Forever chic! Forever chic! - GT+Extra
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Leben. Er sah immer noch gut und stattlich<br />
aus, diente aber seit 1982 keinem<br />
bestimmten Zweck mehr.<br />
Stadt investierte zum<br />
Erhalt des Wasserturms<br />
Erst 1998 zog wieder Leben in den mittlerweile<br />
unter Denkmalschutz stehenden<br />
ehemaligen Wasserspeicher ein. 1998 liess<br />
die Stadt Gütersloh für rund 800.000,– DM<br />
die originale Aussenfassade wieder<br />
herstellen, zeitgleich wurde auch Dank<br />
des 300.000,– DM-Zuschusses des „Mark-<br />
Wössner-Jugendfonds“ das „Jugendcafe<br />
im Wasserturm“ eröffnet. Fast zehn Jahre<br />
machten ganze Generationen von Schülern<br />
des benachbarten Evangelisch Stiftischen<br />
Gymnasiums 2008 den Wasserspeicher<br />
zu ihrer Heimat. Die Zeiten knapper<br />
werdender Mittel brachten Ende 2008<br />
das Ende des „Jugendcafes“ . Wiederum<br />
warf der Wasserturm nur noch lange Schatten<br />
auf den benachbarten Theaterneubau.<br />
Neue Chance und neue Mieter<br />
Der Neubau des im März 2010 eröffneten<br />
Theaters sowie die Errichtung der „Kulturräume“<br />
ist aber zugleich eine neue<br />
Chance für den 122 Jahre alten Oldie. In<br />
den „Kulturräumen“ soll der Wasserturm<br />
zur Schaltstelle für Rock und Pop werden.<br />
Seit langem plant Kulturdezernent Andreas<br />
Kimpel in Gütersloh eine „Rock- und<br />
Popakademie“ zu installieren. Die ursprünglichen<br />
Pläne (Platzierung auf dem Pfleiderer-Gelände)<br />
hat er gegen eine Unterbringung<br />
im Wasserturm eingetauscht.<br />
„Die Nähe zu Theater und Stadthalle mit<br />
deren Möglichkeiten soll zu einer gegenseitigen<br />
Bereicherung und vor allem Durchdringung<br />
von subventionierter Traditionskultur<br />
und alternativen Angeboten sorgen“<br />
(„Die Glocke“). Als Projektträger ist das<br />
„Kultursekretariat NRW“ mit beteiligt,<br />
weiterhin kommt die „Stadt Stiftung<br />
Gütersloh“, als Pächter des im Besitz der<br />
Stadtwerke Gütersloh befindlichen Turmes<br />
für Strom-, Heizungs- und Wasserkosten<br />
auf. Zur Abrundung des auf drei<br />
Jahre anlegten Modell-Projektes wird derzeit<br />
ein „Rock-Koordinator“ gesucht.<br />
Neues Kultur-Projekt entsteht<br />
in tratitioneller Umgebung<br />
Bezahlt werden soll das aus dem Budget<br />
des dafür gegründeten Städteverbundes<br />
„Creativ OWL“. Alljährlich geben die Städte<br />
01/2010<br />
Schlüpmann mit der originalen<br />
Maurerkelle, mit der im Jahre<br />
1880 der Grundstein für den Bau<br />
des Gütersloher Wasserturms<br />
gelegt wurde.<br />
hintergrundwissen<br />
Detmold, Herford, Paderborn, Minden,<br />
Bielefeld und Gütersloh als Mitglieder<br />
5.000,- Euro in einen Topf, der dann noch<br />
von Fördermitteln des Landes zur regionalen<br />
Kulturpolitik bezuschusst wird.<br />
Während die oberen Räume des Wasserturmes<br />
zukünftig mit Büros belegt werden,<br />
bleibt die untere Etage Begegnungs- und<br />
SERIE GüTERsLOhER TüRmE 005<br />
Der Wasserturm wurde nach Plänen des Architekten Adolf Schlüpmann errichtet. Der Fundamentring<br />
des Turmes hat einen Durchmesser von 13,5 Metern bei einer Gründungsti efe von 3 Metern. Der<br />
innere Durchmesser beträgt 3 Meter. In der doppelgeschossigen Sockelzone sind abwechselnd die<br />
Strebepfeiler und Ziegelwandfelder sichtbar. Darüber befi nden sich 3 durch 3 Sandsteinprofi le horizontal<br />
gegliederte Geschosse mit einem abschließenden Blendarkaden-Kranz. Es folgen drei weitere<br />
Stockwerke mit Platt enverkleidung und einem Zeltdach. Über dem Eingang befi ndet sich ein Sandsteinmedaillon<br />
mit dem Gütersloher Stadtwappen und dem Datum der Erbauung. Der Wasserbehälter,<br />
dessen Tragring sich in einer Höhe von 28,6 Metern befi ndet, fasst 310 Kubikmeter, umgerechnet<br />
310.000 Liter. Bei einem Gewicht von 1 Kubikmeter = 1 Tonne ergibt sich 310 Tonnen Tragevermögen.<br />
Veranstaltungsforum. Anders als früher,<br />
braucht dabei allerdings kein Gütersloher<br />
mehr Angst um die Trinkwasserversorgung<br />
zu haben. Heute kommt das frische<br />
Wasser aus dem Wasserhahn, zu jeder<br />
Tages- und Nachtzeit, warm – kalt – wie<br />
man will. Wasser – ein Stück Luxus im<br />
modernen Alltag. T