32.863 KB - Energetische Sanierung der Bausubstanz - EnSan
32.863 KB - Energetische Sanierung der Bausubstanz - EnSan
32.863 KB - Energetische Sanierung der Bausubstanz - EnSan
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
fragten das ganze Lüftungssystem für sinnvoll und 47 % für „einigermaßen sinnvoll“.<br />
Die Tiefeninterviews ergaben, dass die Bewohner mit <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierung sehr zufrieden<br />
sind. Die neue Fassadengestaltung kam sehr gut an. Die neuen Fenster wurden<br />
ebenfalls positiv bewertet. Die Frischluftversorgung ohne Fensterlüftung erschien<br />
den Mietern nicht ausreichend. Das Lüftungssystem <strong>der</strong> Gesamtwohnung<br />
war für die meisten Bewohner nicht leicht zu verstehen.<br />
Nach <strong>der</strong> Regelung <strong>der</strong> Raumlufttemperatur befragt, zeigte es sich, dass nur ca.<br />
15 % des Hauses 14 (Honeywell-System) und ca. 60 % des Hauses 16 (Riedel-<br />
System) damit gut zurechtkommen. Eine Beson<strong>der</strong>heit beim Honeywell-System ist,<br />
dass die Thermostate nur mit Batterien funktionieren. Sind sie leer, stellt sich das<br />
Ventil auf maximalen Durchfluss und bleibt dann stehen.<br />
In knapp <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Wohnungen des Hauses 14 wurden von <strong>der</strong> Fachhochschule<br />
Pocket-PCs eingebaut, auf denen die Bewohner Wetterdaten und Informationen<br />
über das Heizungsverhalten abrufen können. Die Hälfte <strong>der</strong> Befragten findet die Information<br />
nützlich, die Bedienung wurde aber überwiegend als schwierig empfunden.<br />
Die Verbrauchkontrolle fanden die meisten Benutzer interessant, doch die wenigsten<br />
hatten diese Funktion je genutzt.<br />
Insgesamt war eine gewisse Hemmschwelle für die Benutzung <strong>der</strong> Regelcomputer<br />
vorhanden. Die meisten Bewohner hatten sich mit dem gesamten Regelsystem noch<br />
wenig beschäftigt, meist noch nicht einmal die Bedienungsanleitung gelesen. Es reichen<br />
bei <strong>der</strong> Installation solcher Regelungsmaßnahmen die schriftlichen Anleitungen<br />
nicht aus. Die Bewohner wünschen sich eine persönliche Einweisung. Dies galt insbeson<strong>der</strong>e<br />
bei den Riedel-Systemen, bei dem die Raumlufttemperaturen zentral eingegeben<br />
werden müssen. Die Möglichkeiten, die die Systeme zur Energieeinsparung<br />
bieten, wurden längst nicht ausgenutzt.<br />
Die jährlichen Heizkosten vor <strong>der</strong> <strong>Sanierung</strong> lagen im Mittel bei 5,37 €/m²a. Im ersten<br />
Jahr nach <strong>der</strong> <strong>Sanierung</strong> reduzierte sich <strong>der</strong> Betrag um 24 % auf 4,10 €/m²a.<br />
Die Stromkosten waren bei den meisten Bewohnern höher als die Heizkosten.<br />
Die Mietkosten wurden von ursprünglich 3,30 €/(m² Monat) auf 4,75 €/(m² Monat)<br />
erhöht. Für eine mittlere Wohnung von 67 m² betragen die jährlichen Mehrkosten<br />
somit etwa 1100 €/a. Die Heizkosten reduzierten sich aber nur um ca. 160 €/a.<br />
Trotzdem halten 75 % <strong>der</strong> Mieter die Erhöhung für gerechtfertigt, da sich auch <strong>der</strong><br />
thermische Komfort und das äußere Erscheinungsbild <strong>der</strong> Gebäude verbessert haben.<br />
Kosten<br />
In Tabelle 2.1.3.6 sind die Brutto-Gesamtinvestitionen für den Gebäudeblock 3 (En-<br />
San-Block) zusammengestellt. Die Kosten sind in Kostengruppe 300 (Gebäude), Kostengruppe<br />
400 (Anlagentechnik) und Nebenkosten aufgeteilt. Die Kosten <strong>der</strong> zentralen<br />
Heizanlage wurden proportional im Verhältnis <strong>der</strong> Wohnungsanzahl (147/345)<br />
ermittelt. Aus den auf die Wohnfläche bezogenen Kosten ist zu ersehen, dass die<br />
Fassadensanierung mit 123 €/m² über ein Drittel des Gesamtbetrages, <strong>der</strong> bei<br />
319 €/m² liegt, verursachte.<br />
Fraunhofer-Institut für Bauphysik<br />
IBP-Bericht WB 139/2008<br />
<strong>EnSan</strong> II -Abschlussbericht<br />
59