Ihr Kinderlein kommet⦠- VSETH - ETH Zürich
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26<br />
Polykum 5/05–06<br />
Leben & Studieren<br />
Kultur «Made in Israel»<br />
Ganz nach dem Motto «weniger ist mehr» hat der Jüdische Studentenverband der Schweiz in rund acht<br />
Wochen und mit einem kleinen Budget in Zusammenarbeit mit der israelischen Botschaft in Bern und<br />
dem Filmpodium Zürich israelische Filmwochen auf die Beine gestellt.<br />
Vanessa Georgoulas > vanessageorgoulas@yahoo.com<br />
Auch wenn es die bescheidenen Ressourcen<br />
nicht vermuten lassen, das Ergebnis lässt keine<br />
Wünsche offen. Ganze fünf Wochen lang<br />
wird im Filmpodium an der Nüschelerstrasse<br />
11 in Zürich die ganze Breite israelischen<br />
Filmschaffens gezeigt. Daneben werden in<br />
gelungen, die Filmwochen in Zürich in ein<br />
nationales Kulturprogramm einzugliedern.<br />
So widmet sich eine Podiumsdiskussion in<br />
Luzern am 4. April der israelischen Comic-<br />
Kunst und auch an der Buchmesse in Basel<br />
werden Anfangs Mai verschiedene israelische<br />
Autoren Lesungen halten.<br />
Mit dem Projekt «Writing the<br />
Bible» am 27. April in Genf und<br />
einer Ausstellung über die israelische<br />
Bauhaus-Architektur an der<br />
<strong>ETH</strong> in Lausanne finden auch<br />
zwei Veranstaltungen im französischsprachigen<br />
Teil der Schweiz<br />
statt.<br />
«Ziel ist es, das Bild Israels<br />
aus kultureller Perspektive, also<br />
auch jenseits der herrschenden<br />
politischen Konflikte, zu zeigen»,<br />
erklärt Jonathan Kreutner, Verantwortlicher<br />
für Kommunikation<br />
und Kultur beim Jüdischen Studentenverband<br />
der Schweiz. Auch<br />
wenn der soziale und politische<br />
Kontext des Landes noch immer<br />
fest den israelischen Alltag beeinflusst,<br />
steht er heute auch in den<br />
israelischen Spielfilmen nicht mehr<br />
im Mittelpunkt.<br />
Junges Filmschaffen aus Israel in Zürich: Ronit Elkabetz und Gilbert Melki<br />
in «To Take A Wife» von Ronit und Shlomi Elkabetz.<br />
der ganzen Schweiz verschiedene kulturelle<br />
Veranstaltungen zum israelischen Kulturschaffen<br />
abgehalten.<br />
Hochkarätiges Programm<br />
Im April und Mai widmet sich das Programm<br />
des Filmpodiums zum ersten Mal seit zehn<br />
Jahren wieder dem israelischen Filmschaffen<br />
und zeigt eine Auswahl neuerer israelischer<br />
Werke aus den Jahren 1995 bis 2004.<br />
Und das eigens für das Schweizer Publikum<br />
zusammengestellte Programm mit insgesamt<br />
13 Werken kann sich sehen lassen. Neben<br />
«To take a Wife», der am Filmfestival von<br />
Bild: Filmpodium<br />
Venedig den Publikumspreis gewann, werden<br />
noch weitere sechs preisgekrönte Werke<br />
gezeigt.<br />
«Nina’s Tragedies» wurde beispielsweise<br />
gleich elffach von der israelischen Film<br />
Academy mit einem «israelischen Oscar» ausgezeichnet.<br />
Als besondere Schmuckstücke<br />
werden darüber hinaus die beiden 2004 entstandenen<br />
Filme «Turn left at the End of<br />
the World» von Avi Nesher und «Bonjour,<br />
Monsieur Shlomi» von Shemi Zarhin in<br />
deutschsprachiger Premiere aufgeführt. Ersterer<br />
macht gleich den Anfang und wird an<br />
der grossen Eröffnungsgala in Anwesenheit<br />
des Regisseurs Avi Nesher gezeigt.<br />
Nationales Ereignis<br />
Mit der Unterstützung verschiedener jüdischer<br />
Institutionen und israelischer Privatunternehmen<br />
ist es den Organisatoren<br />
Mehr als eine<br />
Konfliktregion<br />
Die «Neue Welle» von Spielfilmen,<br />
die in den neunziger Jahren<br />
aufkamen, stellt Alltagsprobleme<br />
ins Zentrum des Geschehens. So lassen die<br />
ausgewählten Werke einen Einblick in den<br />
ganz normalen Alltagswahnsinn moderner<br />
Israeli zu, der auch Probleme jenseits der politischen<br />
Konflikte aufzeigt. Den Besuchern<br />
präsentiert sich ein Israel, wie es sonst ausserhalb<br />
seiner Landesgrenzen nur selten zur<br />
Sprache kommt. Diese Film- und Kulturwochen<br />
laden alle Interessierten ein, das vor allem<br />
als Konfliktregion wahrgenommene Israel aus<br />
kultureller Perspektive neu zu entdecken.<br />
>Weitere Informationen unter www.israelfilm.ch