Kinematisches GPS zur Deformationsbestimmung - Beuth ...
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Dies ist natürlich nur richtig für statische oder kleinräumige kinematische Vermessungen, bei denen<br />
eine VRS <strong>zur</strong> Berechnung aller Positionierungsarbeiten ausreichend ist. Bewegt sich der Nutzer über<br />
größere Entfernungen, muss mit einer halbkinematischen VRS gearbeitet werden [Wanninger, 2002b].<br />
Nun kann, wie bei einer realen Basisstation, eine basislinienweise Auswertung mit Hilfe der Virtuellen<br />
Referenzstation erfolgen. Die nahezu identischen Fehlereinflüsse fallen dabei durch Differenzbildung<br />
heraus und es gelingt eine gute Mehrdeutigkeitslösung.<br />
Bisher wurde die Methode der Virtuellen Referenzstation allerdings nur für Gebiete Mitteleuropas<br />
angewendet, in denen es vorrangig zu mittelgroßen Störungen der Ionosphäre kommt. Diese Störungen<br />
haben eine Größenordnung um die 100 km mit einer scheinbaren Periode von zehn Minuten bis<br />
zu einer Stunde. Zur Verwendung in polaren Gebieten liegen noch keine Erkenntnisse vor. Auch ist<br />
es fraglich, ob die Methode zum Einsatz bei Referenzstationen erweiterbar ist, die mehrere hundert<br />
Kilometern voneinander entfernt sind. Dabei kann natürlich nicht mehr mit einer Genauigkeit im<br />
Subzentimeterbereich gerechnet werden.<br />
[Bauer, 2003, Huck, 2004, Wanninger, 1999, Wanninger, 2000b, Wanninger, 2002b]<br />
2.12 Alternative Verfahren<br />
Die Alternativen Verfahren, die neben <strong>GPS</strong> <strong>zur</strong> Bestimmung von Eisbewegungsparametern zum Einsatz<br />
kommen, lassen sich in zwei Gruppen einteilen.<br />
• Klassische Polygonierung und Nivellement<br />
• Fernerkundungsverfahren<br />
Die klassische Polygonierung wird nur noch selten angewendet und wurde in der Vergangenheit durch<br />
den Einsatz von <strong>GPS</strong> nahezu ersetzt.<br />
Die Fernerkundungsverfahren stellen dagegen eine wirkliche Alternative zu <strong>GPS</strong> dar. Mit ihnen steht<br />
der glaziologischen Modellierung ein Werkzeug <strong>zur</strong> flächenhaften Bestimmung von Bewegung und<br />
Oberflächentopographie großer Eisflächen mit einer Genauigkeit von wenigen Metern pro Jahr <strong>zur</strong><br />
Verfügung [Joughin, 1996].<br />
Der Nachteil ist, dass mittels Fernerkundungsverfahren nur Bewegungen relativ zu benachbarten<br />
Punkten bestimmt werden können. Es sind Punkte bestimmter Geschwindigkeit erforderlich, von<br />
denen aus die flächenhafte Bewegungsbestimmung gezählt werden kann. Dafür sind geodätische<br />
Bodenmessungen an ausgewählten Punkten unverzichtbar.<br />
[Korth, 1998]<br />
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