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Ihr Kinderlein kommet… - VSETH - ETH Zürich

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Sex and the Science<br />

Der (S)Exkurs<br />

Polykum 5/05–06<br />

31<br />

Immer wenn die Prüfungssession vor der Türe steht, ist<br />

von den <strong>ETH</strong>-Studis nichts mehr zu sehen. Endlich setzt<br />

sich auch der hinterste und letzte hinter sein Skript, um<br />

das nachzuvollziehen, was er schon in der Vorlesung<br />

nicht begriffen hat. Natürlich gibt es gewisse Genies,<br />

die es schaffen, den Stoff eines<br />

ganzen Semesters in zwei Tage und<br />

Nächte zu quetschen. Aber selbst<br />

der stärkste Mann kann nicht pausenlos<br />

lernen. Ab und an muss einfach<br />

eine visuelle Zerstreuung her.<br />

So erst kürzlich beobachtet bei<br />

einem abendlichen Mensabesuch<br />

in der Polyterrasse. Drei Jungs am<br />

Nebentisch. Aufgeschlagene Bücher,<br />

mit Leuchtmarker versehene<br />

Skripts, Notizen und die Laptops<br />

angeschaltet. Doch weder Erklärungen<br />

zu Kryptographie noch zu<br />

Fluiddynamik. Auch keine Diskussionen<br />

über Sinus- oder Cosinuskurven.<br />

Nein, die drei jungen<br />

Herren kleben vor einem der drei<br />

Bildschirme und führen sich die<br />

Rundungen halbnackter Frauen zu<br />

Gemüt. «Uaah, die ist ja nett…» –<br />

«Die ist aber auch geil!» – «Wow, hat die schöne Augen!»<br />

So geht’s nun in einem fort weiter. Bikinischönheiten<br />

von vorne, hinten, von der Seite, mit halboffenem Décolleté,<br />

Mund und Jeansbund. Nach fünf Minuten ist der<br />

Zauber vorbei und die drei Online-Musketiere schwingen<br />

wieder ihre Griffel. Vier Studentinnen, die noch in letzter<br />

Bild: Jamison Thies<br />

Keine Chance bei <strong>ETH</strong>-Studis.<br />

Sekunde eine mundende Spinatsuppe ergattern konnten<br />

und diese am Nebentisch andächtig schlürfen, erhalten<br />

von Tick, Trick und Track nur gerade ein paar scheue<br />

Blicke zugeworfen. Der Exkurs ist vorbei. Ein paar Stunden<br />

später erhalte ich eine Mail von einem <strong>ETH</strong>-Studenten,<br />

der gerade in Übersee ein<br />

Austauschsemester macht. Die<br />

Amis seien völlig durchgeknallt, er<br />

müsse non-stop arbeiten. Ab und<br />

zu käme er dann doch noch auf<br />

eine Party. Als Beweis schickt er<br />

mir das Foto. Ein ausserordentlich<br />

hübsches Mädchens strahlt mich<br />

mit bergseeblauen Augen an, die<br />

goldblond’nen Haare offensichtlich<br />

im Wind eines Ventilators wehend.<br />

«Nicht schlecht, was Ein norwegisches<br />

Fotomodell – die Freundin<br />

eines Kollegen», stillt der Auslandskorrespondent<br />

meine Neugierde.<br />

Weitere Campus-Schönheiten, die<br />

professionell posieren, finde ich<br />

auf seiner Website. Doch ein Bild,<br />

auf dem sich mein Kollege mit<br />

einem der Girls hätte ablichten lassen,<br />

suche ich vergebens. Ein echter<br />

<strong>ETH</strong>-Student lässt sich eben nicht ablenken. Einmal<br />

schnell die Bikinigirls durchklicken, die Partyhäschen<br />

ablichten – und dann back to work. Sonst wird’s nichts<br />

mit dem Erfolg. Und der macht schliesslich sexy.<br />

Pia G. Guggenbühl > guggenbuehl@polykum.ethz.ch<br />

Leserbriefe<br />

Life Science Zurich – Fusion oder nicht<br />

Mit einigem Stirnrunzeln habe ich den Artikel<br />

«Life Science Zurich – Fusion von <strong>ETH</strong> und<br />

Uni» gelesen. Die <strong>ETH</strong> ist, wie leider erst am<br />

Schluss des Artikels erwähnt wird, eine eidgenössische<br />

Hochschule und nicht, wie im<br />

Untertitel zu lesen ist, eine von zwei Zürcher<br />

Hochschulen. Es ist daher wünschenswert,<br />

dass die <strong>ETH</strong> darum bemüht ist möglichst ausgewogen<br />

mit allen Universitäten der Schweiz<br />

zusammenzuarbeiten, so auch im Life Science-<br />

Bereich. Ich bin daher der Meinung, dass die<br />

angesprochene Fusion nicht in Frage kommt<br />

und nicht «nicht ‹unbedingt› erstrebenswert»<br />

ist.<br />

Yves Weisskopf, Laboratorium<br />

für Festkörperphysik <strong>ETH</strong>Z<br />

Die ‹Life Science Graduate School› ist nicht<br />

das erste gemeinsame Doktoratsstudium der<br />

<strong>ETH</strong> und der Uni, denn seit 2003 existiert<br />

die ‹Zurich Graduate School in Mathematics›.<br />

Markus Schmassmann,<br />

Student Physik <strong>ETH</strong>Z<br />

Das Life Science-Doktorat von Uni und <strong>ETH</strong><br />

ist nicht der erste Schritt in Richtung Fusion.<br />

Der erste Schritt wurde gemacht mit dem<br />

2003 schon gegründeten gemeinsamen Masterprogramm,<br />

dem ‹Master of Advanced Studies<br />

in finance›, eine sehr erfolgreiche Kollaboration,<br />

http://www.msfinance.ch/ ist die<br />

Webseite. Die Fusion, oder Annäherung, wird<br />

also schon länger angestrebt, und nicht erst<br />

seit 2002.<br />

Irina Radu, Studentin<br />

Mathematik <strong>ETH</strong>Z

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