1955 2005 - Hildener Industrie-Verein eV
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und zum Teil mit seiner Kraft auch als Antreiber der<br />
Maschinen diente. Auch die mechanische<br />
Seidenweberei Gressard und die Lederfabrik Jüntgen<br />
nutzten die natürlichen Ressourcen. Neben der<br />
Textil- und Lederwarenfertigung etablierte sich mit<br />
der Zeit vor allem die metallverarbeitende <strong>Industrie</strong><br />
in Hilden. Obwohl auch die Lackfabrik Wiederhold<br />
seit 1867 zu den großen Arbeitgebern der Stadt gehörte,<br />
prägte mit den Firmen Bauermann & Söhne,<br />
Bremshey & Co. oder dem Apparatebauer Julius<br />
Montz vor allem die metallverarbeitende <strong>Industrie</strong><br />
weite Teile der <strong>Hildener</strong> Unternehmensstruktur. Im<br />
Westen der Stadt produzierten mit Kronprinz und<br />
der Phoenix-Rheinrohr AG zwei Branchenriesen<br />
Präzisionsstahlrohre für verschiedenste Verwendungszwecke.<br />
Doppelter Einschnitt<br />
Obwohl die ausgeprägte wirtschaftliche Struktur<br />
Hildens der Stadt nach Ende des 2. Weltkriegs einen<br />
überdurchschnittlich starken Aufschwung bescherte,<br />
folgt nur wenige Jahre später der erste Einknick.<br />
Schritt für Schritt wandelte sich die industrielle<br />
Landschaft der Stadt. 1956 stellte die Seidenwe-<br />
2.3. Das britische 34. Light Air<br />
Defense Regiment Royal Artillery verabschiedet<br />
sich mit einer Parade von<br />
Hilden. Damit verläßt die letzte englische<br />
Besatzungstruppe Hilden<br />
25.11. Dr. Ellen Wiederhold wird<br />
Vorsitzende des <strong>Hildener</strong> <strong>Industrie</strong>-<br />
<strong>Verein</strong>s e.V. – sie bleibt es bis 1979.<br />
Ihr Stellvertreter ist Dr. Kurt Bandow.<br />
Kassenführer ist Richard Drissner.<br />
25.3. Über der leeren<br />
Fläche des Gressard-Platzes<br />
wird durch das Möbelhaus<br />
Steinhäuser eine PVC-Haut-<br />
Halle durch Aufpumpen<br />
errichtet.<br />
50 Jahre <strong>Hildener</strong> Wirtschaftsgeschichte 15<br />
21.7. Der erste Mensch auf dem Mond<br />
28.9. Nach der Bundestagswahl bildet<br />
sich eine rot-gelbe Koalition, Willy<br />
Brandt wird Bundeskanzler<br />
berei Gressard ihre Herstellung ein, die Lederfabrik<br />
Jüntgen zog 1961 nach Düsseldorf. Auch die Paul-<br />
Spindler-Werke schließen 1970. Heute nutzt das<br />
Hotel Römer das denkmalgeschützte Ambiente des<br />
ehemaligen Verwaltungsgebäudes. Als letzte Bastion<br />
der Textil- und Lederwarenfertigung hält sich die<br />
Stückfärberei Schlieper & Laag bis 1984. Während<br />
sich die Textil- und Lederwarenindustrie schleichend<br />
und vergleichsweise unauffällig aus dem wirtschaftlichen<br />
Gesamtbild der Stadt verabschiedet, trifft<br />
eine zweite Strukturveränderung die Stadt mit voller<br />
Wucht. Innerhalb von fünf Jahren verlieren rund<br />
ein Viertel aller in Hilden Beschäftigten ihre<br />
Anstellung. Mit Bremshey & Co., die seit 1927 das<br />
Gestell für den meistgekauften Taschenschirm der<br />
Welt, den Knirps, in Hilden fertigten, dem Röhrenhersteller<br />
Mannesmann und der seit 1904 in der<br />
Itterstadt beheimateten Bauermann und Söhne<br />
GmbH, verliert die Stadt zwischen 1978 und 1984<br />
drei der wichtigsten Arbeitgeber.<br />
Aktiv in eine gesicherte Zukunft<br />
Mit einer vorausschauenden und nachhaltigen<br />
Wirtschaftspolitik, vor allem unter der 25 Jahre<br />
31.12. Die Firma Paul Spindler-Werke<br />
KG stellt ihre Produktion ein und<br />
erlischt, nachdem sie seit 1848 in<br />
Hilden bestanden hat<br />
1968 1969 1970 1971<br />
Seit Jahrzehnten ist<br />
Hilden auch Standort<br />
für chemisch-medizinische<br />
Forschung: Links<br />
im Bild ein Labor bei<br />
Ashland Südchemie<br />
Kernfest in den 60er<br />
Jahren, rechts eine<br />
Laboreinrichtung zur<br />
Genanalyse bei Qiagen<br />
12.5. Aufregung im Fernsehen: Mit<br />
Wibke Bruhns (32) spricht erstmals<br />
eine Frau die Nachrichten im ZDF