sportFACHHANDEL 22/2014 Leseprobe
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HYBRIDJACKEN BERATEN & VERKAUFT NR. 23 • 17.12.<strong>2014</strong><br />
Hybridjacken für den Winter eignen sich besonders für Sportarten,<br />
bei denen auf anstrengende Phasen, wie Aufstiege, Ruhephasen<br />
folgen oder Phasen, in denen man längere Zeit Kälte ausgesetzt<br />
ist, wie bei Abfahrten. Skitourengeher und Freerider profitieren<br />
deshalb am meisten von ihnen.<br />
„Hybrid“ bezeichnet einen Materialmix,<br />
wobei jedes einzelne auf das Empfinden<br />
der Körperzonen und auf die Aktivität<br />
abgestimmt wird, um den bestmöglichen<br />
Tragekomfort zu bieten. Zusätzlich sind<br />
Jacken nach diesem Konzept leichter und<br />
haben ein kleineres Packmaß. Das Konzept<br />
des >>Body-Mappings wird auch<br />
auf Jacken der zweiten und dritten Bekleidungsschicht<br />
angewendet. Dabei liegt<br />
der Schwerpunkt der >>Second-Layer-<br />
Jacken auf der Isolierung. Die >>Third-<br />
Layer schützen vor Wind und Wetter.<br />
Hybridjacken als zweite<br />
Bekleidungsschicht<br />
Dünne Second-Layer-Jacken bleiben<br />
im Winter immer die zweite Schicht.<br />
Dickere können an sonnigen, windarmen<br />
Tagen auch als Außenschicht getragen<br />
werden. Second-Layer müssen wärmen<br />
und trotzdem atmungsaktiv sein sowie<br />
Feuchtigkeit schnell abtransportieren. In<br />
der Hybridversion kommen Fleece-Stoffe<br />
oder reine Merinowolle (vgl. dazu SFH<br />
24/2012 „Merinowolle“), wärmende<br />
Füllungen und wasserabweisende Ausrüstungen<br />
zum Einsatz.<br />
Fleece wärmt sehr gut, trocknet schnell,<br />
ist robust und pflegeleicht. Die Innenseite<br />
ist meist angeraut, um den Abtransport<br />
der Feuchtigkeit und die Wärmeleistung<br />
zu steigern. Fleece kann heute zu 100<br />
Prozent aus recycelten Plastikflaschen<br />
hergestellt werden. Fasertechnologien<br />
wie von Polartec oder Schoeller sorgen<br />
für elastische Fleece-Stoffe, die auf der<br />
Oberseite windabweisend, abriebfest und<br />
glatt sind, sodass eine weitere Jacke problemlos<br />
darüber gezogen werden kann. Die<br />
Elastizität bietet Bewegungsfreiheit und<br />
eine gute Passform. Auch Merinowolle<br />
wird entweder pur oder als Fleece –<br />
außen Polyester, innen Merinowolle –<br />
verarbeitet. Unabhängig vom Material<br />
werden die genannten Stoffe in Hybridjacken<br />
an den Seiten und Ärmeln eingesetzt.<br />
Auch der Rücken ist bei Jacken<br />
für Tourengeher und Freerider oft aus<br />
diesem Material, da diese Sportler meist<br />
einen Rucksack tragen und atmungsaktive<br />
Materialien dort sinnvoll sind.<br />
Kombiniert werden die Stoffe mit<br />
isolierenden Füllungen auf der Jackenvorderseite,<br />
bei Pistenfahrern auch auf<br />
der Rückenseite.<br />
Daune allein spielt bei den Isolationen<br />
kaum eine Rolle. Leichte, atmungsaktive<br />
Kunstfaserfüllungen (Abb. 1, 2, 3) von<br />
Invista, Polartec, Primaloft, Thermore<br />
und Toray tragen weniger auf, haben ein<br />
geringeres Packmaß und wärmen selbst in<br />
nassem Zustand noch. Sie trocknen auch<br />
schneller als Daune (vgl. SFH 21.<strong>22</strong>/2013<br />
„Daune versus Kunstfaser“).<br />
<strong>2014</strong>/15 ist bei den Füllungen eine „Hybridversion“<br />
von Primaloft neu auf dem<br />
Markt, die einen Mix aus Daunen und<br />
Kunstfasern darstellt. Sie soll den Vorteil<br />
der Daunen – sie brauchen keine Aufwärmphase<br />
– mit den genannten Vorteilen<br />
der Kunstfasern in einer Füllung<br />
Abbildungen 1, 2 und 3<br />
Bei dieser elastischen, synthetischen<br />
Isolation handelt es sich<br />
um ein durchgehendes, locker<br />
gestricktes Gewirk, das nicht verrutschen<br />
kann. Folglich braucht<br />
es keine ausgeprägte Steppung.<br />
ABB1 + ABB2: © POLARTEC<br />
© KJUS<br />
II <strong>22</strong>.<strong>2014</strong>