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sportFACHHANDEL 22/2014 Leseprobe

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42 | FACHHANDEL | Stores <strong>22</strong>.<strong>2014</strong><br />

die, die wir jetzt gerade erst im November in Köln<br />

nach einem großen Umbau wiedereröffnet haben.<br />

Sie verfolgen seit einiger Zeit auch andere Konzepte<br />

auf kleinerer Fläche in kleineren Städte. Wie sinnvoll<br />

ist das? Was passiert dort? Wir sind mit diesem<br />

Konzept noch nicht dort, wo wir sein wollen. In<br />

Reutlingen haben uns die ersten Versuche noch<br />

nicht zufriedengestellt. Aber das wird sich ändern,<br />

weil wir auch da die technischen Möglichkeiten einsetzen<br />

wollen, um auch eine kleinere Filiale anders<br />

zu bedienen. Jedoch muss ich sagen, wir überlegen<br />

durchaus, ob die kleinen Konzepte Sinn machen.<br />

Wir diskutieren derzeit viel, allerdings wissen wir<br />

noch nicht, was der Weisheit letzter Schluss ist. Popup-stores<br />

sind auch immer noch ein interessanter<br />

Ansatz. Und wir machen uns auch wieder Gedanken<br />

über Mono-Sportflächen, vielleicht als reine Runningfläche.<br />

Priorität jedoch haben die Überlegungen<br />

hinsichtlich der Multichannel-Fläche insgesamt.<br />

Welche Rolle spielt dabei künftig der klassische<br />

Katalog? Ja, dazu gibt es mehr Anstöße denn je.<br />

Ab sofort für Herbst/Winter und im nächsten Jahr<br />

bringen wir Kataloge monatlich heraus, die natürlich<br />

deutlich dünner sind. Damit wollen wir Impulse<br />

setzen für das Angebot im Netz. Wir werden nach<br />

wie vor zwei Gesamtkataloge herausbringen, die<br />

etwas dicker sind, allerdings keine 700 Seiten mehr<br />

umfassen, sondern eher in der Größenordnung von<br />

250 Seiten. Wir wollen also das Papier anders, sprich<br />

hochfrequenter einsetzen. Wir sehen, dass damit<br />

eine Aktivierung auch online erfolgt. Online alleine<br />

tut sich doch noch sehr schwer bei dem Wettbewerb,<br />

der vorherrscht. Zumal dort immer noch auch hohe<br />

Kosten verbunden sind, um das zu bewerben. Papier<br />

hat nach wie vor seine Berechtigung, ja – jedoch<br />

dünner, schneller und thematisch besser und<br />

aktueller aufbereitet.<br />

Wo ist der Wettbewerb höher: online oder stationär?<br />

Der Wettbewerb ist online deutlich höher und in<br />

den letzten Jahren auch aggressiver gewachsen. Das<br />

sehen und spüren wir deutlich. Wir sind jedoch zum<br />

Glück mit unserem Angebot und unserer Marktbearbeitungsstrategie<br />

als Multispezialist sehr gut<br />

aufgestellt. Dabei haben wir uns entsprechend gut<br />

positioniert mit unseren lead categories Outdoor,<br />

Running und Action Sports. Aber klar, der Wettbewerb<br />

stellt online derzeit die größere Herausforderung<br />

dar. Wenn wir nach Berlin schauen, dann gibt<br />

es hier natürlich sehr viel Verkaufsfläche im Sport.<br />

Allerdings arbeiten wir im Markt und bewegen uns<br />

im Wettbewerb auf die tradierte Art und Weise.<br />

Ein gutes Beispiel ist sicher auch Hamburg. Dort<br />

stößt jetzt Stadium neu in den Markt. Aber auch die<br />

kochen nur mit Wasser und müssen die Marke erst<br />

einmal bekannt machen beziehungsweise sich ihre<br />

Kunden erarbeiten. Allerdings tritt dieser Wettbewerber<br />

mit vernünftigen Preispunkten an. Online<br />

ist das eine ganz andere Nummer hinsichtlich Preisthematik,<br />

Preissuchmaschinen usw.. Daher ist uns<br />

schon sehr bewusst, dass online ein sehr anspruchsvolles<br />

Feld darstellt.<br />

Wieviele Filialisten oder Sportgeschäfte verträgt das<br />

Land beziehungsweise der Markt? Oder ist die Zeit<br />

der Ketten vorbei? Das glaube ich nicht – Filialist<br />

ist nicht gleich Filialist. Ich glaube, dass wertige<br />

Konzepte – und diesen Anspruch haben wir, daran<br />

arbeiten wir mehr denn je – auch Mehrwert für den<br />

Kunden bedeuten. Und wir denken vor allem, dass<br />

das nicht der Preis ist. Ich sage das auch durchaus<br />

mal ganz flapsig: Von mir aus können noch mehr<br />

Preiskonzepte nach Deutschland kommen, um so<br />

mehr können wir uns mit unseren Mehrwerten bei<br />

mittleren bis gehobenen Premiumansprüchen von<br />

diesen Konzepten abheben. Es gibt genügend Kunden,<br />

Stammkunden und Clubmitglieder gerade auch<br />

stationär, die uns täglich melden, dass wir damit<br />

auf dem richtigen Weg sind. Wir sind eben nicht<br />

Discount und gehen unbeirrt unseren Weg weiter<br />

beziehungsweise setzen uns immer weiter von den<br />

Billigkonzepten ab. Über Mehrwertkonzepte können<br />

wir uns unterscheiden und abgrenzen, zumal Sport<br />

und Gesundheit als Megatrend weiter Bestand hat<br />

und sicher noch weiter wachsen wird. Ich erwarte<br />

dort in Zukunft noch viel mehr Dynamik. Daher tun<br />

uns weitere Marktteilnehmer eigentlich gar nicht<br />

weh. Der Markt wird sich deutlich weiter entwickeln.<br />

Im Bereich Sport müssen wir nur schauen, dass wir<br />

die neuen Themen auch aufgreifen: Ich nehme da<br />

mal als Beispiel die neuen Bewegungstracker heraus,<br />

die von neuen Marktteilnehmern vorangetrieben<br />

werden. Die Sportindustrie muss jedoch aufpassen,<br />

dass sie sich diese Themen nicht wegnehmen lässt.<br />

Seit 2005 zurück<br />

bei Sport Scheck:<br />

Stefan Herzog<br />

Bedeutet der Standort hier in Berlin, dass die Citylagen<br />

in Städten generell wieder interessanter geworden<br />

sind? Für uns ist es absolut wichtig, dass wir<br />

über 1a-Lagen verfügen können. Das gilt für Berlin,<br />

für München und auch für kleinere Städte. Auch in<br />

Reutlingen befinden wir uns in einer Toplage. Wir<br />

glauben nicht an B- und C-Lagen, selbst nicht für

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