Ihr Kinderlein kommet⦠- VSETH - ETH Zürich
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Polykum 5/05–06<br />
Filmstelle<br />
Frischer Wind aus dem Osten<br />
Die Filmstelle startet das Sommersemester mit einer Filmreihe über das zeitgenössische Filmschaffen<br />
Ostasiens. Längst nicht mehr als Produkt für den Eigenkonsum der Heimatländer konzipiert, wissen diese<br />
Filme auch in unseren Breitengraden zu begeistern. Lorenz Suter > lorenz@polykum.ethz.ch<br />
Das asiatische Kino kommt<br />
in vielen Gestalten, mit vielen<br />
Gesichtern und Facetten<br />
daher. Ob virtuoses Martial<br />
Arts-Epos (Hero), berührende<br />
Liebesballade (In the Mood<br />
for Love) oder innovatives<br />
Erzählkino (Suzhou River),<br />
die elf Filme unserer Reihe<br />
decken die gesamte Palette<br />
cineastischer Kostbarkeiten ab.<br />
Den Anfang unserer Filmreihe macht<br />
ein Klassiker aus der Sparte eigenwilliger<br />
Autorenfilme, die den Weg des asiatischen<br />
Filmes geebnet haben. Das mehrfach prämierte<br />
Werk Hana-Bi des japanischen Altmeisters<br />
Takeshi Kitano weiss Poesie und<br />
Gewalt bestens zu vereinen. Erzählt wird die<br />
Geschichte eines exzentrischen Polizeibeam-<br />
ten (Kitano selbst), der<br />
angesichts persönlicher<br />
Schicksalsschläge lernen<br />
muss, mit seiner Verantwortung<br />
umzugehen.<br />
Neben dem opulenten<br />
und brachialen asiatischen<br />
Kino erreichen uns<br />
auch ruhigere Filme über<br />
das einfache Leben. Der<br />
Publikumserfolg Twilight Samurai zeigt<br />
das schwierige Schicksal eines tiefgestellten<br />
Samurai, der sich im Japan des 19. Jahrhunderts<br />
nach dem Tod seiner Frau ganz der Erziehung<br />
seiner beiden Töchter widmen<br />
möchte. Die bewegende Geschichte berührt<br />
ohne falsche Gefühle und unnötige Dramatisierungen<br />
durch Tiefgang und Glaubwürdigkeit.<br />
Bild: Cinémathèque suisse<br />
Twilight Samurai<br />
Seit dem Millennium hat sich die Ausrichtung<br />
des Asienbooms zudem in eine neue<br />
Richtung entwickelt. Zunehmend populär<br />
werden Filme aus Genres, wie dem japanischen<br />
Anime. Hierzu zeigt die Filmstelle<br />
Robotic Angel, ein erfrischendes Beispiel<br />
des modernen Anime. In einer berauschenden<br />
Bilderwucht führt uns der Film die<br />
Problematik des Zusammenlebens von Robotern<br />
und Menschen in einer futuristisch nostalgischen<br />
Klassengesellschaft vor Augen.<br />
> ‹Hana-Bi› am 11. 4. 2006, ‹Twilight Samurai›<br />
am 18. 4. 2006, ‹Robotic Angel› am 25. 4. 2006.<br />
Jeweils Dienstag um 20.00 Uhr im StuZ 2 , Universitätstrasse<br />
6 (CAB). Kasse/ Bar 19.30 Uhr,<br />
Eintritt: CHF 11.–, mit Legi oder ZKB-Karte<br />
9.–, 5er Abo 35.–<br />
Weitere Infos unter www.filmstelle.ch<br />
SOSeth Frische Filme im F1<br />
Eben noch auf der Kinoleinwand, jetzt auf der Leinwand des SOSeth: Das Semester wird eröffnet mit ‹Sin<br />
City›, dem Neo-Film noir nach den gleichnamigen Comics. Es folgen Jim Jarmushs neuster Streich ‹Broken<br />
Flowers› und mit ‹Sophie Scholl› eine Glanzleistung des deutschen Kinos.<br />
David Steinlin > film@sos.ethz.ch<br />
11.04.06 > Sin City<br />
USA 2005. Regie: Robert Rodriguez. Mit<br />
Mickey Rourke, Jessica Alba, Bruce Willis.<br />
126 Min. E/d/f<br />
«She shivered in the wind like the last leaf<br />
of a dying tree.» Liebe und Tod liegen in<br />
Sin City nie weit auseinander. Die Stadt, die<br />
eigentlich mal Basin City hiess, ist Heimat von<br />
abgebrühten Kerlen und Frauen, denen nur<br />
zwei Berufe offen stehen. Von Emanzipation<br />
hat man hier jedenfalls noch nie gehört.<br />
Robert Rodriguez’ bildgewaltige Verfilmung<br />
von Frank Millers Comics ist harte Kost: Ein<br />
moderner, brutaler und brillanter Film noir.<br />
Anschliessend findet eine SOSeth-Party im<br />
StuZ 2 -Keller statt.<br />
18.04.06 > Broken Flowers<br />
USA 2005. Regie: Jim Jarmush. Mit Bill Murray,<br />
Sharon Stone, Jessica Lange. 104 Min.<br />
E/d/f<br />
Don Johnston ist ein Phlegmatiker sondergleichen.<br />
Sein gemütliches Sofa zu verlassen,<br />
kommt ihm nicht in den Sinn. Auch als ein anonymer<br />
rosa Brief ins Haus flattert und den Alt-<br />
Casanova informiert,<br />
dass er<br />
einen Sohn hat,<br />
der ihn bald<br />
besuchen wird,<br />
verfällt Don<br />
nicht gerade in<br />
übertriebene<br />
Betriebsamkeit.<br />
Erst der lebhafte<br />
Nachbar, Fa-<br />
Bild: Filmcoopi<br />
Bill Murray als Don milienvater und<br />
Hobbydetektiv<br />
Winston, vermag die Lethargie zu durchbrechen.<br />
Er schickt Don zu seinen Verflossenen,<br />
um die Briefschreiberin und Mutter seines<br />
Sohnes zu finden.<br />
25.04.06 > Sophie Scholl – Die letzten Tage<br />
D 2005. Regie: Marc Rothemund. Mit Julia<br />
Jentsch, Fabian Hinrichs, Gerald Alexander<br />
Held. 120 Min. D<br />
Die Geschichte ist hinlänglich bekannt: Als<br />
Mitglieder der «Weissen Rose» verteilten die<br />
Studentin Sophia Magdalena Scholl und ihr<br />
Bruder Hans Flugblätter gegen das Naziregime.<br />
Als sie bei der Gestapo verpfiffen wurden,<br />
begann ein schier unglaubliches Martyrium.<br />
Die Intensität, mit der Regisseur Marc Rothemund<br />
und seine Hauptdarstellerein Julia<br />
Jentsch diese Geschichte auf die Leinwand<br />
bringen, ist unvergesslich. Dabei hält sich der<br />
Film streng an die Verhörprotokolle aus jener<br />
Zeit.<br />
> Filme jeweils Dienstag 19.15 Uhr im HG F1.<br />
Eintritt: für SOSeth-Mitglieder gratis, Semestermitgliedschaft<br />
CHF 5.–, Beitritt auch an der<br />
Abendkasse. Weitere Infos: http://sos.ethz.ch