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DER BIEBRICHER, Ausgabe 266, Januar 2014

Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich, Erscheinungsweise monatlich

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Skiunfall 1973 als Arzthelferin<br />

in einer Biebricher Arztpraxis<br />

kennenlernte. Verheiratet sind<br />

die beiden bis heute nicht und<br />

auch Kinder haben sie nicht.<br />

Dafür spielt die achtjährige<br />

Nichte Catherine eine wichtige<br />

Rolle im Leben des Paars Noerpel/Jäger.<br />

1983 folgte Noerpel als TVB-<br />

Vorsitzender auf den heutigen<br />

TVB-Ehrenvorsitzenden Dieter<br />

Löber. Im gleichen Jahr übernahm<br />

er die kommissarische<br />

Leitung der AG von Franz Sippel<br />

und wurde 1984 zu dessen<br />

offiziellem Nachfolger gewählt.<br />

In den TVB eingetreten<br />

war er schon 1961 und führte<br />

seit 1967 die legendäre Fastnachtsabteilung<br />

beim TVB. Zudem<br />

besitzt er mittlerweile seit<br />

40 Jahren die Übungsleiterlizenz<br />

im Turnen. 1974 arbeitete<br />

er an den zahlreichen Veranstaltungen<br />

zur 1100-Jahr-Feier<br />

Biebrichs mit und wurde 1979<br />

sowohl beim TVB wie auch bei<br />

der AG zum 2. Vorsitzenden<br />

gewählt. In den 30 Jahren seiner<br />

Vorsitzendentätigkeit hat<br />

er viele Menschen kommen<br />

und auch wieder gehen gesehen.<br />

Ununterbrochene Wegbegleiter<br />

seien vorwiegend<br />

Menschen, die die gleichen<br />

Wertvorstellungen wie er hätten.<br />

Der menschliche Kontakt<br />

und das Kennenlernen vieler<br />

Menschen sei einerseits das<br />

Schönste in den vergangenen<br />

Jahrzehnten gewesen, zugleich<br />

habe er zurückblickend dabei<br />

aber auch einige menschliche<br />

Enttäuschungen erlebt. Sein<br />

schwerstes Jahr war 1983, als<br />

während des Mosburgfestes<br />

ein Kind tödlich verunglückte.<br />

Noerpel und die AG traf daran<br />

zwar keine Schuld, aber die<br />

damaligen Erlebnisse haben<br />

ihn geprägt. Mit Erreichen des<br />

70. Lebensjahres kam er nach<br />

eigenen Worten in ein seelisches<br />

Tief. Doch nun, einige<br />

Jahre später und nachdem er<br />

„alle Fragen des Alters“ geregelt<br />

hat, fühlt er sich regelrecht<br />

„befreit“ und wieder voller Tatendrang.<br />

Auch wenn zum heutigen Tage<br />

noch keine konkreten Personen<br />

für seine Nachfolge beim<br />

TVB und in der AG feststehen,<br />

arbeitet er doch zumindest<br />

an den Rahmenbedingungen<br />

für eine Nachfolge in beiden<br />

Funktionen. Satzungsänderungen<br />

sollen künftigen Vorständen<br />

mehr Flexibilität bei den<br />

Postenbesetzungen geben –<br />

notfalls auch mittels Honorarkräften.<br />

„Es wird immer Ehrenamtliche<br />

geben, die etwas für<br />

andere Menschen machen wollen.<br />

Aber es werden weniger“,<br />

ist sich Noerpel sicher. Eine Ursache<br />

vermutet er darin, dass<br />

das Vereinsleben erfahrungsgemäß<br />

vorrangig in Notzeiten<br />

wachse, nicht jedoch in Zeiten<br />

des Wohlstands, so wie heute.<br />

Für die AG hofft Noerpel, dass<br />

ihm seine heutige Gesundheit<br />

noch lange erhalten bleibt und<br />

sich in dieser Zeit Kandidaten<br />

finden, die den Biebricher Vereinsring<br />

in die Zukunft führen.<br />

Beim Turnverein Biebrich ist<br />

sich Noerpel ziemlich sicher,<br />

dass sich Nachfolger finden<br />

werden. „Allerdings nur, wenn<br />

diese keine Immobilienverantwortung<br />

zu tragen haben. So<br />

eine Aufgabe bindet sich heutzutage<br />

niemand mehr freiwillig<br />

ans Bein.“ Noerpel weiß,<br />

wovon er spricht: Der einst<br />

hochverschuldete TVB ist unter<br />

seiner Führung und dank großer<br />

Anstrengungen seit Jahren<br />

schuldenfrei. Doch die TVB-<br />

Immobilie am Rathenauplatz<br />

muss dringend saniert werden.<br />

Zu gerne würde er daher das<br />

Gebäude der Stadt übergeben,<br />

wenn diese dafür die Sanierung<br />

übernimmt und damit ein<br />

Biebricher „Haus der Vereine“<br />

als Ersatz für den heutigen<br />

Biebricher Bürgersaal schafft.<br />

Doch bereits angelaufene<br />

diesbezügliche Planungen sind<br />

im Zuge des Wechsels an der<br />

Spitze des Wiesbadener Magistrats<br />

– zumindest momentan –<br />

ins Stocken geraten. Dennoch<br />

bleibt Noerpel zuversichtlich,<br />

dass er auch diese Herausforderung<br />

zum Wohle des TVB<br />

und zum Wohle Biebrichs lösen<br />

wird. Und so orientiert sich<br />

Günter Noerpel auch zukünftig<br />

an Erich Kästners Moral-Philosophie:<br />

„Es gibt nichts Gutes,<br />

außer man tut es!“<br />

(fhg)<br />

<strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / JANUAR <strong>2014</strong> 19

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