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Kinematisches GPS zur Deformationsbestimmung - Beuth ...

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Es gibt eine Anzahl Kriterien für die Bildung von Linearkombinationen: Wellenlänge, Ionosphäre,<br />

Meßrauschen und Mehrdeutigkeitslösung. Diese bringen jedoch nicht nur Vorteile mit sich, sie führen<br />

auch zu Verschlechterungen in anderen Bereichen (z.B ein größeres Messrauschen), daher ist ihre<br />

Anwendung immer abzuwägen. Im Folgenden sind einige der wichtigsten Linearkombinationen<br />

aufgeführt:<br />

Linear- α 1 α 2 λ LK Nutzen Einschränkung<br />

kombination<br />

[cm]<br />

L 5 , L w , 1 −1 86, 2 dient der Phasenmehr- größeres Messrauschen<br />

wide lane“ deutigkeitsbestimmung,<br />

”<br />

größere Wellenlänge<br />

L n , 1 1 10, 7 dient der Phasenmehr- kürzere Wellenlänge<br />

narrow lane“ deutigkeitsbestimmung,<br />

”<br />

geringeres Messrauschen<br />

L I 1 − f L1<br />

f L2<br />

∞ dient dem Auffinden von Mehrdeutigkeiten sind<br />

Phasensprüngen, nicht ganzzahlig<br />

geometriefrei<br />

L 3 , L c<br />

[Liebsch, 2000]<br />

f 2 L1<br />

f 2 L1 −f2 L2<br />

− f L1f L2<br />

f 2 L1 −f2 L2<br />

19, 0 frei von Ionosphärenein- Mehrdeutigkeiten<br />

flüssen<br />

sind nicht ganzzahlig,<br />

erhöhtes Messrauschen<br />

Darüber hinaus können Linearkombinationen noch zum Glätten von Code-Messungen dienen. Eine<br />

so geglättete Code-Messung wird als ”<br />

Carrier-Smoothed Pseudorange“ bezeichnet.<br />

[Bauer, 2003, Hofmann-Wellenhof, 2001, Kahmen, 1997, Korth, 2004]<br />

2.9 Festlegung des Mehrdeutigkeitsparameters der Trägerphase<br />

Konnten die Beobachtungsdaten mit den in Abschnitt 2.5.5 beschriebenen Methoden von Phasensprüngen<br />

befreit bzw. die Phasensprünge einer bestimmten Epoche zugeordnet werden, folgt als<br />

nächster Schritt die Bestimmung des Mehrdeutigkeitsparameters für den Beginn der Messung bzw.<br />

für unkorrigierte Phasensprünge.<br />

Das Lösen des Mehrdeutigkeitsproblems stellt eine der wichtigsten Aufgaben in der geodätischen<br />

Auswertung von <strong>GPS</strong>-Beobachtungen dar. Denn nur wenn die Mehrdeutigkeiten auf ihre korrekten<br />

ganzen Zahlen gesetzt werden können (Ambiguity-Fixed), kann das hohe Genauigkeitspotential der<br />

relativen Positionierung ausgeschöpft werden.<br />

Sind die Mehrdeutigkeiten erst einmal auf ganze Zahlen gesetzt, ist es möglich mit nur einer Epoche<br />

mit 4 Satelliten die Relativpositionen zweier Antennen auf einen Zentimeter genau zu bestimmen;<br />

vorausgesetzt alle anderen Fehlerquellen (Multipath, Bahnen, Atmosphäre) lassen sich genügend gut<br />

modellieren bzw. durch Differenzbildung eliminieren.<br />

Eine Schwierigkeit bei der Mehrdeutigkeitslösung entsteht dadurch, dass Trägerphasen- und Einfachdifferenzbeobachtungen<br />

immer unbekannte konstante Anteile auf Grund der unvollkommenen<br />

Satelliten- und Empfängeruhren enthalten (s. Abschnitt 2.7.2, Gl.(2.18)). Diese Terme sind von den<br />

unbekannten Zyklusvielfachen nicht zu trennen und zerstören die ganzzahlige Natur der Mehrdeutigkeitsbestimmung.<br />

Man behilft sich, indem versucht wird mit Doppeldifferenzen die Mehrdeutigkeitsparameter<br />

gemeinsam mit den geodätischen Parametern zu bestimmen. [Seeber, 1989]<br />

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