Kinematisches GPS zur Deformationsbestimmung - Beuth ...
Kinematisches GPS zur Deformationsbestimmung - Beuth ...
Kinematisches GPS zur Deformationsbestimmung - Beuth ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kapitel 1<br />
Einführung<br />
1.1 Globale Zusammenhänge<br />
Grönland, der Name entstammt dem Isländischen und bedeutet soviel wie ”<br />
Grünland“. Die ersten<br />
Seefahrer, welche zum Ende des ersten Jahrtausends die grün bewachsenen südlichen Küsten der<br />
Insel erreichten, gaben ihr diesen Namen. Sie erwarteten auch auf dem restlichen Teil der Insel<br />
grüne und fruchtbare Auen zu finden, aber ihre Zuversicht wurde herb enttäuscht. Insgesamt 90 %<br />
der Oberfläche Grönlands ist mit einer teilweise bis zu drei Kilometer dicken Eisschicht bedeckt,<br />
welche etwa 9 % des gesamten Süßwasservorkommens der Erde speichert. Diese entstand über einen<br />
Zeitraum von einigen zehntausend Jahren und stellt eines der größten Klimaarchive der Erde dar.<br />
Das Klima der Erde befindet sich niemals in Ruhe, unentwegt wechseln sich wärmere mit kälteren<br />
Perioden ab. Die Einflüsse des Menschen auf die aktuelle Klimaveränderung sind bislang nur zu einem<br />
kleinen Teil entschlüsselt. Mit Klimamodellen wird versucht die Veränderungen der Vergangenheit<br />
nachzuvollziehen und Aussagen über die Zukunft zu treffen. Klimamodelle können aber auch immer<br />
nur so gut sein wie die Menge an Größen die sie berücksichtigen. Ungebrochen ist daher die Zahl der<br />
Unternehmungen, deren Ziel es ist immer neue Daten zu gewinnen und so die Modellvorstellung der<br />
komplexen Realität anzunähern.<br />
Die Veränderungen in den Polarregionen, die Zu- und Abnahme der Eismengen und ihre Bewegung,<br />
stellt einen der wichtigsten Indikatoren der globalen klimatischen Zusammenhänge dar. Dies ist unter<br />
anderem ein Grund dafür, dass Veränderungen gerade in diesen Gebieten genau beobachtet werden.<br />
1.2 Motivation<br />
Die Bestimmung von Eisbewegungen ist eine der zentralen Aufgaben für geodätische<br />
”<br />
Arbeiten in Polarregionen. Eisbewegungsparameter stellen eine wichtige Komponente für<br />
Massenhaushaltsuntersuchungen dar.“ 1<br />
Gängige Methode <strong>zur</strong> geodätischen Bestimmung von vermarkten Punkten auf der Eisoberfläche war<br />
und ist die Wiederholungsmessung. In der Vergangenheit wurden solche Vermessungen häufig mit<br />
Methoden der klassischen Polygonierung durchgeführt, nicht selten auch getrennt nach Lage- und<br />
Höhenbestimmung. Auf Grund der geringen zu erwartenden Bewegungen kann in Gebieten, in denen<br />
1 [Korth, 1998], S. 30<br />
1