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sportFACHHANDEL 22/2014 Leseprobe

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<strong>22</strong>.<strong>2014</strong><br />

Stores | FACHHANDEL | 43<br />

Spezialisten, da der Zielkauf hier nicht so massiv<br />

ist, dass es sich rechnet. Der potentielle Kunde<br />

wird dann gerade in diesem Fall eher im Netz<br />

nachsehen und einkaufen.<br />

Welche Ambitionen gibt es für Sport Scheck in<br />

Österreich und in der Schweiz? Stationär keine.<br />

Wir sind eher dran in Österreich unser Angebot<br />

über Scheck.at auszubauen. Der Hintergrund ist<br />

sicher, dass mit Eybl ein großer wertiger Anbieter<br />

zunächst weggefallen ist. Wir befinden uns da<br />

gerade in einer Marktoffensive und schauen, dass<br />

wir uns in Österreich Marktanteile holen können.<br />

Das gilt auch für die Schweiz. Wir glauben, dass<br />

es für uns dort noch Luft nach oben gibt. Daher<br />

verfolgen wir dort keine stationären Konzepte.<br />

Wir haben in Deutschland noch so viel im Bereich<br />

Multichannel vor uns liegen, was konzeptionell<br />

immer wieder überdacht wird. Bei Online insgesamt<br />

liegt also ein Riesenfeld vor uns, das wir<br />

bearbeiten müssen. Ich denke, da werden wir die<br />

nächsten Jahre genug zu tun haben.<br />

Gibt es durch die verschiedenen Ansätze denn<br />

messbar auch mehr Kunden, zusätzlichen<br />

Umsatz? Das Geschäftsjahr <strong>2014</strong> ist davon geprägt,<br />

dass wir Werbegelder im ersten Halbjahr<br />

komplett aus dem Markt genommen haben. Wir<br />

haben in der Zeit eine neue Logistik eingeführt,<br />

sind mit dem Lager umgezogen und haben das<br />

SAP-Umfeld neu installiert. Uns war bewusst,<br />

wie schwierig das wird und was für eine Herausforderung<br />

es darstellt. Inzwischen steht alles und<br />

wir fangen nun wieder an Werbegelder auszugeben.<br />

Aus diesem Grund jedenfalls waren die<br />

Umsätze im ersten Halbjahr rückläufig. Das war<br />

eine bewusste Aktion, jetzt geben wir wieder<br />

Gas, der neue umfassendere Scheck-Katalog ist<br />

herausgekommen und wir wollen wieder<br />

aufholen. Diese Schritte haben sich gelohnt.<br />

Sowohl die neue Logistik als auch die Systemumstellung<br />

sind sauber ins Ziel gekommen.<br />

Ende Juli waren wir durch. Bis das jedoch operationalisiert<br />

werden kann, dauert es meist ein<br />

wenig länger. Nicht alles, was auf Knopfdruck<br />

funktionieren soll, klappt dann gleich. Zudem<br />

haben wir den Retourenprozess geändert. So<br />

muss der Retourenschein beispielsweise künftig<br />

ausgedruckt werden. Aber inzwischen läuft<br />

wie gesagt alles an und es kommt wieder in die<br />

richtige Spur. Zwischendurch haben wir zudem<br />

die neue Berliner Filiale aufbauen und einrichten<br />

müssen sowie Köln umgebaut, was auch nicht<br />

von heute auf morgen geht.<br />

In Berlin gibt es kein Lager? Es gibt dort Handlager<br />

vor Ort, ansonsten läuft alles über das neue<br />

Distributionscenter in Apfelstädt bei Erfurt,<br />

wo wir 40.000 Quadratmeter zur Verfügung<br />

haben. Dort gibt es nur noch einen Bestand für<br />

das online- und stationäre Business. Jede Filiale<br />

kann darauf zugreifen. Wichtig ist, dass es zum<br />

Beispiel online auch nur noch Produkte gibt,<br />

die wirklich verfügbar sind. Der Kunde erwartet<br />

schlichtweg, dass die Ware, die er aussucht, auch<br />

lieferbar ist. Das verhält sich anders als früher im<br />

reinen Kataloggeschäft, wo man bereit war, auch<br />

mal länger zu warten. Wir haben die Dinge hier<br />

komplett gedreht.<br />

Wo liegen künftig die größeren Herausforderungen:<br />

Im Online-Sektor oder bei Monomarkenstores?<br />

Für uns stellen die großen Online-<br />

Anbieter die größte Herausforderung dar. Diese<br />

sind im Sport, einem transparenten Markt,<br />

verankert und bewegen über den Preis natürlich<br />

etwas. Da wird über den Preis sozusagen in den<br />

Markt investiert, was zwar nicht nachhaltig sein<br />

kann, aber zunächst den Markt stören kann. Da<br />

sehe ich in den Monomarken-Läden eher eine<br />

Bereicherung für den Markt. Da gibt es keinen<br />

Preisverriss und in der Regel eine vernünftige<br />

und sehr wertige Markendarstellung. Man sieht<br />

es in Berlin oder auch in Hamburg: Dort befindet<br />

sich der Nikeshop genau gegenüber von uns in<br />

der Straße. Adidas und Asics haben ebenfalls<br />

neu aufgemacht. Dort schaut man sicher gerne,<br />

aber dann gehen die Leute doch lieber in einen<br />

Multistore mit breitem Angebot.<br />

Welche von Schecks Lead-Kategorien, Running,<br />

Outdoor, Action Sports, läuft am besten? Running<br />

ist für mich wirklich ein Phänomen. Wir<br />

steigern die Running-Umsätze und Anteile von<br />

Saison zu Saison. In diesem Segment ist bei uns<br />

aber auch sicher alles sehr rund: Über die Abteilungen,<br />

die bundesweiten Stadtläufe, unsere<br />

Topberatung und über die jeweilige Leistungsdiagnostik<br />

bieten wir genau das, was wir unter<br />

Mehrwertstrategie verstehen. Da läuft es wirklich<br />

gut und es ist aus unserer Sicht auch kein<br />

Ende absehbar. Die Zahlen gehen nach oben, die<br />

Stadtläufe für Jedermann entwickeln sich gut,<br />

während Marathons eher rückläufig sind. Das<br />

macht uns sehr viel Spaß.<br />

Für Outdoor sieht es ähnlich aus. Wir haben<br />

keine Outdoor-Delle gespürt wie manch anderer<br />

und erwarten da mit unseren starken Partnern<br />

nach wie vor eine gute Entwicklung. Wir<br />

investieren für nächstes Jahr in einen neuen<br />

Wandertag. Wie bei den Stadtläufen werden<br />

wir das mittelfristig bundesweit aufziehen. In<br />

Sachen Action Sports sehen wir uns in einem<br />

starken Umfeld, das auch sehr preisaggressiv<br />

über das Netz kommuniziert. Wir wollen über<br />

diesen Bereich die jüngere Zielgruppe ansprechen<br />

und müssen uns das Stück für Stück<br />

weiter erarbeiten. Dazu denken wir über weitere<br />

Events und Themeninhalte nach, um hier auch<br />

weiter voranzukommen.

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