Forever chic! Forever chic! - GT+Extra
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ten-Sportgemeinschaft“ ein familiär geführter<br />
Sportverein, in dem Menschen mit und<br />
ohne Handicap gemeinsam Seite an Seite<br />
ihrem Hobby nachgehen. Mit Rücksicht<br />
auf die gehandicapten Vereinsmitglie-<br />
der ist das Angebot entsprechend modifiziert.<br />
So bietet die BSG heute Wettkampf-<br />
sportarten wie Kegeln, Bosseln, Prellball,<br />
Sitzball und Rollstuhltanz eben so an, wie<br />
die Rehabilitationssportarten Schwimmen<br />
und Wassergymnastik, Rollstuhlsport,<br />
Sport in der Krebsnachsorge, allgemeine<br />
Reha-Sportgymnastik, Wirbelsäulengymnastik,<br />
Gymnastik bei Parkinson und nach<br />
Schlaganfall sowie Sport für Kinder und<br />
Jugendliche mit Mehrfach-Behinderung.<br />
In Kooperation mit dem Verein „Lebenshilfe“<br />
werden zudem gerade drei neue<br />
Gruppen integriert: Zwei mit dem Ziel<br />
„Fitness für Menschen mit geistiger Behinderung“,<br />
eine für „Schwimmen mit geistiger<br />
Behinderung“. Das alles unter Anleitung<br />
geschulter Übungsleiter. Irmgard<br />
Großekathöfer (60) ist eine davon. Mit<br />
ihrem schwerbehinderten Mann begann<br />
sie 1995 mit Rollstuhltanz. Die Gruppe<br />
nach seinem Tod 1995 zu verlassen, kam<br />
ihr aber nie in den Sinn: „Die vielen netten<br />
Leute hier sind für mich eine Art Familie<br />
geworden, außerdem ist es für mich<br />
ein normaler Sportverein“. Ins gleiche<br />
Horn tutet auch Karola Bleidiek (55), seit<br />
Herbst 2009 neue 1. Vorsitzende.<br />
Auch Leistungssport ist<br />
möglich, trotz Behinderung<br />
2008 heuerte die Leistungskeglerin parallel<br />
zum „Nicht-Behinderten-Sportclub“<br />
Keglervereinigung Gütersloh-Rheda auch<br />
in der BSG-Sportkeglergruppe an. „Die<br />
Turniergruppe wollte aufsteigen und hat<br />
Verstärkung gesucht“. Der Plan funktionierte.<br />
Derzeit tragen die Sportkegler in<br />
der Oberliga und mehrere Einzelkegler<br />
die Titel Landesmeister und Deutscher<br />
Meister.<br />
Noch ein Treppchen höher hinauf ging es<br />
für Detlev Lütgert und Renate Beune. Das<br />
Rollstuhltanzpaar ist in der Kategorie<br />
„Leistungssport“ sogar amtierender Deutscher<br />
Meister. Das beweist: Auch für Men-<br />
01/2010<br />
schen mit Handicap sind sportliche Erfolge<br />
möglich. Natürlich gibt es aber sowohl<br />
Gemeinsamkeiten wie auch Unterschiede<br />
zwischen Behinderten - und Nicht-behinderten<br />
Sportlern.<br />
Leistungsbereitschaft<br />
und Spaß vereinen<br />
Das vereinende Element skizziert Karola<br />
Bleidiek wie folgt: „Leistungswille, Leistungsbereitschaft<br />
und die eigene Motivation<br />
sind in beiden Gruppen gleich groß“.<br />
Allerdings sei der Leistungsdruck durch<br />
den Verein bei der BSG weitaus geringer.<br />
Die 1. Vorsitzende: „Behinderte sind oft<br />
lockerer und haben die Ruhe weg. Sie trei-<br />
„Behindert zu sein, ist in unserer Gesellschaft immer noch ein<br />
Manko. Um beruflich oder sportlich die gleiche Anerkennung<br />
zu bekommen, muss ein Behinderter das Doppelte eines Menschen<br />
ohne Handicap leisten“<br />
ben Sport weil es ihnen Spaß macht, nicht<br />
nur um zu gewinnen. Es ist ein Austausch<br />
von Gleichbetroffenen und Gleichgesinnten,<br />
von dem man als Nicht-Behinderter<br />
viel lernen kann. Irmgard Großekathöfer<br />
sieht das ähnlich: „Bei allem Ehrgeiz haben<br />
Behinderte einen anderen Anspruch von<br />
Wichtigkeit und Wertvorstellung. Wenn<br />
einer einen schlechten Tag hat, sind Toleranz<br />
und Verständnis untereinander größer“.<br />
Bleibt zum Schluss noch Annette Böker.<br />
Die 2. Vorsitzende hat einen Traum. Sie<br />
träumt von einem Verein „in dem es nur<br />
um die Sportart geht, nicht um den Grad<br />
der Behinderung. In dem jeder so akzeptiert<br />
und toleriert wird, wie er ist“. „Leider“,<br />
findet Annette Böker „haben wir da noch<br />
einen langen Weg vor uns“. Jeder der diesen<br />
Weg mitgehen möchte, ist natürlich<br />
herzlich willkommen. T<br />
kontakt & Infos<br />
Behinderten-Sportgemeinschaft<br />
Gütersloh e. V.<br />
(Kurzform: BSG Gütersloh)<br />
Postfach 12 12, 33242 Gütersloh<br />
Breslauer Str. 19a, 33335 Gütersloh<br />
Telefon: 0 52 41 / 70 37 38<br />
(Annette Böker, 2. Vorsitzende)<br />
Email: bsg-guetersloh@t-online.de<br />
✖ www.bsg-guetersloh.de<br />
SERIE GüTERsLOhER spORT 009<br />
nATIOnALER- unD LAnDEs-<br />
bEhInDERTEnspORTvERbAnD<br />
Der Deutsche Behindertensportverband<br />
e.V. (DBS) informiert über die<br />
Sportvielfalt für Menschen mit Handicap.<br />
Von der offiziellen Internetseite<br />
des DBS können sie entweder zu angeschlossenen<br />
Landesverbänden, zu Vereinen<br />
oder Sportgruppen in ihrer Stadt<br />
weiter surfen. Zudem finden Sie hier<br />
Informationen über die Stars mit Handicap<br />
in deren verschiedenen Disziplinen.<br />
Sie können sich auch alle Termine<br />
von Meisterschaften anzeigen<br />
lassen. Auch das Bundesland NRW hat<br />
eine ähnliche Seite.<br />
✖ www.dbs-npc.de (Deutschland)<br />
✖ www.bsnw.de (NRW)<br />
RATGEbER FüR mEnschEn<br />
mIT bEhInDERunG<br />
Das Bundesministerium Arbeit und<br />
Soziales hat eine Broschüre herausgegeben,<br />
einen Ratgeber zum Thema<br />
Behinderung. Diesen gibt es als Druckversion,<br />
als PDF zum Herunterladen<br />
und demnächst aus als CD zum<br />
Bestellen. Die Broschüre gibt umfassend<br />
Auskunft über alle Leistungen<br />
und Hilfestellungen, auf die Behinderte<br />
Anspruch haben, von der Vorsorge<br />
und Früherkennung und die<br />
medizinische Rehabilitation über die<br />
Schul- und Berufsausbildung und<br />
Berufsförderung bis zu steuerlichen<br />
Erleichterungen. In Auszügen sind<br />
auch die entsprechenden Gesetzestexte<br />
enthalten.<br />
✖ www.bmas.de/portal/10386/<br />
ratgeber_fuer_behinderte_<br />
menschen.html<br />
vERREIsEn mIT hAnDIcAp<br />
Der Reiseveranstalter rfb - Touristik<br />
Reisen für Behinderte, einer von mehreren<br />
in Deutschland, hat sich auf<br />
Reisen für Menschen mit Handicap<br />
spezialisiert. Seit über 15 Jahren arbeiten<br />
hier Menschen mit Behinderung<br />
für Menschen mit Behinderung. Alle<br />
angebotenen Reisen wurden, laut Veranstalter,<br />
selber bereist und anhand<br />
umfangreicher Checklisten auf ihre<br />
Eignung für die unterschiedlichsten<br />
Behinderungen getestet. Hier können<br />
sie sich über Flugreisen, Fernreisen,<br />
Badeurlaub, Abenteuerreisen, Wohnmobiltouren,<br />
Winterurlaub, Seereisen<br />
... und vieles mehr informieren!<br />
✖ www.rfb-touristik.de