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Studium und Karriere gelesen/notiert hilfE! ich will mEinE firma VErkaufEn Projekt Unternehmensnachfolge: Risiken erkennen und vermeiden von bdvb-Mitglied Manfred Schenk Fakt ist: Eine Firmenübergabe scheitert nie am Geld. Der eigentliche Erfolgs- und Risikofaktor bei einer Unternehmensnachfolge ist der Faktor Mensch mit all seinen emotionalen Facetten. Daher wird in diesem Buch der zwischenmenschliche Aspekt zwischen Verkäufer und Käufer in den einzelnen Phasen des Verkaufsprozesses beleuchtet. In der Realität scheitern über 50 % aller Nachfolgeregelungen – gerade bei Unternehmen unter 20 Mitarbeitern. Unternehmerinnen und Unternehmer müssen also umdenken. Entscheidend ist die Betrachtungsweise und der richtige Fahrplan gemäß der Philosophie: Mache den richtigen Schritt zum richtigen Zeitpunkt. Der Fokus liegt daher auf der Vorbereitung und der Aufklärung. In vier Hauptkapiteln führt der Autor von der aktuellen Ist-Situation der Klein- und mittelständischen Unternehmen über die Informations- und Planungs-Phase bis hin zur Verkaufs-Phase. Manfred Schenk: Hilfe! Ich will meine Firma verkaufen, Books on Demand GmbH Norderstedt, 168 S., € 19,95, ISBN 978-3- 8482-0551-6. Von DEr bEtroffEnhEits- zur VErantwortungskultur Ratschläge eines Vaters an seinen Sohn von bdvb-Mitglied Dr. Lothar Eberz, für Sie gelesen von bdvb-Mitglied Dr. Ingrid Schmale Aus dem Klappentext: „Von der Betroffenheits- zur Verantwortungskultur – Ratschläge eines Vaters an seinen Sohn“ möchte Hilfestellung für mehr Lebensglück geben. Das Buch ist vor allem (und somit nicht nur) für junge Männer gedacht, die sich zugleich als Erwerbstätige, Lebenspartner, Väter, Staatsbürger und Mitglieder sonstiger Gemeinschaften bewähren wollen und in diesem umfassenden Rahmen Erfüllung suchen. Aber auch Frauen, die auf dem Hochseil des Lebens die Balance halten wollen, dürfte die Lektüre wichtige Aufschlüsse geben können. Das Werk enthält eine Fülle praktischer und tiefsinniger Betrachtungen zu zentralen Fragen der Existenz, vor allem des Miteinanders. bdvb-Mitglied Dr. Lothar Eberz hat mit dieser Veröffentlichung ein höchst persönliches und zugleich sehr originelles Buch vorgelegt. Vordergründig richtet es sich direkt an den Sohn, aber im Prinzip können alle Leser, gleich welchen Alters und Geschlechts von den sehr persönlichen Lebenserfahrungen und Lebensbetrachtungen des Autors partizipieren und lernen. Faszinierend ist, wie der Autor seine Argumentationslinien von klaren Ratschlägen ausgehend („Weiterhin rate ich dir, deine Versprechen zu halten.“) hin über Betrachtungen des deutschen Schuldrechts (pacta sunt servanda – Verträge müssen eingehalten werden) zu grundsätzlichen Ausführungen zur Bedeutung der Zuverlässigkeit ausbaut. Unter der Überschrift „Kinder vor schlechter Gesellschaft schützen“ kommen Aussagen von dem schottischen Moralphilosophen und Nationalökonom Adam Smith zum Zuge. Auch wird der Sohn mit Aussagen des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung 22 konfrontiert, wenn es um die Frage geht, können Preise ungerecht sein. „Gebe den Menschen Hoffnung“ wird sehr anschaulich mit einer Sequenz aus dem Film „Duell – Enemy at the gates“ von Alain Godard und Jean-Jacques Annaud belegt. Das Literatur- und Quellenverzeichnis ist eine recht bunte Mischung aus Zeitungsartikeln, wissenschaftlichen Publikationen, Sachbüchern, Goethe, Bibel, Karl May und Spielfilmen. Trotzdem ist der Text keine bunte, beliebige Mischung, sondern systematisch aufgebaut (z.B. folgt auf das Kap. „Sei fleißig, ordentlich und pünktlich“ das Kap. „Freue dich des Lebens“ oder an „Sei mutig und risikobereit“ schließt sich „Lebe mit Augenmaß“ an) und erinnert irgendwie an den anderen Sohn der Stadt Kempen (dem Wohnort des Autors), nämlich an Thomas à Kempis, denn auch dieser stellte – allerdings im frühen 15. Jh. – einfache Regeln für ein gelingendes Leben auf. Aus einer christlich-konservativen Werthaltung heraus geschrieben gibt Lothar Eberz seinem Sohn grundlegende und – wie im Inhaltsverzeichnis sofort erkennbar – einfache Handlungsanweisungen mit auf den Weg, wie folgende Kapitelüberschriften beispielhaft zeigen: Lächle die Menschen an | Begegne den Menschen mit Wohlwollen | Gehe mit offenen Augen durch die Welt | Gebe den Menschen Hoffnung | Kränke die Menschen nicht | … Respektiere die Rechte anderer…|… Bilde dich …| Sei dankbar … . Damit werden – vielfach mit wirtschaftswissenschaftlichem Schrifttum untermauert – zutiefst humanistische Einsichten in die Würde jedes Menschen, in seine Einzigartigkeit und zugleich in das fragile zwischenmenschliche Beziehungsgeflecht vermittelt. Lothar Eberz: Von der Betroffenheits- zur Verantwortungskultur, Books on Demand, Paperback, 428 S., € 29,95, ISBN 978- 3-8448-7373-3. gEfällt mir! Das Facebook-Handbuch Dieses Handbuch richtet sich an alle Facebook-Neulinge und unerfahrene Anwender, die von der Vielzahl an Funktionen überwältigt sind und nicht genau wissen, was sie im Strom der Neuigkeiten und Spieleanfragen eigentlich tun sollen. Das Buch ist aber genauso interessant für diejenigen, die endlich alle Möglichkeiten ausnutzen wollen, die Facebook zu bieten hat. Der Autor begleitet Sie bei den ersten Schritten auf Facebook und beim Umstieg auf die neue Chronik. Er zeigt Ihnen den richtigen Umgang mit Ihren persönlichen Daten und wie Sie die Privatsphäre Ihrer Freunde und Familie schützen. Wer Facebook versteht und sich auskennt, merkt erst, wie viel Spaß das Netzwerk macht. Felix Disselhoff: Gefällt mir! mitp.de, 198 S., € 16,95, ISBN 978-3-8266-9236. schulDEn – DiE ErstEn 5000 JahrE für Sie gelesen von bdvb-Mitglied Johannes Prüfer Der amerikanische Anthropologe David Graeber hat ein voluminöses Buch zum Thema „Schulden“ verfasst. Graeber ist bekennender Anarchist und Vordenker der „Occupy“-Bewegung. Dieses Buch ist ein Geschichtsbuch mit integriertem Reisebericht. Graeber beschreitet einen Gang durch 5000 Jahre Menschheitsgeschichte, beginnend mit den Verhältnissen in Sumer, als es noch kein Geld im heutigen Sinne gab. „Alle Wirtschaftsgeschichte ist ein Krieg zwischen Gläubigern und Schuldnern, und die Beschaffenheit des Geldes gibt das Schlachtfeld ab.“ Mit der Einführung des Geldes ändern sich die Schuldverhältnisse, die es auch ohne Geld schon gab. bdvb-aktuell 118
Sie sind nur exakt quantifizierbar. Nun konnten moralische Verpflichtungen in numerisch quantifizierbare Schulden übersetzt werden. Und die Gläubiger geben – lt. Graeber – ihren Kredit natürlich nicht aus Nächstenliebe und auch nicht nur aus der dem Wucherer eigenen Profitgier. Gläubiger wissen, dass sie Kredite dazu benutzen können, andere Menschen unter Kontrolle zu bringen. Schuldverhältnisse können auch nur durch Zwang und Gewalt aufrechterhalten werden; hat der Gläubiger dazu nicht die Macht, bedient er sich der Hilfe des Staates. Nach Graeber arbeiten private Gläubiger und der Staat im Kapitalismus stets Hand in Hand. In diesem Duktus arbeitet er sich durch das Alte Testament, die griechische Klassik (Plato, Aristoteles), die zeitgleichen Verhältnisse in China und Indien; er kommt dann ins europäische Mittelalter mit den Entdeckungen der spanischen Seefahrer und Eroberer in Lateinamerika und setzt sich dann mit – seinem offensichtlichen Lieblingsgegner – Adam Smith auseinander. Folgt man Adam Smith, steht am Anfang der Weltgeschichte eine prästabilisierte Handelsharmonie, die Egoismus und Altruismus in der Balance hält und getrieben durch Arbeitsteilung unseren heutigen Wohlstand ermöglicht. Nach Graeber dagegen steht eine Schuldbeziehung am Anfang der Menschheitsgeschichte. Und damit ist die Katastrophe einer langen Geschichte von menschlicher Unterdrückung und Gewalt von Beginn an perfekt. In diesem – sehr einseitigen – Sinn geht es auch weiter bis zur aktuellen Krise. Lösungsvorschläge unterbreitet er aber noch nicht einmal ansatzweise. Nur den folgenden Satz formuliert er noch: „Es gibt gute Gründe dafür, dass der Kapitalismus bald nicht mehr existieren wird, vielleicht wird sogar die nächste Generation ihn nicht mehr erleben“, ohne dies allerdings genauer zu präzisieren. Graeber liebt einfache Gesellschaften. Er hat Stämme in Zentralafrika und auf der Insel Madagaskar besucht und studiert und beschreibt beinahe euphorisch deren Gepflogenheiten im Umgang mit Schuldverhältnissen, was in seinen Augen „Kommunismus“ ist. Bei diesen Abschnitten fühlt man sich an die Schilderungen des Georg Forster nach seiner „Reise um die Welt“ aus dem Jahr 1780 erinnert. Das – aus der grundsätzlichen Einstellung des Autors verständlich – einseitige Buch ist – zumindest in der deutschen Übersetzung – sehr lesenswert und regt zum Nachdenken an; es liefert teilweise neue Erkenntnisse, die in der üblichen Literatur aus der Ökonomie nicht zu finden sind. Parallel dazu sollte man in jedem Fall das ebenfalls sehr lesenswerte Buch von Thomas Selacek „Die Ökonomie von Gut und Böse“ studieren, das gleicherweise einen Streifzug durch die Wirtschaftsgeschichte unternimmt; auch Sedlacek befasst sich mit dem Thema „Schulden“, wenn auch nicht so einseitig und qualifiziert das Modell des „Homo oeconomicus“ als völlig unrealistisch ab. David Graeber: Schulden, Klett-Cotta, 536 S., € 26,95, ISBN 978-3-608-94767-0. markEting im mittElstanD von bdvb-Mitglied Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Reuter Konsequente, marktorientierte Führung von klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) sichert Wertzuwächse, höhere Erträge und eröffnet neue Chan- cen. Dreh- und Angelpunkt ist dafür ein tiefes Verständnis von systematischer Kundenorientierung. In der vollkommen erneuerten Auflage des Wirtschaftsprofessors Clemens Renker mit langjähriger erfolgreicher Erfahrung als Direktor, Vorstand und Geschäftsführer in Banken, Industrie Studium und Karriere und Dienstleistungs-Unternehmen erfahren Inhaber, woraus ein überlegenes Geschäftsmodell besteht und wie es umgesetzt wird. Erfolgsbestimmend für ein marktgerechtes Mittelstands-Konzept sind zuerst die Methodik für dessen Entwicklung, die schnelle und flexible Umsetzung und das Self-Controlling. Die Qualität der Führung und die kooperative Mitarbeitereinbeziehung ermöglichen KMU überdurchschnittliche Erfolge. Dies zeigen die zahlreichen Beispiele aus der Praxis, in dem laut Verlag zum Standwerk für den Mittelstand gewordenen Fachbuch. Clemens Renker: Marketing im Mittelstand, 4. völlig neubearbeitete und erweiterte Auflage, ESV Erich Schmidt Berlin 2012, 699 S., € 59,95, ISBN 978 3 503 138159. JahrEsabschluss unD lagEbEricht von bdvb-Mitglied Dr. Reiner Deussen Die Geschäftsleitung eines Unternehmens hat mit der Erstellung des Jahresabschlusses interne und externe Informationspflichten zu erfüllen. Alle Gesell- schafter eines Unternehmens haben Anspruch auf die Vorlage des Jahresabschlusses des Unternehmens (interne Informationspflicht). Die externen Infor- mationspflichten sind vielfältig. Der Jahresabschluss bildet nach wie vor die Grundlage für die Ermittlung des steuerlichen Ergebnisses; bei Inanspruchnahme von Krediten haben die Kreditinstitute Anspruch auf Vorlage des Jahresabschlusses. Für Kapitalgesellschaften besteht darüber hinaus die Verpflichtung, den Jahresabschluss zur Einsichtnahme von jedermann offen zu legen. Das Buch gibt eine Übersicht über die gesetzlichen Pflichten, unterstützt den Leser bei der Erstellung des Jahresabschlusses durch ausführliche Erläuterungen und umfassende Checklisten. Besondere Hilfestellung erfährt der Leser bei der Erstellung des Lageberichts, welchem von mittelständischen Unternehmen bisweilen zu wenig Bedeutung beigemessen wurde. Das Bilanzrechtmodernisierungsgesetz (BilMoG) wurde in der Neuauflage verarbeitet. Dieses eröffnet für die Handelsbilanz und die Steuerbilanz neue bilanzpolitische Maßnahmen, die in den Bilanzen unterschiedlich ausgeübt werden können und hier ausführlich erörtert werden. Reiner Deussen: Jahresabschluss und Lagebericht, HDS, 238 S., € 49,90, ISBN 978-3-941480-26-1. mEinE wut ist Jung Bilanz eines politischen Lebens Die Sehnsucht nach Orientierung in gesellschaftlichen und politischen Fragen ist groß – echte Leitsterne gibt es wenige. Einer ist der ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum, der am 28.10.2012 seinen 80. Geburtstag feiert. Anlass für eine Rückschau auf sein politisches Wirken und eine Einschätzung der gegenwärtigen Lage der Bundesrepublik. Gerhart Baum ist politisches Urgestein. Er nimmt auch heute noch zu wichtigen gesellschafts-, rechts- und sicherheitspolitischen Fragen engagiert Stellung. Neben seiner Zeit als Minister – Baum hat entscheidend dazu beigetragen, die RAF-Diskussion zu versachlichen – gehören seine vier erfolgreichen Verfassungsbeschwerden (u.a. gegen den Großen Lauschangriff und gegen das Luftsicherheitsgesetz) zur respektablen Bilanz eines leidenschaftlichen und zugleich besonnenen Bürgerpolitikers. Gerhart Rudolf Baum: Meine Wut ist jung, Kösel, 160 S., € 17,99, ISBN 978-3-4663-7057-3. bdvb-aktuell 118 23
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