Das U-Form Magazin für erfolgreiches Azubi-Recruiting - u-form:e
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Wissenschaft & STUDIEN<br />
...mit rund 90 Prozent noch am größten.<br />
Bei den gewerblich/technischen<br />
Ausbildungsplätzen (72 Prozent) und<br />
den dualen Studienplätzen mit (66 Prozent)<br />
ist er deutlich geringer. 65 Prozent<br />
der Firmen berichteten, dass die Qualität<br />
der Bewerber in den vergangenen<br />
drei Jahren abgenommen habe. Zudem<br />
macht sich der demografische Wandel<br />
bemerkbar. Deshalb sagen die meisten<br />
Befragten (88 Prozent), ein verstärktes<br />
Engagement im <strong>Azubi</strong>-Marketing sei<br />
wichtig. Dabei gehe es insbesondere<br />
um eine Intensivierung der Kommunikationsmaßnahmen,<br />
den Ausbau von<br />
Kontakten zu Schulen und Investitionen<br />
in die Attraktivität der Ausbildung.<br />
Social Media werden von Ausbildungsbetrieben<br />
derzeit weit weniger zum<br />
<strong>Azubi</strong>-Marketing genutzt, als es die<br />
Altersstruktur der Zielgruppe und deren<br />
Mediengewohnheiten erwarten ließe.<br />
Bei der Bewertung verschiedener<br />
Medienkanäle für die Vermarktung von<br />
Ausbildungsangeboten landeten Social<br />
Media mit einem Wert von 3,13 auf<br />
dem letzten Platz (Skala von 1= sehr<br />
intensive Nutzung bis 4= keine Nutzung).<br />
Praktika (1,84) werden dagegen<br />
besonders intensiv genutzt. Auch<br />
Angebote der Arbeitsagentur (2,0), die<br />
eigenen Karriereseiten (2,26) und Jobbörsen<br />
(2,27) stehen in der Gunst der<br />
Ausbilder weit vorn. Karriereseiten im<br />
Internet und eigene Seiten für <strong>Azubi</strong>s<br />
sind bei den meisten Firmen, insbesondere<br />
den Großunternehmen, heute<br />
selbstverständlich. 68 Prozent nutzen<br />
Karriereseiten im Netz. 92 Prozent dieser<br />
Karriereauftritte verfügen über eine<br />
eigene <strong>Azubi</strong>-Rubrik.<br />
Social Media<br />
<strong>Recruiting</strong> Studie 2012<br />
An der Social Media <strong>Recruiting</strong><br />
Umfrage 2012 können Sie nicht mehr<br />
teilnehmen – aber gespannt sein auf<br />
die Ergebnisse. Die gibt es ab September<br />
2012 unter<br />
www.socialmedia-recruiting.com<br />
» Den <strong>Azubi</strong> als Kunden sehen<br />
Die Studie macht deutlich: Zentrale<br />
Trends, die das <strong>Recruiting</strong> tiefgreifend<br />
verändert haben, kommen bei den <strong>Azubi</strong>s<br />
erst mit deutlicher Verzögerung an.<br />
Findet kein Umdenken statt, werden<br />
sich die Besetzungsquoten weiter verschlechtern.<br />
<strong>Das</strong> betrifft besonders kleinere<br />
und mittlere Betriebe, gewerblich/<br />
technische Ausbildungen sowie den<br />
öffentlichen Dienst. Was ist konkret zu<br />
tun? Qualifizierte <strong>Azubi</strong>s werden künftig<br />
eher als „Kunden“ und weniger als<br />
„Bittsteller“ anzusehen sein. Aus unserer<br />
Sicht muss die Kundenorientierung<br />
auf dem gesamten Gebiet der <strong>Azubi</strong>-<br />
Ansprache und -Gewinnung deutlich<br />
steigen.<br />
Kundenorientierung ist auch eine Frage<br />
der Schnelligkeit und Qualität von<br />
Bewerbungsprozessen. Elektronische<br />
Bewerbermanagementsysteme können<br />
helfen, Antwortzeiten zu verkürzen.<br />
Online-Bewerbungen sind zudem<br />
eigentlich sehr <strong>Azubi</strong>-gerecht, weil sie<br />
den Mediengewohnheiten der Zielgruppe<br />
entsprechen.<br />
Bei der Einführung elektronischer Bewerbungsverfahren<br />
sollten Ausbildungsbetriebe<br />
jedoch nicht die Fehler,<br />
die bei anderen Bewerberzielgruppen<br />
gemachten wurden, wiederholen und<br />
durch allzu starre <strong>Form</strong>ularbewerbungen<br />
oder die Übertragung unpassender<br />
Frageroutinen künftige Auszubildende<br />
verschrecken. Aus Umfragen<br />
ist bekannt, dass <strong>Azubi</strong>s mit starren<br />
Online-Bewerbungssystemen nicht gut<br />
klarkommen. Sie brauchen auch in der<br />
strukturierten Online-Bewerbung genügend<br />
Raum für die persönliche Darstellung.<br />
» Auswahlverfahren mit<br />
Mehrwert<br />
Zwar sagen in der Studie viele Ausbildungsverantwortliche,<br />
der Gesamteindruck<br />
der Bewerbungsmappe sei ein<br />
wichtiges Auswahlkriterium. Tatsache<br />
ist aber, dass die Aussagekraft einer<br />
klassischen Papierbewerbung nicht<br />
größer ist als die von Online-Varianten.<br />
Eher im Gegenteil. Schlussfolgerungen<br />
aus Äußerlichkeiten, etwa von einer<br />
blauen Mappe auf mehr Zuverlässigkeit<br />
und einer roten Mappe auf höhere<br />
Aggressivität zu schließen, begünstigen<br />
Fehlurteile. Zudem tragen klassische<br />
Mappen indirekt zu einem Selektionsmechanismus<br />
bei, bei dem der soziale<br />
Status eine deutliche Rolle spielt. Bei<br />
Kindern aus bildungsnahen Familien<br />
greifen die Eltern korrigierend ein und<br />
investieren Geld in schöne Mappen<br />
und Fotos. Bei Online-Bewerbungen<br />
bewegen sich angehende <strong>Azubi</strong>s in<br />
„ihrem Medium“ und sind eher auf sich<br />
gestellt. Online-Bewerbungen sind authentischer.<br />
Neben prozessualen Argumenten<br />
wäre es daher besser, der<br />
Online-Variante den Vorzug zu geben<br />
und von den Bewerbern kurze Motivationsschreiben<br />
und weitere Angaben<br />
einzufordern, zum Beispiel zum sozialen<br />
Engagement. Mehr Verlässlichkeit<br />
in die Auswahl bringen zusätzlich Tests,<br />
mit denen Betriebe und Bewerber feststellen<br />
können, ob der anvisierte Ausbildungsberuf<br />
wirklich den persönlichen<br />
Interessen und Neigungen entspricht.<br />
Kundenorientiert an diesen Verfahren<br />
ist der Mehrwert für angehende <strong>Azubi</strong>s,<br />
den eine nachvollziehbare und qualifizierte<br />
Rückmeldung zur Eignung für ein<br />
bestimmtes Berufsbild bietet.<br />
» Wie Sie <strong>Azubi</strong>s umwerben<br />
Umwerben statt Fordern heißt die<br />
Marschrichtung für ein zukunftsfestes<br />
<strong>Azubi</strong>-Marketing. <strong>Das</strong><br />
bedeutet konkret:<br />
Begeistern Sie<br />
individuell<br />
und berichten<br />
Sie mit<br />
verständlicher<br />
Die Ergebnisse der U-<strong>Form</strong> Studie 2012 finden sie online: www.a-recruiter.de/studie<br />
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