Kinematisches GPS zur Deformationsbestimmung - Beuth ...
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t0<br />
gesamter Aufnahmezeitraum<br />
tn<br />
Camp<br />
Auswertezeitraum<br />
t0<br />
t3<br />
t6<br />
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file 3<br />
file 6<br />
t1<br />
t4<br />
t7<br />
file 1<br />
file 4<br />
file 7<br />
t2<br />
t5<br />
t8<br />
file 2<br />
file 5<br />
file 8<br />
Abbildung 4.1: Zerlegen des gesamten Aufnahmezeitraums in kurze Zeitfenster<br />
Die RINEX Files mit den Beobachtungen der Camps wurden mit dem selbstgeschriebenen Hilfsprogramm<br />
Rinexcut in einzelne Abschnitte zerlegt und gespeichert. Die Bezeichnung der dabei entstandenen<br />
Punkte und Dateien setzte sich aus dem Punktnamen der Ursprungsdatei und dem Zeitpunkt<br />
der ersten Beobachtung (in Minuten des jeweiligen Tages) zusammen. Als Beispiel: C07 405 bzw.<br />
C07 405.02o für Camp 07 am 30. Juli 2002 um 06:45 Uhr (<strong>GPS</strong>-Zeit).<br />
Die Prozessierung der Daten erfolgte, wie schon bei der kinematischen Auswertung, mit der Software<br />
Trimble Total Control (TTC) Version 2.73. Als Basis für die pseudokinematische Prozessierung<br />
verwendeten die Camps 05 bis 21 den Punkt Kulusuk im Osten, die Camps 22 und 23 den Punkt<br />
Kangerlussuaq und die Camps 24 bis 36 und 39 den Punkt Kellyville (s. Abb. 3.2).<br />
Die Entscheidung für Kellyville als Basisstation, obwohl hier die Daten im Gegensatz zu Kangerlussuaq<br />
anstatt mit 15 sec nur mit einer Taktrate von 30 sec vorlagen, hatte zwei Gründe: Zum einen<br />
gab es für Camp 39 Lücken in den Beobachtungen von Kangerlussuaq, und zum anderen wiesen die<br />
Ergebnisse der Auswertung mit Kellyville nicht nur einen geringeren mittleren Fehler auf, sondern die<br />
zeitlich aufeinander folgenden Punkte zeigten in vielen Fällen noch einen wesentlich geradlinigeren<br />
Verlauf.<br />
Wie aus den Lehrbüchern zu entnehmen ist, sind bei relativ langen Basislinien und einer Beobachtungsdauer<br />
von mehreren Stunden Float Lösungen den Fixed Lösungen vorzuziehen. So wurde auch<br />
hier als Ergebnis die Float Lösung verwendet, zumal die Bestimmung ganzzahliger Mehrdeutigkeiten<br />
nicht in allen Fällen möglich war.<br />
Als Ergebnis liegen somit für jedes Camp eine große Menge an Punkten mit Koordinaten im ITRF00<br />
(Epoche 2002.5) vor. Als Beispiel liefert ein Camp mit einer gesamten Beobachtungsdauer von 12<br />
Stunden insgesamt 35 Punkte: ein Punkt X Camp (berechnet aus den Daten des gesamten Aufnahmezeitraums),<br />
18 Punkte X i (berechnet aus den Daten der einzelnen Zeitfenster mit einer Länge von<br />
drei Stunden und einer zeitlichen Verschiebung von 30 Minuten) und 16 weitere Punkte X i (berechnet<br />
aus den Daten der einzelnen Zeitfenster mit einer Länge von vier Stunden und einer zeitlichen<br />
Verschiebung von 30 Minuten).<br />
Als Aussage über die Güte der Auswertung liefert TTC für jeden Punkt X i jeweils Standardabweichungen<br />
s Xi , s Y i und s Zi der berechneten Koordinate. Sie liegen für alle Punkte, berechnet aus<br />
den Daten der einzelnen Zeitfenster, für alle drei Achsen des Koordinatensystems zwischen 3-7 Millimetern.<br />
Lediglich die Abweichungen der Punkte, zu deren Berechnung Kangerlussuaq als Basis<br />
verwendet wurde, liegen mit 9-12 Millimetern leicht darüber. Zwar sind die angegebenen Standard-<br />
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