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DEFGH Nr. 162, Montag, 16. Juli 2012 FORUM & LESERBRIEFE<br />

13<br />

SORGERECHT<br />

Widerspruch aus<br />

dem Wochenbett<br />

„Gut gemeinter Kompromiss“ und „Mehr<br />

Rechte für ledige Väter“ vom 4. Juli:<br />

Unzumutbarer Einfluss<br />

Wenn die Eltern zum Zeitpunkt der Geburt<br />

zusammenlebten, spricht nichts gegen ein<br />

automatisches Sorgerecht für beide. Aber<br />

das ist ja nun nicht immer der Fall. Es ist<br />

nicht so selten, dass Frauen während der<br />

Schwangerschaft verlassen werden oder<br />

mit dem Kindsvater nie zusammen waren.<br />

Für die betroffenen Frauen, die Schwangerschaft<br />

und Geburt alleine durchzustehen<br />

hatten, halte ich es für unzumutbar, sollte<br />

der Kindsvater über das Sorgerecht Einfluss<br />

auf ihre Lebensplanung erhalten. Das<br />

Sorgerecht beinhaltet ja auch das Aufenthaltsbestimmungsrecht,<br />

was sich zwangsläufig<br />

auf den Wohnort des betreuenden Elternteils<br />

auswirkt und damit auf Arbeitsplatz<br />

und soziales Umfeld. Gerade nach gescheiterten<br />

Beziehungen ist die Gefahr<br />

nicht gering, dass das Sorgerecht als Druckmittel<br />

eingesetzt wird und jede Unterschrift<br />

einen Machtkampf auslöst – natürlich<br />

kann dies nicht pauschalisiert werden,<br />

aber es kommt vor. Die jetzige Neuregelung,<br />

die der Mutter sechs Wochen von Geburt<br />

an Zeit gibt, einen begründeten Widerspruch<br />

einzulegen, halte ich für unrealistisch:<br />

Sie hat gerade ein Kind zur Welt gebracht<br />

und soll quasi vom Wochenbett aus,<br />

ausgelaugt vom Stillen und vom nächtlichen<br />

Kindergeschrei einen freien Kopf für<br />

gerichtswirksame Formulierungen finden?<br />

Wer soll das leisten können? Wie<br />

passt das zum Mutterschutz, der einer<br />

Frau acht Wochen nach der Geburt gesetzlich<br />

zusteht? Nane Biersack, Berlin<br />

Alles beim Alten<br />

Was unsere Justizministerin da vorlegt,<br />

ist ein durch und durch weich gespülter<br />

Entwurf, der einen Kniefall vor dem<br />

reaktionären Familienbild der CSU<br />

bedeutet: Weiterhin ist in Deutschland<br />

eine Mutter qua Geschlecht mit mehr<br />

Rechten ausgestattet als ein Vater.<br />

Christopher Bloss, Pforzheim<br />

Wo bleibt die Grundsicherung?<br />

Gesellschaftlich sehr viel sinnvoller wäre eine<br />

gesetzliche und vor allem auch steuerliche<br />

Anerkennung der sozialen Elternschaften,<br />

eine finanzielle Gleichbehandlung der<br />

Kinder auch im Unterhaltsvorschuss (wie<br />

im Grundgesetz vorgesehen) und ein gesellschaftliches<br />

Klima, in dem die Nichtzahlung<br />

von Kindesunterhalt nicht weiter als<br />

Kavaliersdelikt gewertet wird. Ursprünglich<br />

sollten laut Grundgesetz gemeinsame<br />

und alleinige Sorge gleichberechtigt nebeneinanderstehen,<br />

aber in der Rechtsprechung<br />

hat sich ein gegenteiliger Automatismus<br />

entwickelt. Die beste Lösung wäre die<br />

vom Verband Alleinerziehender Mütter<br />

und Väter seit 40 Jahren geforderte Kindergrundsicherung.<br />

Die finanziellen Konflikte<br />

aus getrennten Partnerschaften herauszunehmen,<br />

würde für die Kinder und auch<br />

ihre Eltern eine unendliche Erleichterung<br />

bedeuten. Runa Rosenstiel, Kiel<br />

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Gebietsweise wechselhaft<br />

Westwind 40 km/h<br />

Genf<br />

Köln<br />

21°<br />

12°<br />

18°<br />

13°<br />

Münster<br />

19°<br />

14°<br />

20°<br />

15°<br />

21°<br />

12°<br />

Zürich<br />

19°<br />

9°<br />

18°<br />

13°<br />

Hamburg<br />

Frankfurt<br />

Stuttgart<br />

Kiel<br />

19°<br />

13°<br />

18°<br />

13°<br />

20°<br />

12°<br />

18°<br />

7°<br />

20°<br />

10°<br />

20°<br />

10°<br />

München<br />

Innsbruck<br />

Rostock<br />

19°<br />

12°<br />

Dresden<br />

Ägypten: „Lassen Sie mich Ihnen erklären, was Demokratie ist!“ – „...ein Chaos!“ ILLUSTRATION: CHAPPATTE<br />

„Mitläufer und Randpersonen“ vom 2. Juli,<br />

„Verfassungsschutzpräsident Fromm gibt<br />

Amt auf“ vom 3. Juli und „Spurensuche in<br />

Treptow“ vom 4. Juli:<br />

Alte Kameraden<br />

Mitglieder oder auch nur Sympathisanten<br />

der Linkspartei müssen damit rechnen,<br />

„beobachtet“ und abgehört zu werden, und<br />

alles, was sie sagen und schreiben, wird gesammelt<br />

und archiviert. Sprechen sie von<br />

Sozialismus oder gar Kommunismus, werden<br />

sie als staatsgefährdend verfolgt. Die<br />

gesammelten Akten über rechtsextreme<br />

Organisationen mit Verbindungen zu Kriminellen,<br />

die auch vor Morden an ausländischen<br />

Mitbürgern nicht zurückschrecken,<br />

werden vernichtet. Versagen des Verfassungsschutzes?<br />

Versehen oder Panne?<br />

Oder nur Ausdruck der Tatsache, dass man<br />

gegen „Kameraden“ nicht ermittelt, deren<br />

rechtsextreme Ansichten man im Grunde<br />

teilt? Josef Gegenfurtner, Schwabmünchen<br />

Schreiend am Straßenrand<br />

Wenn ich mir nur in Erinnerung rufe, wie<br />

die Reaktion bei den Ermittlungsbehörden<br />

war, als nach dem Sprengstoffanschlag in<br />

der Kölner Keupstraße im Juni 2004 unweit<br />

davon in einer Bahn ein Flugblatt mit<br />

rechtsradikalen Thesen gefunden wurde,<br />

muss ich heute noch den Kopf schütteln.<br />

Goldgräberstimmung<br />

Endlich sagt einmal jemand, worum es bei<br />

der Energiewende wirklich geht („Richtungsstreit“,<br />

2. Juli): Finanzierungsmodelle<br />

oder eigentlich sogar um Geldanlagemodelle.<br />

Mit einer sinnvollen Energiepolitik<br />

hat das alles nichts zu tun und auch nicht<br />

mit einer zukünftigen sicheren Energieversorgung.<br />

Es herrscht Goldgräberstimmung<br />

„draußen im Land“. Jeder – vom<br />

(Energie)-Landwirt über die Energiegenossenschaft,<br />

einige gut meinende (naive) Bürger<br />

bis hin zu Projektierern und Netzbetreibern<br />

– jeder will ein möglichst großes<br />

Stück vom Kuchen, egal, ob genügend<br />

Wind weht oder nicht, egal ob Dorfgemeinschaften<br />

zerstört werden, egal ob Land-<br />

Berlin<br />

19°<br />

12°<br />

Westwind 30 km/h<br />

Salzburg<br />

19°<br />

10°<br />

21°<br />

12°<br />

über 30°<br />

25° bis 30°<br />

20° bis 25°<br />

15° bis 20°<br />

10° bis 15°<br />

5° bis 10°<br />

0° bis 5°<br />

-5° bis 0°<br />

-10° bis -5°<br />

unter -10°<br />

Wien<br />

Quelle: www.wetterkontor.de<br />

VERFASSUNGSSCHUTZ<br />

Verhöhnung der Opfer<br />

Sonne und Mond (Angaben für München)<br />

Diese Hetzschrift wurde vonseiten der Polizei<br />

als „Solidarität mit den Opfern“ bezeichnet,<br />

was damit in Wahrheit einer Verhöhnung<br />

gleichkam. Dazu passte dann auch,<br />

dass man eine Hellseherin zu Rate zog.<br />

Es gibt in Köln zwei Straßen, in denen<br />

überwiegend türkische Einzelhändler und<br />

türkische Restaurants angesiedelt sind.<br />

Das ist einmal die Keupstraße in Köln-Mülheim,<br />

in welcher der „Nagelbombenanschlag“<br />

verübt wurde, und die Weidengasse<br />

in der Kölner Altstadt. Als im Januar<br />

2001 der heimtückische Sprengstoffanschlag<br />

auf einen iranischen Einzelhändler<br />

Ein Witz!<br />

Wetterhistorie München<br />

Maximum 2007: 35,2°C / Minimum 1977: 6,7°C<br />

Man kann sich die Situation nur als<br />

Witz vorstellen. Spricht Braunhemd zu<br />

Schwarzhemd: „Solche Stümper! Jetzt<br />

müssen wir unsere V-Leute abziehen<br />

oder preisgeben, sonst kriegen wir den<br />

Verfassungsschutz ja nie verboten.“<br />

Ehrhard Hütz, Gau-Heppenheim<br />

mit einer schwer verletzten jungen Iranerin<br />

nur 300 Meter von der Weidengasse entfernt<br />

geschah, kam ich zufälligerweise 20<br />

Minuten nach der Detonation am Ort des<br />

Geschehens vorbei. Die geschockte,<br />

schwarz verhüllte Mutter des Opfers kniete<br />

WEITERE LESERBRIEFE<br />

schaften oder gar Landschaftsschutzgebiete<br />

und Wälder weithin sichtbar verschandelt<br />

werden – es wird ja subventioniert.<br />

Suganda Sutiono, Rathsberg<br />

Frommer Wunsch<br />

In seinem Artikel „Vom Saulus zum Paulus“<br />

vom 5. Juli über den neuen Präfekten<br />

der Glaubenskongregation Gerhard Ludwig<br />

Müller schreibt Rudolf Neumaier, dass<br />

dieser das Gegenteil eines Traditionalisten<br />

sei. Wer die Argumentation Neumaiers aufmerksam<br />

liest, vermag sich nur zu wundern,<br />

wie er zu dieser Einschätzung kommen<br />

konnte. Um das <strong>angeblich</strong> „progressive<br />

Potenzial“ Müllers zu verdeutlichen,<br />

greift Neumaier auf zwei mehr als 20 Jahre<br />

Wetterlage<br />

Weiterhin gelangt feuchte Luft nach Mitteleuropa. Zeitweise<br />

fallen kräftige Schauer, zum Teil sind auch Gewitter dabei.<br />

Im Tagesverlauf lockert es im Südwesten und Süden immer<br />

mehr auf, und die Schauerneigung geht zurück.<br />

Aussichten<br />

Zunächst ziehen letzte Regenwolken von Brandenburg nach<br />

Polen. Sonst ist es wechselnd bewölkt mit nur wenigen<br />

Schauern. Später ziehen über dem Norden und der Mitte<br />

Regengüsse, zum Teil mit Gewittern auf. Im Südwesten werden<br />

die Wolken zum Abend hin ebenfalls dichter. 17 bis 21<br />

Grad werden erreicht. Der Wind weht mäßig bis frisch, auf<br />

den Bergen und an der Küste stark mit stürmischen Böen.<br />

Dienstag Mittwoch Donnerstag<br />

05:30<br />

21:08<br />

03:01<br />

19:01<br />

Nullgradgrenze:<br />

19.07. 26.07. 02.08. 09.08.<br />

2700 m<br />

Deutschland<br />

Berlin<br />

Bremen<br />

Brocken<br />

Dortmund<br />

Dresden<br />

Düsseldorf<br />

Erfurt<br />

Essen<br />

Feldberg<br />

Feldberg/Ts.<br />

Frankfurt<br />

Freiburg<br />

Freudenstadt<br />

Garmisch<br />

Hamburg<br />

Hannover<br />

Ingolstadt<br />

Karlsruhe<br />

Kassel<br />

Kiel<br />

Koblenz<br />

Köln<br />

Konstanz<br />

Leipzig<br />

Lindau<br />

List/Sylt<br />

Lübeck<br />

Magdeburg<br />

Mannheim<br />

München<br />

Nürnberg<br />

Oberstdorf<br />

Osnabrück<br />

Passau<br />

Rostock<br />

Saarbrücken<br />

Schleswig<br />

Schwerin<br />

Stuttgart<br />

Trier<br />

Wiesbaden<br />

Zugspitze<br />

DAS WETTER<br />

Schauer 20°<br />

Schauer 19°<br />

Schauer 9°<br />

Schauer 18°<br />

Schauer 19°<br />

Schauer 19°<br />

Schauer 18°<br />

Schauer 18°<br />

Schauer 11°<br />

Schauer 12°<br />

Schauer 20°<br />

wolkig 21°<br />

Schauer 16°<br />

Schauer 18°<br />

Schauer 19°<br />

Schauer 19°<br />

Schauer 20°<br />

wolkig 21°<br />

Schauer 20°<br />

Schauer 18°<br />

Schauer 20°<br />

Schauer 19°<br />

wolkig 21°<br />

Schauer 20°<br />

wolkig 20°<br />

Schauer 17°<br />

Schauer 17°<br />

Schauer 19°<br />

wolkig 21°<br />

Schauer 20°<br />

Schauer 20°<br />

Schauer 18°<br />

Schauer 20°<br />

Schauer 20°<br />

Schauer 17°<br />

Schauer 19°<br />

Schauer 18°<br />

Schauer 19°<br />

wolkig 21°<br />

Schauer 20°<br />

Schauer 19°<br />

Schn.sch. -2°<br />

noch schreiend am Straßenrand. Tage später<br />

wurde bekannt, dass ein junger Deutscher<br />

die als Geschenkdose präparierte<br />

Bombe kurz vor Weihnachten 2000 im Geschäft<br />

„vergessen“ hätte. Jeder, der mit „gesundem<br />

Menschenverstand“ ausgestattet<br />

ist, tippte dabei auf einen rechtsradikalen<br />

Hintergrund, aber nicht die Kölner Ermittlungsbehörden,<br />

geschweige denn der Verfassungsschutz.<br />

Michael Mohr, Köln<br />

Amtliche Spurentilgung<br />

Es ist noch kein halbes Jahr her, dass man<br />

von den kriminellen Machenschaften der<br />

Berliner Polizei erfuhr, die im Mordfall Benno<br />

Ohnesorg nicht nur Beweismittel, sondern<br />

auch das Einschussloch im Kopf des<br />

Erschossenen manipulierte. Man hat sich<br />

von dem Schock dieser späten Enthüllung<br />

noch nicht erholt, da liest man die Schreckensmeldung,<br />

dass der Verfassungsschutz<br />

Beweismaterial im Zusammenhang<br />

mit den NSU-Morden vernichtet. Die für<br />

dieses Vergehen Verantwortlichen und ihre<br />

Vorgesetzten sind sich hoffentlich im Klaren<br />

darüber, was der misstrauisch gewordene<br />

Bürger denken wird: Dass hier nicht nur<br />

eine sogenannte „Panne“ vertuscht werden<br />

sollte, sondern dubiose personelle, finanzielle<br />

und politische Querverbindungen<br />

zwischen den Behörden und der Neonazi-Szene.<br />

In welchem Land leben wir eigentlich?<br />

Dr. Gerhard Schoenberner, Berlin<br />

alte Aufsätze Müllers zurück. Doch selbst<br />

wenn man dem Urteil Neumaiers folgt,<br />

dass sich Müller hierin „progressiv“ äußerte,<br />

so mutet es doch ziemlich weltfremd an,<br />

hieraus auf eine Progressivität Müllers heute<br />

zurückzuschließen. Dass dieser Rückschluss<br />

mehr als nur hinkt, zeigt ein Vergleich<br />

mit Joseph Ratzingers frühen Schriften.<br />

Wie lächerlich erschiene uns doch ein<br />

Verweis auf die vermeintliche Fortschrittlichkeit<br />

des gegenwärtigen Papstes, wenn<br />

diese mit Ratzingers postkonziliarer Theologie<br />

begründet werden würde. Neumaiers<br />

Beschwörung der „Weltoffenheit“ Müllers<br />

erscheint nur wie ein frommer Wunsch,<br />

dem ich mich im Interesse der Ökumene jedoch<br />

ausdrücklich anschließen möchte!<br />

Simon Kerwagen, Uffenheim<br />

Europa<br />

Kanaren<br />

Nordamerika<br />

Vancouver<br />

Denver<br />

Los Angeles<br />

Madrid<br />

Chicago<br />

London<br />

Houston<br />

Paris<br />

München<br />

Rom<br />

Tunis<br />

Toronto<br />

New York<br />

Washington<br />

Miami<br />

Havanna<br />

Stockholm<br />

BESCHNEIDUNG<br />

Kampf der Kulturen<br />

„Kastrationsängste“ vom 11. Juli, „Ich tu<br />

dir weh“ vom 6. Juli und „Ein Triumph des<br />

Vulgärrationalismus“ vom 30. Juni/1. Juli:<br />

Menschenrechte verteidigen<br />

Die großen Auseinandersetzungen der<br />

Weltpolitik würden heute, wie der amerikanische<br />

Politologe Samuel Huntington meinte,<br />

als Kampf der Kulturen zu verstehen<br />

sein. Ob sich ein solcher Kulturkampf innergesellschaftlich<br />

nun auch bei uns anzubahnen<br />

scheint? Der Streit um die rituelle<br />

Beschneidung kleiner Jungen beginnt allmählich<br />

alle Züge eines solchen anzunehmen.<br />

Der Philosoph Robert Spaemann hält<br />

das Urteil des Kölner Landgerichts zur<br />

Strafbarkeit der Zirkumzision für eine<br />

„Kulturrevolution“, andere Publizisten sehen<br />

in ihm den „Triumph des Vulgärrationalismus“.<br />

Und nun meint Doron Rabinovici,<br />

ein solches Urteil schüre „unweigerlich<br />

den Eindruck, der Islam gehöre nicht zu<br />

Deutschland“ und nähre „den Verdacht, Juden,<br />

die nach ihrer jahrtausendealten Überlieferung<br />

leben wollen, seien in der Bundesrepublik<br />

nicht erwünscht“. Das sind in der<br />

Tat harte Worte! Zur Abkühlung des politischen<br />

Klimas tragen sie nicht bei.<br />

Unbestreitbar ist es schwer, den Konflikt<br />

zwischen zwei Grundrechten, der Religionsfreiheit<br />

und dem Recht auf körperliche<br />

Unversehrtheit, ausgleichend zu lösen.<br />

Die sehr einseitig geführte mediale Auseinandersetzung<br />

ist hierbei leider kein förderlicher<br />

Beitrag. Bei aller Achtung gegenüber<br />

religiöser Tradition und individueller Identitätsbildung,<br />

eine säkulare Gesellschaft<br />

kann und muss die allgemein gültigen Gesetze<br />

und die Menschenrechte verteidigen<br />

können. Aufgeklärtheit bedeutet nämlich<br />

insbesondere, die eigene Weltanschauung<br />

relativieren und Respekt gegenüber anderen<br />

Ansichten üben zu können.<br />

Prof. Hermann Beck, Hof/Saale<br />

Wie ein Brandzeichen?<br />

Andreas Zielke hat sich mit seinem Artikel<br />

zur männlichen Beschneidung große Mühe<br />

gegeben, vielem gerecht zu werden. Er<br />

gerät aber vielleicht gerade deswegen ins<br />

Abseits. Die Unverletzlichkeit der Person<br />

ist eines der höchsten Rechtsgüter. Wer davon<br />

abweicht, öffnet die Schleusen zur Willkür.<br />

Ein bisschen Körperverletzung und<br />

Schmerz bei einem kleinen Jungen um der<br />

Religion willen, ein bisschen Folter bei einem<br />

Verdächtigen, um Schaden abzuwenden,<br />

wo sind die Grenzen? Es geht bei der<br />

Debatte um Religion, aber nicht um Religionsfreiheit.<br />

Jeder Erwachsene ist frei, sich<br />

beschneiden zu lassen, um seine Zugehörigkeit<br />

zu einer Religionsgemeinschaft zu<br />

dokumentieren. Die Beschneidung eines<br />

hilflosen Kindes zur lebenslangen Markierung<br />

der Religionszugehörigkeit seiner Eltern<br />

ist mit einem Rechtsstaat nicht vereinbar.<br />

Die Kölner Richter haben nicht mehr<br />

und nicht weniger als ihre Pflicht getan.<br />

In der gleichen Ausgabe der SZ wird<br />

über das Tierschutzgesetz und das Verbot<br />

berichtet, Brandzeichen bei Pferden zu setzen.<br />

Ob ein Pferd wohl empfindsamer ist<br />

als ein kleiner Junge? Verquere Welt.<br />

Dr. Herbert Diehl, Bonn<br />

Schwerwiegende Verluste<br />

Am Ende des Artikels spricht Zielcke vom<br />

„Druck der Kriminalisierung“ durch das<br />

Kölner Urteil, der das vom Autor geforderte<br />

Ergebnis unmöglich machen werde. Erstens<br />

bestreite ich, unter anderem aus historischen<br />

Gründen, die Richtigkeit dieser<br />

Schlussfolgerung, und zweitens möchte<br />

ich das Motiv „Druck“ auf die andere Seite<br />

anwenden: Wer sagt, dass es nicht der<br />

Druck des religiösen Absolutismus ist, der<br />

das Geforderte verunmöglichen könnte?<br />

Es muss die äußerst naheliegende Möglichkeit<br />

ins Auge gefasst werden dürfen,<br />

dass sich (importierte!) Tiefgläubigkeit<br />

und freiheitlich-aufgeklärte Rechtsstaatlichkeit<br />

westlichen Typs nicht in ein und<br />

demselben Land unter einen Hut bringen<br />

lassen. Jedenfalls nicht ohne schwerwiegende<br />

Verluste – die vielleicht aber eben<br />

nicht vermeidbar sind.<br />

Stefan T. Schneider, Eppelheim<br />

Berlin<br />

Asien<br />

Wien<br />

Chengdu<br />

Athen<br />

Hanoi<br />

Bangkok<br />

Warschau<br />

Helsinki<br />

Belgrad<br />

Peking<br />

Singapur<br />

H<br />

T<br />

Hoch<br />

Tief<br />

Kiew<br />

Shanghai<br />

Moskau<br />

Istanbul<br />

Hongkong<br />

Warmfront<br />

Kaltfront<br />

Mischfront<br />

Kaltluft<br />

Warmluft<br />

Manila<br />

Tokio<br />

Europa<br />

Amsterdam<br />

Athen<br />

Barcelona<br />

Belgrad<br />

Brüssel<br />

Bukarest<br />

Dublin<br />

Helsinki<br />

Innsbruck<br />

Istanbul<br />

Kiew<br />

Lissabon<br />

London<br />

Madrid<br />

Mailand<br />

Moskau<br />

Nizza<br />

Palma d.M.<br />

Paris<br />

Prag<br />

Rom<br />

Salzburg<br />

Sofia<br />

Stockholm<br />

Venedig<br />

Warschau<br />

Wien<br />

Zürich<br />

Verbalinspiration<br />

Der Autor des Artikels „Ein Triumph des<br />

Vulgärrationalismus“, Navid Kermani,<br />

geht von Voraussetzungen aus, die zwar<br />

von manchen Angehörigen einer Religionsgemeinschaft<br />

angenommen werden, aber<br />

keinesfalls Allgemeinnützigkeit beanspruchen<br />

dürfen. Diese wörtliche Interpretation<br />

von Genesis 17, 10-14 beruht auf der Voraussetzung<br />

einer „Verbalinspiration“, worauf<br />

sich die daraus gebildete Tradition<br />

gründet. Dass das Genesisbuch keinesfalls<br />

aus der „angenommenen Zeit Mose“<br />

stammt und erst Jahrhunderte später –<br />

wahrscheinlich von Priestern – verfasst<br />

und von Menschenhand geschrieben wurde,<br />

hat nicht erst „moderne“ Forschung ergeben,<br />

es ist dies schon lange bekannt! Die<br />

historisch kritische Methode der Hermeneutik<br />

ist daher weder „Vulgärrationalismus“<br />

– was immer damit gemeint ist –<br />

noch ist sie auf einen Verstand gegründet,<br />

„der sich selbst gesund hält“, sondern Forschungsmethode,<br />

deren Ergebnis freilich<br />

Fundamentalisten nicht annehmen. Das<br />

Gerichtsurteil ist deshalb auch keineswegs<br />

„blasphemisch“, sondern beruht auf der<br />

Unantastbarkeit der Person.<br />

Prof. Edgar Früchtel, München<br />

Bizarr<br />

Was für eine bizarre Vorstellung von<br />

„religiöser Identität“ es ist, die sich<br />

auf dem Abschneiden der Vorhaut<br />

gründet. Und in welcher Weise wird<br />

eigentlich Frauen eine religiöse Identität<br />

zuteil, da doch bei ihnen nichts<br />

abgeschnitten wird?<br />

Hermann Engster, Göttingen<br />

Freie Wahl<br />

Nur aus einem bornierten und dogmatisch<br />

geprägten Blickwinkel der Religion lässt<br />

sich das Urteil zur Beschneidung als Indifferenz<br />

oder gar als Fanatismus abtun. Und<br />

nur aus diesem Blickwinkel lässt sich die<br />

Beschneidung als „hochheilig“ tabuisieren<br />

oder als Gottesgebot setzen. Und nur dieser<br />

Blickwinkel kann aus dem schieren Alter<br />

einer Tradition eine argumentative<br />

Kraft ableiten. Indes beweist die Dauer gar<br />

nichts, denn auch Irrlehren lassen sich tradieren.<br />

Zur Rechtfertigung des Beschneidungsrituals<br />

bemüht Navid Kermani auch<br />

die Aufklärung: „Ich mag an keinen Gott<br />

glauben, aber ich nehme Rücksicht darauf,<br />

dass andere es tun.“ Eine perfide Unterstellung,<br />

derzufolge Gottesglaube die Akzeptanz<br />

von Beschneidung impliziert. Kermani<br />

sollte es mal so rum probieren: Ich mag<br />

an einen Gott der Beschneidung glauben,<br />

aber ich akzeptiere, dass mein Sohn einst<br />

diesen Glauben nicht teilen wird. Deshalb<br />

überlasse ich ihm die freie Wahl als Erwachsener.<br />

Daniel Aue, Ubstadt-Weiher<br />

Liberal oder konservativ?<br />

Was ich bei der Beschneidungsdebatte bisher<br />

weitgehend vermisse, ist eine grundsätzliche<br />

Auseinandersetzung mit den Zuschreibungen,<br />

die unsere Gesellschaft Kindern<br />

aufdrückt. Wie kann ein Kind als<br />

christlich, muslimisch oder jüdisch bezeichnet<br />

werden, wenn es doch noch viel zu<br />

jung ist um religionsmündig zu sein? Es<br />

würde doch auch niemand auf die Idee<br />

kommen, Kinder in Kategorien wie liberal,<br />

sozialistisch oder konservativ einzuteilen,<br />

nur weil ihre Eltern diese politische Weltanschauung<br />

vertreten.<br />

Stephan Englberger, Weilheim<br />

Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen<br />

der Redaktion. Wir behalten uns vor, die<br />

Texte zu kürzen. Es können nur Zuschriften veröffentlicht<br />

werden, die sich auf Artikel der Süddeutschen<br />

Zeitung beziehen. Bitte geben Sie<br />

auch immer Ihre Telefonnummer an.<br />

Fax: 089/21 83-85 30<br />

forum@sueddeutsche.de<br />

Schauer 18°<br />

sonnig 38°<br />

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