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Kinematisches GPS zur Deformationsbestimmung - Beuth ...

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2.5.4 Signalbeugung (Signal Diffraction)<br />

Mit dem Auftreten von Diffraktionseinflüssen ist immer dann zu rechnen, wenn über dem Antennenhorizont<br />

Sichthindernisse den Empfang des direkten Satellitensignals behindern. Auf Grund der<br />

Signalbeugung an der Kante des abschattenden Objekts kann ein indirektes Satellitensignal empfangen<br />

werden, obwohl das direkte Signal die Antenne nicht erreicht.<br />

Abbildung 2.6: Signalbeugung [Bauer, 2003]<br />

Wie auch bei der Mehrwegeausbreitung weist das indirekte Signal im Vergleich zum direkten Signal<br />

eine längere Laufzeit auf und es kommt zu Messfehlern. Im Gegensatz <strong>zur</strong> Mehrwegeausbreitung<br />

kommt es bei der Signalbeugung jedoch nicht zu einer Überlagerung des direkten und des indirekten<br />

Signals, was bedeutet, dass der Messfehler dem tatsächlichen zusätzlichen Weg entspricht und nicht<br />

frequenzabhängig ist.<br />

Eine Möglichkeit gebeugte Signale zu erkennen und entsprechend zu verarbeiten ist durch ihre stark<br />

verringerte Signalstärke gegeben. Entsprechende Phasenbeobachtungen sollten dann mit einem verringerten<br />

Gewicht in die Auswertung eingeführt werden.<br />

Viele der z.Z. gängigen Auswertungsprogramme erfassen den Informationsgehalt der Signalstärke<br />

noch nicht und können daher Signalbeugungsfehler, insbesondere bei kinematischen Anwendungen,<br />

nicht wirksam verringern.<br />

[Möser, 2000, Wanninger, 2000a]<br />

2.5.5 Behandlung von Phasensprüngen (Cycle Slips)<br />

Da Phasensprünge bei den von mir betrachteten Messungen nicht oder nur zu einem ganz geringen<br />

Teil vorkommen, soll hier nur auf ihre Grundzüge eingegangen werden.<br />

2.5.5.1 Beschreibung<br />

Beim Starten eines <strong>GPS</strong>-Empfängers, dem Zeitpunkt t 0 , wird die Trägerphase registriert und ein<br />

Zähler initialisiert (d.h. auf Null gesetzt). Während der Beobachtung (Tracking) wird der Zähler<br />

immer dann um ein Inkrement erhöht, sobald die Trägerphase von 2π auf 0 wechselt. Der vom<br />

Phasenakkumulator zu einer bestimmten Epoche angezeigte Wert ist die Summe aus dem gemessenen<br />

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