sportFACHHANDEL 22/2014 Leseprobe
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BERATEN & VERKAUFT NR. 23 • 17.12.<strong>2014</strong><br />
HYBRIDJACKEN<br />
Abb. 4: Die Hybridfüllung besteht aus<br />
fluorcarbonfrei behandelten Daunen<br />
und isolierender Kunstfaser.<br />
Abb. 5: Wolle als Füllung wird hier<br />
im Bauchbereich eingesetzt. Sie wird<br />
von einem eng gewebten und damit<br />
winddichten sowie wasserabweisenden<br />
Ripstop-Nylon-Stoff mit DWR-Ausrüstung<br />
abgedeckt.<br />
© ORTOVOX<br />
© VAUDE<br />
vereinen. Um das Maximale aus dem Mix<br />
herauszuholen, wird die Daune vorab<br />
behandelt, um sie wasserresistenter zu<br />
machen (Abb. 4).<br />
Die Oberstoffe über der Füllung sollten<br />
elastisch sein, damit sie jede Bewegung<br />
mitmachen. Winddichte Stoffe unterstützen<br />
die wärmende Funktion. Außerdem<br />
werden sie mit >>DWR-Ausrüstungen<br />
(durable water repellent) imprägniert,<br />
sodass Regen abperlt. Die DWR-Ausrüstung<br />
macht den Außenstoff aber auch<br />
langlebiger und abriebfester. Wasserdichte<br />
ist allerdings damit nicht zu erreichen.<br />
Bis vor einigen Jahren waren alle<br />
DWR-Ausrüstungen noch PFC-haltig. Die<br />
erste PFC-freie Ausrüstung Bionic Finish<br />
Eco (Rudolf/Sympatex) kam vor einigen<br />
Jahren auf den Markt, haben inzwischen<br />
Purtex (Freudenberg) und Ecorepel<br />
(Schoeller) nachgezogen.<br />
Neben Kunstfasern und einem Mix<br />
mit Daunen gibt es inzwischen auch<br />
Füllungen aus Wolle (Abb. 5), da diese<br />
von Natur aus eine temperaturregulierende<br />
Eigenschaft hat.<br />
Abb. 6: Bei dieser Jacke sind wasserdichte<br />
Softshell-Materialien an<br />
Schultern und Kapuze mit atmungsaktiven<br />
an Rumpf und Ärmeln und<br />
isolierenden Materialien auf der<br />
Frontseite kombiniert worden.<br />
Soft- und Hardshell-Hybridjacken<br />
als dritte Bekleidungsschicht<br />
Softshell-Jacken sind weicher und leichter<br />
als Hardshell-Jacken. Unter extremen<br />
Wetterbedingungen kann sogar eine<br />
Hardshell über einer Softshell getragen<br />
werden. Softshells wärmen, sind atmungsaktiv<br />
und schützen vor allem vor Wind.<br />
Die Stoffe der Softshells sind elastisch,<br />
wodurch sie sehr viel Bewegungsfreiheit<br />
bieten und körpernah geschnitten werden<br />
können. In Hybridversionen kommen<br />
je nach Aktivität und Köperzone unterschiedliche<br />
Softshell-Materialien zum<br />
Einsatz. Ohne Membran, aber mit DWR-<br />
Ausrüstung werden sie vor allem an der<br />
Armunterseite, an den Seiten und bei<br />
Tourengehern auch am Rücken eingesetzt.<br />
Sie sind wasserabweisend, aber<br />
nicht wasserdicht.<br />
An exponierten Stellen wie Schultern,<br />
Ärmeloberseite und Kapuze werden<br />
wasserdichte Softshell-Materialien eingesetzt.<br />
Der Wasserdichte liegt meist ein<br />
3-lagiges Softshell-Laminat zugrunde.<br />
Dabei ist ein abriebfester, wind- und<br />
wasserabweisender Oberstoff fest mit<br />
einer winddichten, atmungsaktiven und<br />
wasserdichten Membran und einer Innenseite<br />
aus wärmenden Velours oder Fleece<br />
verbunden. Die Jacke ist aber nur dann<br />
absolut wasserdicht, wenn auch die Nähte<br />
verschweißt (vertaped) sind. Bei Hybridjacken<br />
passiert dies vor allem an exponierten<br />
Nähten wie an den Schultern. Damit<br />
die Softshell-Jacke trotz Wasserdichte<br />
auch bei starker Nässe noch atmungsaktiv<br />
bleibt, muss der Oberstoff mit einer DWR<br />
ausgerüstet sein. Wäre die Jacke nicht<br />
imprägniert, würde der durchnässte Oberstoff<br />
„dicht“ machen und keine Feuchtigkeit<br />
mehr von innen nach außen lassen<br />
– der Sportler würde von innen nass.<br />
Bei Softshell-Hybridjacken werden zudem<br />
auf der Brust- und bei Modellen für<br />
Pistenfahrer auch auf dem Rücken Isolationsmaterialien<br />
eingesetzt (Abb. 6).<br />
Der Weg von der Softshell- zur Hardshell-<br />
Jacke wird wiederum von Hybridmodellen<br />
begleitet, bei denen beide Varianten<br />
je nach Körperzone und Aktivität in einer<br />
Jacke vereint werden.<br />
Hardshells werden ausschließlich als<br />
Außenschicht getragen. Im Vergleich<br />
zur Softshell sind sie steifer, obgleich<br />
man auch hier immer mehr mit 2-Wege-<br />
Stretch-Materialien arbeitet. Die Oberstoffe,<br />
die auch hier wieder mit DWR-<br />
Ausrüstungen behandelt sind, sind in<br />
der Regel aus abriebfestem Nylon oder<br />
Polyamid. Nylon gibt es auch als robusten<br />
>>Ripstop. Der Wetterschutz steht<br />
bei Hardshells an oberster Stelle. Ob der<br />
Fokus auf Wind- oder Wasserdichte oder<br />
auf dem Schutz vor Kälte liegt, hängt von<br />
der Wahl der Membran ab. Neben hauseigenen<br />
liefern Gore, Polartec, Schoeller,<br />
Sympatex oder Toray die gängigsten<br />
Membranen. In Hardshell-Hybrid-<br />
© MARMOT<br />
<strong>22</strong>.<strong>2014</strong> III