Geschäftsnutzen von Vielfalt - Nord-Süd-Netz
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ten Maßnahmen in Deutschland,<br />
den Niederlanden, dem Vereinigten<br />
Königreich und Norwegen<br />
höher und in den neuen Mitgliedstaaten<br />
wie Ungarn und der<br />
Tschechischen Republik niedriger.<br />
Doch obwohl Länder wie<br />
Polen und Ungarn einen niedrigeren<br />
Prozentsatz an Unternehmen<br />
aufweisen, die bereits einschlägige<br />
Maßnahmen ergriffen<br />
haben, ist der Prozentsatz derjenigen<br />
Unternehmen, die dabei<br />
sind, Maßnahmen einzuführen,<br />
höher, und somit wird der regionale<br />
Unterschied bei der Umsetzung<br />
reduziert.<br />
3.2 Treibende Faktoren<br />
für Maßnahmen<br />
und Verfahren<br />
in Sachen <strong>Vielfalt</strong><br />
Die Studie zu bewährten Verfahren<br />
zeigte, dass Arbeitgeber und<br />
Unternehmen gewöhnlich Maßnahmen<br />
und Verfahren für die <strong>Vielfalt</strong><br />
am Arbeitsplatz aus ethischen,<br />
gesetzlichen oder wirtschaftlichen<br />
Erwägungen oder aus einer Kombination<br />
da<strong>von</strong> ergreifen. Die<br />
EBTP-Umfrage bestätigt diese<br />
Feststellung.<br />
Moralische Gründe<br />
für <strong>Vielfalt</strong> am Arbeitsplatz<br />
Immer mehr Unternehmen geben<br />
moralische Gründe als wichtigsten<br />
Faktor für die Annahme <strong>von</strong><br />
Verfahren für Gleichstellung und<br />
<strong>Vielfalt</strong> am Arbeitsplatz an. Sie<br />
gaben nur an, dass sie Maßnahmen<br />
ergriffen, weil „es das Richtige<br />
war“. Diese Unternehmen sind<br />
sich des Wandels in der Gesellschaft<br />
und der gesellschaftlichen<br />
Werte bewusst und deren Auswirkungen<br />
auf die Arbeitsweise<br />
<strong>von</strong> Unternehmen. Sie wissen,<br />
dass die Öffentlichkeit höhere<br />
Erwartungen an die Art und Weise,<br />
wie Unternehmen arbeiten, in<br />
Bezug auf Chancengleichheit, fairen<br />
Handel, moralische Investitionen,<br />
Umwelteinflüsse, Auswirkungen<br />
auf die lokalen Gemeinschaften,<br />
die individuellen<br />
Menschenrechte und andere gesellschaftliche<br />
Fragen der Gerechtigkeit<br />
stellt.<br />
Als Reaktion auf diesen Wandel<br />
verknüpfen viele Unternehmen<br />
ihre Strategien für personelle <strong>Vielfalt</strong><br />
und Integration in Unternehmen<br />
mit der sozialen Verantwortung<br />
des Unternehmens. Eine<br />
kleine Anzahl <strong>von</strong> Unternehmen<br />
wie die British Telecom (BT)<br />
ist sogar noch weiter gegangen<br />
und wendet insbesondere die<br />
Grundsätze der Menschenrechtskonvention<br />
der Vereinten<br />
Nationen für interne Unternehmensregeln,<br />
aber auch für den<br />
externen Umgang mit Lieferanten,<br />
Kunden, lokalen Gemeinden<br />
und sonstigen Betroffenen an.<br />
Auch die Erwartungen der Arbeitnehmer<br />
an die ethischen Verhaltensweisen<br />
am Arbeitsplatz haben<br />
sich geändert und sind gestiegen.<br />
Sie schätzen ein Arbeitsumfeld,<br />
in dem Integration, Respekt,<br />
Offenheit, Zusammenarbeit und<br />
Gleichstellung gefördert wird.<br />
Unternehmen, die bewährte Verfahren<br />
anwenden, versuchen<br />
daher, sich ein positives Firmenimage<br />
in Bezug auf Gleichstellung,<br />
<strong>Vielfalt</strong> und Integration am<br />
Arbeitsplatz zu schaffen, und sind<br />
überzeugt, dass ein Engagement<br />
in diesen Fragen für jedes Unternehmen,<br />
das als modern, fortschrittlich<br />
und gut geführt gelten<br />
möchte, unerlässlich ist.<br />
Fundierte Visionen und Werte,<br />
die die Schaffung eines für alle<br />
gerechten Umfelds betonen,<br />
beeinflussen immer stärker die<br />
Arbeitsweise <strong>von</strong> Unternehmen.<br />
So stellte sich bei der Untersuchung<br />
heraus, dass viele Unternehmen,<br />
wenn sie beginnen für<br />
<strong>Vielfalt</strong> und Integration am<br />
Arbeitsplatz zu sorgen, zunächst<br />
über ihre Grundwerte und ihre<br />
Firmenphilosophie nachdenken.<br />
Diese werden dann zu Grundsätzen<br />
und Normen für die Umsetzung<br />
erklärt. Werte wie Integrität,<br />
Achtung der Menschen, der<br />
Gemeinschaft und des Individuums<br />
haben in den Augen vieler<br />
Unternehmen eine entscheidende<br />
Bedeutung für den wirtschaftlichen<br />
Erfolg.<br />
Einige Unternehmen, die für das<br />
Kompendium untersucht wurden,<br />
wurden mit der ausdrücklichen<br />
Absicht gegründet gesellschaftliche<br />
Ausgrenzung und Benachteiligung<br />
anzugehen, z. B. Manchalan<br />
(Spanien). Andere streben<br />
danach, ein Modell oder ein Beispiel<br />
für andere Unternehmen<br />
und die Gesellschaft im Allgemeinen<br />
darzustellen, indem sie<br />
Vorurteile und diskriminierende<br />
Haltungen bekämpfen. Hierzu<br />
gehört die Bertelsmann AG<br />
(Deutschland), die sich an die<br />
Spitze einer profilierten Sensibilisierungskampagne<br />
zur Bekämpfung<br />
negativer Einstellungen<br />
gegenüber Personen mit Behinderungen<br />
am Arbeitsplatz gestellt<br />
hat.<br />
Rechtliche Gründe<br />
für <strong>Vielfalt</strong> am Arbeitsplatz<br />
Gegenwärtig gibt es einen breiten<br />
rechtlichen Rahmen für die<br />
Förderung <strong>von</strong> Gleichstellung und<br />
Nichtdiskriminierung am Arbeitsplatz.<br />
Dieser reicht <strong>von</strong> der<br />
rechtlichen Einhaltung <strong>von</strong> EU-<br />
Richtlinien und einzelstaatlicher<br />
Rechtsvorschriften bis hin zum Einfluss<br />
<strong>von</strong> Unternehmensstandards<br />
und Preisen. Aufsichtsbehörden<br />
spielen auch eine Rolle<br />
bei der Kontrolle des Verhaltens<br />
<strong>von</strong> Unternehmen und bei der Vertretung<br />
<strong>von</strong> Verbraucherinteressen,<br />
wie auch einzelne Regierungen,<br />
die unter strengen Auflagen<br />
hinsichtlich der Gleichstellung<br />
und der Leistungsanforderungen<br />
Dienstleistungen und Mittel an<br />
Unternehmen übertragen.<br />
Unternehmen sind sich immer<br />
mehr der Notwendigkeit bewusst,<br />
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