Das U-Form Magazin für erfolgreiches Azubi-Recruiting - u-form:e
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AUSBILDUNG<br />
» Unternehmen können ihre<br />
dualen Studienangebote<br />
relativ frei gestalten<br />
Im Bereich der Erstausbildung gibt es<br />
zwei wesentliche Arten des dualen Studiums.<br />
Variante 1 ist der praxisintegrierende<br />
Studiengang: Hier sind die<br />
Studenten neben dem theoretischen<br />
Studium im Rahmen eines Praktikums<br />
oder Volontariats im Unternehmen beschäftigt.<br />
Abgeschlossen wird diese<br />
Ausbildung nur mit dem akademischen<br />
Grad ohne zusätzlichen Berufsabschluss.<br />
Diese Variante wird zumeist direkt<br />
über die Universitäten vermarktet.<br />
Unternehmen fungieren hier als Kooperationspartner<br />
für den Praxisteil.<br />
Variante 2 ist der ausbildungsintegrierende<br />
Studiengang: Diese Art des<br />
dualen Studiums wird von den meisten<br />
Unternehmen angeboten. Dabei ist der<br />
Student gleichzeitig Auszubildender in<br />
der Firma. <strong>Das</strong> heißt, er geht normal<br />
in die Berufsschule und macht in der<br />
Regel bereits nach zwei Jahren seinen<br />
IHK-Abschluss. Nebenher besucht er<br />
die Universität und schließt diese in der<br />
Regel nach sechs bis zehn Semestern<br />
(drei bis fünf Jahren) mit dem Bachelor<br />
of Arts (B.A.) ab.<br />
Häufig kommt an dieser Stelle gerade<br />
von kleineren Unternehmen der Einwand,<br />
dass die <strong>Azubi</strong>s dann nur noch<br />
im Unterricht und gar nicht mehr im<br />
Unternehmen sind. Diese Sorge kann<br />
entkräftet werden. „Im Rahmen der<br />
FOM-Studiengänge gehen die Studenten<br />
in der Regel am Freitagnachmittag<br />
(4 Stunden) und am Samstag (8 Stunden)<br />
zu den Lehrveranstaltungen. Somit<br />
sind sie unter der Woche, abgesehen<br />
von der normalen Berufsschule in den<br />
ersten zwei Jahren, voll im Unternehmen“,<br />
klärt Dr. Beschorner auf. Neben<br />
der Möglichkeit, Abend- und Wochenendvorlesungen<br />
zu besuchen, gibt es<br />
natürlich auch Angebote, bei denen die<br />
Studieninhalte im Rahmen eines Blockunterrichts<br />
angeboten werden. Durch<br />
eine organisatorische und inhaltliche<br />
Abstimmung von Ausbildungs- und<br />
Studieninhalten wird hier jedoch vermieden,<br />
dass die Theorie Überhand<br />
nimmt. Zudem verkürzt sich die Dauer<br />
bis zum IHK-Abschluss sogar meist auf<br />
zwei Jahre.<br />
» Studienangebot orientiert<br />
sich stark an der Nachfrage<br />
Über 900 duale Studienangebote gibt<br />
es bereits an deutschen Hochschulen,<br />
Tendenz steigend. Bisher teilen sich<br />
diese Angebote größtenteils auf vier<br />
Fachrichtungen auf: Ingenieurwissenschaften<br />
und Technische Berufe, Wirtschaftswissenschaften,<br />
In<strong>form</strong>atik und<br />
Wirtschaftsin<strong>form</strong>atik sowie Gesundheits-<br />
und Sozialwesen.<br />
Bei ausreichender Nachfrage ist jede<br />
Hochschule bestrebt, das Angebot<br />
auszubauen oder sogar Lehrpläne speziell<br />
auf die Erfordernisse im Unternehmen<br />
abzustimmen. „Wir bieten seit einiger<br />
Zeit beispielsweise einen speziellen<br />
Studiengang „Banking & Finance“ an,<br />
der in Zusammenarbeit mit einer Reihe<br />
Düsseldorfer Banken entstanden ist“,<br />
so Dr. Beschorner.<br />
» Ein duales Studienangebot<br />
ist eine Investition in die<br />
Zukunft<br />
Viele kleine und mittelständische Unternehmen<br />
schrecken vor den Kosten<br />
eines dualen Studienangebotes zurück.<br />
Diese sollte man allerdings immer in Relation<br />
zum konkreten Nutzen betrachten,<br />
den ein dual studierender Mitarbeiter<br />
bringt.<br />
Absolventen einer dualen Ausbildung<br />
übernehmen in der Regel bereits während<br />
der Ausbildung anspruchsvollere<br />
Tätigkeiten. Zudem bietet sich dem Unternehmen<br />
die Möglichkeit, den Auszubildenden<br />
über einen längeren Zeitraum<br />
an höhere Aufgaben heranzuführen.<br />
Nach Ende der Ausbildung kann dieser<br />
direkt und ohne weitere Einarbeitung<br />
Fach- und Führungsaufgaben übernehmen.<br />
Zusätzliche Kosten für das Re -<br />
cruiting von geeigneten Hochschulabsolventen<br />
entfallen.<br />
Generell bieten sich verschiedene <strong>Form</strong>en<br />
der Finanzierung eines dualen<br />
Studiums an. Viele Unternehmen übernehmen<br />
die Gesamtkosten für ihre Auszubildenden.<br />
Dennoch ist dies keineswegs<br />
zwingend. „Es gibt auch Modelle,<br />
bei denen die Unternehmen das Studium<br />
vorfinanzieren und je nachdem,<br />
wie lange der Mitarbeiter nach dem<br />
Abschluss im Unternehmen bleibt, verringert<br />
sich die Rückzahlung“, weiß der<br />
FOM-Kanzler. Denkbar ist auch eine Teilung<br />
der Kosten oder eine Zahlvereinbarung,<br />
die an bestimmte Abschlussziele<br />
gekoppelt ist.<br />
Die Kosten variieren je nach Anbieter<br />
und Aufbau des Studium, sind jedoch<br />
weitestgehend überschaubar. „Unsere<br />
Gebühren liegen beispielsweise bei<br />
durchschnittlich 300 Euro im Monat.<br />
<strong>Das</strong> ist ein Betrag, den ein Studierender<br />
im Zweifel auch komplett selbst stemmen<br />
kann, zumal er ja auf jeden Fall<br />
die Ausbildungsvergütung bekommt“,<br />
erklärt Dr. Beschorner. Trägt ein Studierender<br />
die Gebühren teilweise oder<br />
komplett selbst, kann er diese zudem<br />
steuerlich geltend machen.<br />
Gerade kleineren oder mittelständischen<br />
Unternehmen bietet sich durch<br />
ein vollfinanziertes duales Angebot<br />
natürlich die Möglichkeit, hochqualifizierten<br />
Fachnachwuchs auf sich aufmerksam<br />
zu machen. „Aus unserer<br />
Erfahrung studieren nur die wirklich<br />
leistungsbereiten Schulabgänger dual.<br />
<strong>Das</strong> sind top Nachwuchsleute, die Unternehmen<br />
frühzeitig an sich binden<br />
können“, zeigt Dr. Beschorner das Potenzial<br />
auf.<br />
Unternehmen, die ein duales Studienangebot<br />
schaffen möchten, finden<br />
weiterführende In<strong>form</strong>ationen unter<br />
anderem beim Bundesinstitut für Berufsbildung<br />
(www.bibb.de), bei der zuständigen<br />
IHK sowie bei jeder Hochschule<br />
mit dualem Studienangebot<br />
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