Kinematisches GPS zur Deformationsbestimmung - Beuth ...
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Kangerlussuaq Kulusuk Kellyville<br />
Empfänger Trimble 4000SSE Trimble 4000SSE Ashtech Z-XII3<br />
Antenne Trimble 4000ST L1/L2 Dorne Margolin ASH701945C M<br />
L1/L2 Geodetic mit Chokerings<br />
Aufzeichnungsrate 15 sec 30 sec 30 sec<br />
Betreiber TU Dresden UNAVCO SRI<br />
Tabelle 3.2: Referenzstationen der Grönlandexpedition 2002<br />
Expedition, welches sich von 65 ◦ bis 70 ◦ nördl. Breite erstreckte, liegt daher der höchste Elevationswinkel,<br />
unter dem ein Satellit beobachtet werden kann, bei ca. 70 ◦ . Dies ist jedoch nur die maximal<br />
mögliche Elevation, die Mehrzahl der Satelliten fliegt wesentlich tiefer. Dies schränkt die Gesamtzahl<br />
der <strong>zur</strong> Verfügung stehenden Satelliten enorm ein. Zwar können in Polargebieten, oder nahe dem<br />
Pol, auch Satelliten beobachtet werden, welche die gegenüberliegende Halbkugel überfliegen, jedoch<br />
sind auch hier auf Grund der niedrigen Elevation die Möglichkeiten begrenzt.<br />
Speziell für die Höhenbestimmung ist es wichtig Satelliten unter einem relativ hohen Elevationswinkel<br />
zu beobachten. In Polargebieten kann daher bei der Höhenbestimmung niemals die gleiche<br />
Genauigkeit wie bei der Lagebestimmung erreicht werden.<br />
Bei der Wahl der Mindestelevation muss man einen Spagat vollziehen. Einerseits ist es notwendig<br />
die Mindestelevation so niedrig wie möglich zu wählen, um bei der ohnehin schon sehr geringen<br />
Gesamtelevation immer noch genügend Satelliten <strong>zur</strong> Verfügung zu haben. Andererseits führen jedoch<br />
gerade diese niedrigen Satelliten durch große atmosphärische Laufzeitverzögerungen zu erheblichen<br />
Fehlereinflüssen bei der Auswertung.<br />
Zur Auswertung wurde die Mindestelevation auf 10 ◦ festgelegt, da sich bei den zuvor durchgeführten<br />
Probedurchläufen zeigte, dass Daten unter diesem Winkel mit zu vielen negativen Einflüssen behaftet<br />
sind und so das Gesamtergebnis verschlechtern.<br />
3.2.4 Aufzeichnungsrate<br />
Die Hauptauswirkung der ionosphärischen Refraktion auf Satellitensignale liegt darin, dass ihre Ausbreitungsgeschwindigkeit<br />
von der Geschwindigkeit im Vakuum abweicht. Der Betrag dieser Laufzeitverzögerung<br />
ist abhängig von der gesamten Elektronendichte entlang des Signalweges (TEC)<br />
(s. Abschnitt 2.5.1). Polarregionen weisen die Besonderheit auf, dass der Elektronengehalt hier zwar<br />
relativ gering ist, sich dieser jedoch zeitlich sehr stark ändert. In Folge ändert sich auch der Betrag<br />
der Laufzeitverzögerung zeitlich sehr stark. Übersteigt die Änderung zwischen zwei Messepochen<br />
eine halbe Wellenlänge, ist eine Bestimmung der Mehrdeutigkeiten in den meisten Fällen nicht mehr<br />
möglich. Die Aufzeichnungsrate muss so gewählt werden, dass die zeitlichen Änderungen der Einflüsse<br />
der Ionosphäre zwischen zwei Epochen deutlich unter einer halben Wellenlänge liegen.<br />
Für die Messungen in Grönland war daher eine Aufzeichnungsrate von 15 sec vorgesehen. Der<br />
Punkt Kulusuk an der Westküste wurde jedoch von der UNAVCO, trotz anderslautender vorheriger<br />
Absprachen, nur mit einer Aufzeichnungsrate von 30 sec beobachtet.<br />
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