Genauer ausgeschrieben gilt also:<br />
P s r = c (T r − T s )<br />
= c (t r + δt r − t s − δt s )<br />
= c (t r − t s ) + cδt r − cδt s<br />
Dabei sind die verwendeten Größen wie folgt definiert:<br />
t r , t s<br />
δt r , δt s<br />
ρ s r<br />
= ρ s r + cδt r − cδt s (2.8)<br />
Zeitpunkte des Empfangs und der Emission des Signals in <strong>GPS</strong>-Zeit<br />
Empfänger- und Satellitenuhrfehler (Synchronisationsfehler gegenüber <strong>GPS</strong>-<br />
Zeit)<br />
Distanz zwischen Empfänger und Satellit<br />
Dies ist ein sehr vereinfachtes Modell. Insbesondere tauchen keine Verzögerungen durch die Atmosphäre<br />
auf (s. Abschnitte 2.3 und 2.5).<br />
Die Distanz ρ s r berechnet sich aus der Satellitenposition (x s , y s , z s ) und der Empfängerposition<br />
(x r , y r , z r ) nach Pythagoras:<br />
ρ s r =<br />
√<br />
(x s − x r ) 2 + (y s − y r ) 2 + (z s − z r ) 2 (2.9)<br />
Bekannt auf Grund der Navigation Message (s. Abschnitt 2.4) sind:<br />
• die Satellitenposition (x s , y s , z s ) (berechenbar aus den Keplerelementen der Navigation Message)<br />
• der Satellitenuhrfehler δt s (berechenbar aus den Uhr-Polynomkoeffizienten der Navigation Message)<br />
Somit ergeben sich insgesamt 4 Unbekannte:<br />
• Empfängerposition (x r , y r , z r )<br />
• Empfängeruhrfehler δt r<br />
Wenn Codemessungen zu 4 Satelliten s i vorhanden sind, erhält man ein Gleichungssystem mit 4<br />
Gleichungen und 4 Unbekannten. Die Gleichungen haben die Form:<br />
√<br />
P s i<br />
r = (x s i − xr ) 2 + (y s i − yr ) 2 + (z s i − zr ) 2 + cδt r − cδt s i<br />
(2.10)<br />
Dieses Gleichungssystem für die Unbekannten x r , y r , z r und δt r ist nicht linear und muss - beginnend<br />
mit Näherungswerten für die Unbekannten - iterativ gelöst werden (Linearisierung). Alternativ<br />
dazu wurde von Bancroft eine Methode entwickelt, die ohne die Einführung von Näherungswerten<br />
auskommt (Bancroft-Algorithmus).<br />
Falls mehr als 4 Satelliten gemessen wurden oder mehrere Messepochen zusammengefasst werden,<br />
um die Position des Empfängers (und die Empfängeruhrfehler) zu bestimmen, dann kommt die<br />
Ausgleichungsrechnung (Methode der kleinsten Quadrate) zum Zuge. Wenn in der Rechnung genaue<br />
Satellitenbahnen und Satellitenuhrkorrekturen (beide z.B. vom IGS) verwendet werden, kann man<br />
mit Codemessungen eine Positionsgenauigkeit im 1 m Bereich erreichen.<br />
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