Kinematisches GPS zur Deformationsbestimmung - Beuth ...
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Kapitel 4<br />
Auswertung der Grönlanddaten<br />
Ziel dieser Auswertung war es, auf Grundlage der in Grönland gewonnenen Daten, Eisbewegungsparameter<br />
für die einzelnen Aufnahmepunkte (Camps) zu bestimmen. Unter Eisbewegungsparametern<br />
wird in diesem Fall die Größe der zeitlichen relativen Bewegung eines Punktes und seine Bewegungsrichtung<br />
verstanden.<br />
Hauptzweck der Expedition war jedoch die Bestimmung eines Höhenprofils des grönländischen Inlandeises,<br />
also eine statische Auswertung, und unter diesen Voraussetzungen wurden die Messungen<br />
auch geplant [Burandt, 2003]. Um aus den relativ kurzen Beobachtungszeiträumen und unter den<br />
besonderen Bedingungen in polaren Gebieten überhaupt zu einem verwertbaren Ergebnis zu kommen<br />
bzw. um eine optimale Auswertestrategie zu finden, falls diese existiert, wurde die Auswertung nach<br />
verschiedenen Verfahren durchgeführt.<br />
4.1 Kinematische Auswertung<br />
Unter der kinematischen Auswertung wird die Berechnung je eines Neupunktes für jede Epoche relativ<br />
zu einer der beiden Basisstationen verstanden.<br />
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass mit der Software Trimble Total Control eine kinematische<br />
Auswertung der vorliegenden Daten nicht möglich war. Der Hauptgrund liegt in den Schwierigkeiten<br />
die das Auswerteprogramm bei der Lösung der Phasenmehrdeutigkeit hat.<br />
Die Festlegung der Mehrdeutigkeit auf einen ganzzahligen Wert stellt das Kernproblem der kinematischen<br />
Auswertung dar. Nur durch eine Fixed-Lösung werden Genauigkeiten erreicht, die eine Aussage<br />
über kinematische Bewegungen zulassen. Alle anderen Lösungen können nicht verwendet werden.<br />
Generell ist der Algorithmus, der <strong>zur</strong> Lösung der Phasenmehrdeutigkeiten im Berechnungsmodus<br />
” On the Fly“ und Stop & Go“ verwendet wird, auf eine maximale Entfernung zwischen Basisstation<br />
”<br />
und Rover von 230 Kilometern beschränkt. Das bedeutet, dass in diesem Modus nur ca. 20 % aller<br />
möglichen Kombinationen <strong>zur</strong> Auswertung zulässig sind. Alle Basislinien, welche als Festpunkt Kangerlussuaq<br />
oder Kellyville verwenden, sind länger als 275 Kilometer. Von der Basisstation Kulusuk<br />
aus lassen sich prinzipiell nur die Camps 05 bis 15 berechnen.<br />
Nachdem bei der Prozessierung der verbleibenden Basislinien alle sinnvollen und möglichen Prozessierungsoptionen<br />
getestet und die Ergebnisse miteinander verglichen wurden, lässt sich erkennen,<br />
dass lediglich die Festlegung des maximalen Ionosphärenfehlers einen signifikanten Unterschied in<br />
den Ergebnissen bewirkt.<br />
Laut der Hilfefunktion von TTC und der Aussage von Herrn Korth bezeichnet der in Millimetern<br />
definierte Parameter den höchsten Wert der kurzzeitigen Schwankungen der Laufzeitverzögerungen<br />
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