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hallertau magazin 2013-1

Entdecken Sie das bayerische Hopfenland, eine einzigartige europäische Kulturlandschaft! Reportagen über Menschen, Landschaft, Feste, Freizeitangebot, Spezialitäten, Geschichte, Hopfen und Bier…

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INTERVIEW PORTRAIT 19<br />

Manfred Wiesheu schätzt den<br />

Umgang mit Menschen.<br />

Ein Kunde, der gut beraten wird,<br />

kommt immer wieder.<br />

die Hütte voll!“ Entsprechend wurde in der<br />

Vergangenheit auch mehr verkauft. Mitte<br />

der 90er Jahre hätte er im Schnitt täglich<br />

einen Neu- oder Gebrauchtwagen verkauft,<br />

verrät Wiesheu. Besonders gut erinnert er<br />

sich an einen Samstag-Vormittag im Frühling<br />

1994, als er zwischen 7.00 und 11.00<br />

Uhr drei Neuwagen verkaufen konnte.<br />

Autoverkauf hat sich enorm verändert<br />

Damals war Mercedes der unangefochtene<br />

Star unter den Automobilen – zumindest<br />

für die Klientel, die es sich leisten konnte.<br />

Die nahmen sogar Wartezeiten von drei bis<br />

vier Jahren für ihren Neuwagen in Kauf.<br />

„Dafür gibt es heute keine Akzeptanz<br />

mehr!“, weiß Wiesheu, „innerhalb von zwei<br />

bis drei Monaten muss das neue Auto ausgeliefert<br />

werden.“<br />

träger, den man nicht selten bei mancher<br />

Nobel-Marke antrifft. Und er kennt seine<br />

Kunden. Er weiß, dass der eine Whiskey-<br />

Liebhaber ist, die andere sich für Pferdesport<br />

interessiert. Man glaubt ihm, wenn<br />

er versichert, seinen Beruf zu lieben, weil er<br />

den „Umgang mit Menschen“ so schätze.<br />

Daher bedauert er auch ein wenig, dass<br />

er – im Gegensatz zu früher – heute<br />

zumeist im Büro zu tun hat. Angebote<br />

schreiben vor allem, was angesichts der gewaltigen<br />

Modell- und Ausstattungspalette<br />

„immer diffiziler“ wird, sowie Finanzierungs-<br />

und Leasing-Konditionen prüfen,<br />

Termine koordinieren und Gespräche mit<br />

Service-Kunden führen („Das 2. Auto verkauft<br />

die Werkstatt!“). Dass nicht aus<br />

jedem Angebot ein Kauf wird, nimmt er<br />

sportlich, möchte aber doch wissen,<br />

warum es nicht geklappt hat. Enttäuscht<br />

sei er aber immer nur dann, wenn ein<br />

Kunde nach langer, intensiver Beratung,<br />

„wegen ein paar Euros“ woanders hin geht.<br />

Dafür kommen andere immer wieder zum<br />

„Mane“. Nicht nur aus Mainburg und der<br />

näheren Umgebung. Wiesheu hat viele<br />

treue Kunden aus München, Freising,<br />

Landshut oder Wolnzach.<br />

Wiesheus „Kraftort“: Die Bründlkapelle in Baumgarten<br />

So lange hat auch Alois Ziegeltrum aus<br />

Seysdorf warten müssen, ehe er nun die<br />

Schlüssel für seinen neuen metallic-silbernen<br />

CLS Shootingbrake von Wiesheu<br />

überreicht bekommt. Ziegeltrum schwankt<br />

erkennbar zwischen dem Drang, sich ins<br />

neue Automobil zu setzen und loszufahren<br />

und der notwendigen Geduld für die technischen<br />

Erklärungen des erfahrenen Beraters.<br />

Die Automobilindustrie verwendet ja<br />

sehr viel Energie darauf, den Fahrer durch<br />

technische Raffinessen quasi zu ersetzen:<br />

elektronische Stabilitäts-Programme, Abstandsregler,<br />

Spurhalte-Assistent (ja sogar<br />

einen Aufmerksamkeits-Assistenten gibt<br />

es!), Brems-Assistent, Rückfahrkamera,<br />

und, und, und ... Das macht Erläuterungen<br />

erforderlich. Aber Ziegeltrum möchte nun<br />

endlich fahren mit seinem Traumauto, darf<br />

aber für die erste Ausfahrt nur auf den<br />

Beifahrersitz, damit Wiesheu ihm alles vorführen<br />

kann.<br />

Wiesheu macht das gut. Er spricht die<br />

Sprache seiner Kunden, ist weit mehr der<br />

„Kumpel“, und nicht der blasierte Anzug-<br />

Der erste verkaufte Wagen: ein 300 Diesel<br />

Deren Mercedes-Vita braucht er auch gar<br />

nicht im Computer nachsehen, die hat er<br />

im Gedächtnis. Natürlich erinnert er sich<br />

auch noch an seinen ersten Neuwagenverkauf:<br />

Es war ein silberfarbener 300 Diesel,<br />

den er an einen Musiker verkauft hat. „Ich<br />

freue mich heute noch tierisch, wenn ich<br />

ein solches Modell fahren sehe!“<br />

Geboren in Tölzkirchen bei Nandlstadt ist<br />

Wiesheu der Hallertau immer treu geblieben.<br />

In die nahe gelegene Bründlkapelle in<br />

Baumgarten zieht es ihn hin, wenn er Ruhe<br />

und Besinnung sucht. Oder er setzt sich auf<br />

sein Motorrad (kein Mercedes!) und unternimmt<br />

einen Ausflug. Seit fünf Jahren sitzt<br />

er im Marktgemeinderat von Au und hat<br />

vor, im kommenden Jahr wieder zu kandidieren.<br />

Und er ist als zweiter Vorstand des<br />

Tennis-Clubs Au engagiert, wo er auch<br />

selbst aktiv ist. Sein Spielstil ist mit „allesoder<br />

nichts“ ziemlich genau zu umreißen.<br />

So gänzlich anders also, als seine Art Autos<br />

zu verkaufen ... ah

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