DER BIEBRICHER, Ausgabe 266, Januar 2014
Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich, Erscheinungsweise monatlich
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Närrisches Feuerwerk im Roncalli-Haus<br />
Traditionell zum Beginn der<br />
närrischen Zeit lädt der Kolping-Elferrat<br />
Zentral als einer<br />
der ersten Vereine zu seiner<br />
Gala-Kappensitzung ins<br />
Roncalli-Haus ein. Unter<br />
dem Motto: „Kolping<br />
– 200 Jahre jung,<br />
in die Zukunft geht’s<br />
mit Schwung!“ wurde<br />
am 11. <strong>Januar</strong> in die 129.<br />
Kampagne gestartet. Der<br />
Kolping-Elferrat zählt zu den<br />
ältesten närrischen Korporationen<br />
Wiesbadens, in der auch<br />
viele Biebricher engagiert sind.<br />
Kolpingfamilie<br />
Wiesbaden-<br />
Zentral<br />
Geboten wurde erneut ein<br />
Programm der Spitzenklasse,<br />
in dem sich Büttenredner mit<br />
Tanz- und Gesangsdarbietungen<br />
abwechselten. Die Musikund<br />
Showband der Mainz-Kasteler<br />
Jocus-Garde eröffnete die<br />
bunte Narrenshow zusammen<br />
mit dem Wiesbadener Kinderprinzenpaar.<br />
Protokoller Dr.<br />
Willem-Alexander van’t Padje<br />
ließ mit seinem scharfzüngigen<br />
Rückblick auf zahlreiche<br />
Ereignisse ab und zu so<br />
manchen anwesenden<br />
Ausgelassene Stimmung im Saal des Roncalli-Hauses beim musikalischen<br />
Auftritt der „Kellermeister“.<br />
FRANK HENNIG<br />
Politiker zusammenzucken.<br />
So konnte<br />
er beispielsweise die<br />
Aufregung über die<br />
Umbauarbeiten im neuen<br />
Büro von Oberbürgermeister<br />
Sven Gerich mit angeblich<br />
300.000 Euro nicht so ganz<br />
nachvollziehen: Schließlich sei<br />
dieser Betrag „ein regelrechtes<br />
Schnäppchen im Vergleich zum<br />
Bischofssitz in Limburg“ gewesen.<br />
Gunter Raupach sorgte<br />
als „gestresster Supermarkt-<br />
Kassenansteher“ ungewollt für<br />
„den Lacher des Abends“, als er<br />
versuchte, einen Publikumsgast<br />
in seinen Vortrag einzubauen.<br />
Unwissend, wen er sich ausgesucht<br />
hatte, fragte er ausgerechnet<br />
den Hausherrn und katholischen<br />
Pfarrer Stephan Gras<br />
nach seiner Ehefrau. Lachen<br />
und Schenkelklopfen war auch<br />
bei den Vorträgen von „Überwachungsdrohne“<br />
Helmut<br />
Fritz, dem „närrischen Gesandten<br />
von Gott Jokus“ Joe Mauer<br />
sowie Hausmeister-Legende<br />
„Begge Peder“ garantiert.<br />
Ein närrisches Heimspiel hatte<br />
natürlich Kolping-Sitzungspräsident<br />
Stefan Fink, der sich<br />
diesmal vom 200. Geburtstag<br />
des „Gesellenvaters“ Adolph<br />
Kolping inspirieren ließ und als<br />
waschechter Wandergesell‘ in<br />
die Bütt trat. Das Publikum wurde<br />
bei seinem wie immer „interaktiven<br />
Vortrag“ wieder mit<br />
in die Figur einbezogen und sowohl<br />
zum Mitreimen wie auch<br />
zum Mitsingen animiert.<br />
Ein Höhepunkt bei jeder Kappensitzung<br />
des Kolping-Elferrats<br />
Zentral: der Auftritt des<br />
Kolping-Sitzungspräsidenten<br />
Stefan Fink, diesmal – angelehnt<br />
an das 200-jährige<br />
Kolpingjubiläum – als<br />
„Wandergeselle“.<br />
Auch die weiteren Akteure des<br />
Abends boten gelungene Beiträge<br />
zu dem rund fünfstündigen<br />
Feuerwerk aus Emotionen,<br />
Kalauern, Tanzeinlagen<br />
und Musikbeiträgen. Unzählige<br />
Zugaben, Raketen, Schunkelrunden<br />
und nicht ausgiebige<br />
Beifallsbekundungen waren<br />
Ausdruck des durchweg hohen<br />
Niveaus der gezeigten Darbietungen.<br />
Tänzerisch begeisterten<br />
unter anderem die fesche<br />
Garde und das Showballett der<br />
befreundeten Fidelen Elf, die<br />
Tänzerinnen der Jocus-Garde<br />
sowie das akrobatische Männerballett<br />
der „Taunussteiner<br />
Gockel“. Musikalische Beiträge<br />
steuerten der „singende Minister“<br />
Günter „Günny“ Hübner,<br />
die „Kellermeister“ sowie die<br />
„Gartenzwerge“ bei.<br />
Einmal mehr bewiesen die Kolpingbrüder<br />
und -schwestern<br />
mit ihrer gut besuchten Kappensitzung<br />
auf überaus unterhaltsame<br />
Art und Weise, dass<br />
sie vor munterer Lebensfreude<br />
nur so sprühen. Vor allem aber<br />
bewiesen die Mitglieder des katholisch-orientierten<br />
Sozialverbandes,<br />
dass sie Selbstironie besitzen:<br />
Denn dem Noch-Bischof<br />
Franz-Peter Tebartz-van Elst<br />
dürften – wen wundert’s – an<br />
diesem Abend im Kloster-Exil in<br />
Niederbayern häufiger die Ohren<br />
geklingelt haben.<br />
(fhg)<br />
FRANK HENNIG<br />
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16 <strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / JANUAR <strong>2014</strong>