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DER BIEBRICHER, Ausgabe 267, Februar 2014

Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich, Erscheinungsweise monatlich

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FRANK HENNIG<br />

Blick über den fastnachtlichen Tellerrand<br />

Wiesbadens „Gut Stubb“ war am<br />

16. <strong>Februar</strong> über gut fünf Stunden<br />

fest in Narrenhand bei der<br />

Kurhaussitzung der Dachorganisation<br />

Wiesbadener Karneval<br />

(Dacho). Ein vielseitiges<br />

– wenn auch sehr kölnlastiges<br />

– Programm<br />

präsentierte die Dacho<br />

der zahlreich erschienenen<br />

Narrenschar in der<br />

immer wieder beeindruckenden<br />

Kulisse des Friedrichvon-Thiersch-Saals.<br />

Gesteuert<br />

wurde das Narrenschiff erstmals<br />

von einem echten Minister: Peter<br />

Beuth, der sich im vergangenen<br />

Jahr zur Nachfolge Ernst H. Boddens<br />

bereit erklärt hatte, stand<br />

trotz seiner vor einigen Wochen<br />

erfolgten Ernennung zum Innenminister<br />

des Landes Hessen<br />

– zumindest in diesem Jahr – zu<br />

seinem Wort und führte locker<br />

und humorig durch die Sitzung.<br />

Dass er die Rolle als närrischer<br />

Sitzungspräsident beherrscht,<br />

war jedem klar, der ihn vor zwei<br />

Jahren als Fastnachtsprinz in Taunusstein<br />

erlebt hat.<br />

Dacho-<br />

Sitzung mit<br />

Höhen und<br />

Tiefen<br />

Ein besonders farbenprächtiges<br />

Bild gleich zu Sitzungsbeginn bot<br />

der traditionelle Einmarsch der<br />

Abordnungen der Wiesbadener<br />

Fastnachtsvereine und der<br />

anschließende Tanzauftritt<br />

der Wiesbadener<br />

Stadtgarde, einer Tanzformation,<br />

die sich aus<br />

mehreren Vereinen rekrutiert.<br />

Besonders in Erinnerung dürften<br />

den Sitzungsbesuchern vor allem<br />

die stimmungsvollen Musik- und<br />

die absolut hochkarätigen Tanzbeiträge<br />

der Dacho-Sitzung bleiben.<br />

Die Mainzer Hofsänger, die<br />

Band „QBA – Kölsche Tön‘“ und<br />

die bekannteste Blasmusikboygroup<br />

des Rheinlands „Die Ratsherren“<br />

sorgten für ausgelassene<br />

Partystimmung. Regelrecht ins<br />

Staunen versetzt wurde das Publikum<br />

bei den akrobatischen und<br />

beinahe olympiaverdächtigen<br />

Auftritten der Tanzkorps „Kölner<br />

Rheinveilchen“ und „Fidele<br />

Sandhasen Oberlahr“, für die die<br />

Raumhöhe des Thiersch-Saals<br />

Ein Denkmal für Werner Mühling (links).<br />

war dafür wieder der Einzug des<br />

Wiesbadener Kinderprinzenpaars<br />

mit Janosch I. und Stephania I.<br />

Eskortiert wurden die kleinen<br />

Majestäten von der schmucken<br />

und stattlichen Ehrengarde der<br />

Stadt Köln, die sonst als Leibgarde<br />

des Kölner Dreigestirns fungiert.<br />

Das schöne Bühnenbild mit<br />

der Ehrengarde nutze die Dacho<br />

zugleich, um ihrem scheidenden<br />

Vorsitzenden Werner Mühling<br />

ein „echtes“ Denkmal aus der<br />

„Eisenmann’schen Manufaktur“<br />

zu übergeben.<br />

Abgesehen von den erwähnten<br />

Büttenschwächen war es insgesamt<br />

eine gelungene und unterhaltsame<br />

Sitzung, die – wie<br />

FRANK HENNIG<br />

FRANK HENNIG<br />

Feuertaufe bestanden: Dacho-Sitzungspräsident und Landesinnenminister<br />

Peter Beuth, zusammen mit den Pagen Dunja Weber<br />

(links) und Sarah Weinerth.<br />

Gewagte und beeindruckende Sprünge bei den „Fidelen Sandhasen“.<br />

gerade so ausreichend waren - so<br />

hoch flogen die Tanzmariechen.<br />

Wort-Fastnacht vom Feinsten<br />

boten der „Deutsche Michel“<br />

Bernhard Knab, der ein geschliffenes<br />

und frei vorgetragenes<br />

Protokoll präsentierte, das aus<br />

der Volksseele stammte, und der<br />

unnachahmliche „Obermessdiener<br />

vom Meenzer Dom“, Andreas<br />

Schmidt, der seine Stimmgewalt<br />

wieder kaum zügeln konnte. Die<br />

übrigen Wortbeiträge kamen<br />

in diesem Jahr beim Publikum<br />

leider weniger bis gar nicht an:<br />

Während Peter Kuhns Vortrag<br />

als „Berliner Kindergärtner“ vielleicht<br />

noch wegen seines fränkischen<br />

Dialekts beim Publikum<br />

nicht so zündete, passten die übrigen<br />

Beiträge von Markus<br />

Karger, Tobias Palz und dem<br />

Schwertfeger-Duo nicht wirklich<br />

in die Kurhaussitzung.<br />

Ein regelrecht pompöser und beeindruckender<br />

Programmbeitrag<br />

immer bei der Dacho – über den<br />

Tellerrand Wiesbadens hinausblickte<br />

und dem Publikum fastnachtliche<br />

Beiträge präsentierte,<br />

die andernorts in Wiesbaden<br />

nicht gezeigt werden.<br />

(fhg)<br />

22 <strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / FEBRUAR <strong>2014</strong>

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