Zukunft in sozialer Verantwortung

• ulM/lübeCK
Medizin
internationales publikum
Wissenschaftlicher Leiter der 23. Jahrestagung der Vereinigung
für Kinderorthopädie war im März Professor Dr. Heiko
Reichel. Der Ärztliche Direktor der Orthopädie an den RKU
– Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm konnte über
300 Kinderorthopäden aus sieben Ländern begrüßen.
Die Jahrestagung begann mit einer klinischen Visite auf
den kinderorthopädischen Stationen im RKU. Im Kongresszentrum
in Neu-Ulm ging es anschließend mit Vorträgen,
Postersitzungen und Diskussionsforen weiter. Eines der
Hauptthemen war dabei die Osteogenesis imperfecta. Die
als „Glasknochenkrankheit“ bekannte Stoffwechselstörung
des Knochens ist durch extreme Knochenverbiegungen und
erhöhte Knochenbrüchigkeit gekennzeichnet. Die heutige
operative Standardmethode der Achskorrektur und Stabilisierung
der Röhrenknochen mit Teleskopnägeln wurde vor
25 Jahren in Ulm entwickelt.
„Die Vergabe der Jahrestagung nach Ulm/Neu-Ulm ist ein
Beleg für die überregionale kinderorthopädische Bedeutung
der Ulmer Uniklinik“, freute sich Professor Reichel. Über
3.000 Kinder und Jugendliche werden jährlich am RKU ambulant
behandelt, bei etwa 400 kleinen Patienten war 2008
ein operativer Eingriff notwendig.
Die Sana Kliniken Lübeck hatten im Mai gemeinsam mit
der Lübecker Firma ESKA-Implants zum 1. Internationalen
Endo-Exo-Symposium eingeladen. Experten aus den USA,
profile 2-09
die ärzte im Sana-verbund leisten täglich hervorragende medizinische arbeit – und ge-
ben ihre erfahrungen auch gerne auf Kongressen und Symposien an ein internationales
publikum weiter. zwei beispiele aus dem Sana-verbund.
Tagungspräsident Professor Dr. Heiko Reichel (re.) mit Gastredner
Professor Dr. Reinhold Ganz
Korea, Dänemark und den Niederlanden ließen sich die
Chance nicht entgehen, ein in Lübeck entwickeltes Operationsverfahren
kennenzulernen: die prothetische Versorgung
oberschenkelamputierter Patienten mittels in den Oberschenkelknochen
verankerter Implantate, die durch die Haut
nach außen treten und an die dann die Knie-Unterschenkelprothese
angeschlossen werden kann.
Dr. Horst-Heinrich Aschoff, Chefarzt der Klinik für Plastische,
Hand- und Rekonstruktive Chirurgie, demonstrierte
den internationalen Gästen das neuartige Verfahren anhand
dreier Live-Operationen. Eine davon war eine Premiere: Einer
Patientin wurde weltweit erstmals ein solcher Prothesenstiel
nach vorausgegangener Unterschenkelamputation
in das Schienbein implantiert.
„Von den etwa 30.000 jährlich in Deutschland durchgeführten
Ober- und Unterschenkelamputationen eignen sich
500 bis 1.000 für das neue Verfahren“, sagt Dr. Aschoff. Er
hat 1999 die erste dieser Femurprothesen in Lübeck implantiert,
inzwischen wurden weltweit etwa 50 Patienten
entsprechend versorgt. ••
Die Teilnehmer des 1. Internationalen Endo-Exo-Symposiums
in Lübeck
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