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Bezirks- und Hochschulgruppen Dr. Michael Münnix (targetpartners) im austausch mit torben simon Meier (gründer appclouds) auf der Business with soul ordentlichen Zuschuss und tatkräftiger Hilfe durch die Vorsitzende Sylvia Nickel und den stellvertretenden Vorsitzenden Martin Terjung. Studierende bdvb’ler sind auch bei den BG-Veranstaltungen herzlich willkommen, z.B. jeden 3. Montag im Monat, im Unperfekthaus Essen. Business with Soul 2.0 Am 06. September fand in Kooperation mit dem bdvb die 2. Veranstaltung „Business with Soul“ (BwS2.0) auf Schloss Mickeln in Düsseldorf statt, organisiert von bdvb-Mitglied Simon Oligschläger. Sechs Internet-StartUps präsentierten sich vor einem sehr interessierten Fachpublikum. Neben Seminar2go, AppClouds (cleap), Solvish, 1stmover und 3PS präsentierte sich die bald startende Crowd-Sourcing Plattform bestBC. Der Abend startete mit Networking-Time bei Live-Musik Inga koster (gründerin true fruits) mit bdvb-Mitglied und Initiator der „Business with soul“, simon oligschläger nach einer gelungenen Veranstaltung im stuttgarter schlossgarten: referent Wolfgang häuser (1. v.r.) neben Bezirksgruppenvorsitzenden sylvia ungeheuer (4.v.r.) und Fingerfood. Auf die 15-minütigen Impulsvorträge folgte jeweils eine kulinarische Pause, die die 80 hochkarätigen Gäste dazu nutzten, sich zu vernetzen und austauschen. Dass Teilnehmer aus Seoul (Korea), London, New York, Berlin oder München anwesend sind, ist keine Seltenheit. Die namhafte Gründerin Inga Koste (true fruits) schätzte die Veranstaltung sehr und ist mit der zweiten Veranstaltung bereits „Stammgast“. BwS erhebt den Anspruch mehr als ein Stammtisch für Gründer und weniger als eine Konferenz zu sein. Den StartUps soll eine Plattform gegeben werden sich vorstellen und Entscheider schneller zu erreichen. Zielgruppen sind Newcomer (Internetgründer und Innovatoren) sowie Denker & Lenker der Wirtschaft, so dass ein anregender Austausch zwischen „Jung und Alt“ stattfinden kann. Ob Idee oder bereits gegründetes Jungunternehmen: BwS bietet den Dialog mit Experten in entspannter Atmosphäre. Austausch und Feedbackkultur wird hier groß gelebt. Mit Talent und Soul sorgte die Soulband für Ohrenschmaus. Unser Dank gilt auch dem Fotografen und bdvb-Mitglied Adrian Strauss. Der nächste Termin ist der 29. November. Informationen zum Programm und zur Anmeldung im aktuellen Bereich unter www.businesswithsoul.de. hochschulgruPPE stuttgart/ hohEnhEim Besuch des Daimlerwerk in Sindelfingen Die Führung im Juni startete mit einem interessanten Introfilm und anschließender Fragerunde, um einen kleinen Überblick über die bewegte Geschichte von Daimler zu gewinnen. Sindelfingen ist Produktionsstandort der C, E, S Klasse, des SLS und des Maybachs. Im Kundencenter nehmen bis zu 260 Kunden am Tag ihr Auto persönlich in Empfang, um teils direkt im Anschluss die von Daimler organisierte Europatour zu starten. Auf dem Weg in die Produktion hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, zwei brandneue Erlkönige auf ihrem Weg zur Teststrecke zu erleben. 2.100 Fahrzeuge werden in der Produktion an einem Tag gefertigt. Die riesigen Produktionshallen sind, bei einem Automatisierungsgrad von 90 %, mit über 35.000 Mitarbeiten gut bevölkert und absolut faszinierend. Auf dieser größten Produktionsfläche in der Automobilindustrie, werden auf den Ausmaßen Monacos, seit 97 Jahren Mercedes und AMG gefertigt. Der Maschinenpark mit 3.200 Robotern ermöglicht die hoch präzise Fertigung. Alle Produktionsschritte sind mit einer Transportkette verbunden, die von Stuttgart bis nach München reichen würde. Selbst die Züge der Just-in-Time-Produktion können bis in die Werkshalle fahren, in der die Teile umgehend von Produktionsarbeitern und 1.200 Azubis weiterverarbeitet werden. Für die beindruckende Führung möchten wir uns ganz herzlich bei Daimler und unserem Führer, Herrn Vasilic, bedanken. bEzirksgruPPE stuttgart Großbritannien: Die EU-Insel im Olympia- jahr 2012 Einen sowohl sportlichen als auch gesellschaftspolitischen Einblick – gepaart 48 bdvb-aktuell 118
mit interessanten volkswirtschaftlichen Ausführungen zum Thema – gab Wolfgang Häuser, freiberuflicher Volkswirt aus Frankfurt am Main, auf einer Diskussionsveranstaltung der BG am 26. Juli. Am Vorabend der Olympischen Sommerspiele 2012 in London erinnerte der Referent zunächst an den „Englischen Sportsommer 2012“: Er schlug dabei einen launigen Bogen vom Champions- League-Finale über die Fußball-EM und über Wimbledon bis hin zur Tour de France und zur Londoner Olympiade als Krönung. Doch auch zahlreiche sportliche Erfolge können diverse strukturelle Probleme Großbritanniens nicht überdecken. So bezeichnen es Spötter als „Industrieland ohne Industrie“. Das ist zwar übertrieben, aber unter allen großen OECD-Ländern hat es den kleinsten Industriesektor. Die britische Automobilindustrie ist zwar noch ein bedeutender Zweig, mittlerweile sind aber alle Unternehmen in ausländischer Hand. Aus deutscher – oder gar schwäbischer – Sicht ist so etwas eigentlich unvorstellbar … Großbritanniens Energiesektor lässt sich mit den Stichworten „Nordseeöl, Atomenergie und noch wenig Erneuerbare“ skizzieren. Das Land hat zwar in den 80er und 90er Jahren vom Boom durch das Nordseeöl profitiert, aber die Produktion von Rohöl und Erdgas ist seit Jahren rückläufig. Peak Oil ist in der Nordsee also schon lange Realität, während es auf globaler Ebene noch hitzig diskutiert wird. Auf der Insel laufen noch 16 ältere AKW mit einer Kapazität von 9.500 MW, die knapp ein Fünftel des Stromverbrauchs decken. Dabei ist derzeit weder ein schneller Ausstieg à la Deutschland, noch der Bau neuer AKW geplant. Man setzt in Hochschulgruppe Stuttgart zu Besuch im Daimlerwerk in Sindelfingen London vielmehr auf den Ausbau erneuerbarer Energien, denn die Bedingungen für „renewables“ sind günstig, gerade für Wind- und Meeresenergie. Dazu gibt es diverse Pilotprojekte wie „Pelamis“, bei dem mittels schlangenartiger Röhren Strom aus Wellenenergie erzeugt wird. In der Außenwirtschaft fällt das chronische Außenhandelsdefizit des Landes ins Auge. Die Dienstleistungen werfen vor allem dank des international äußerst wettbewerbsfähigen Finanzsektors einen Überschuss ab, dieser wird aber vom chronischen Defizit in der Handelsbilanz weit übertroffen. So entsprechen die britischen Warenexporte gerade einmal einem Drittel des deutschen Niveaus. Großbritanniens Europa-Politik – schon seit dem EU-Beitritt 1973 – lässt sich mit den folgenden zwei Sätzen sehr plakativ skizzieren: • EU-Politik: „London liegt zwischen Brüssel und Washington“ • EWU-Politik: „No Euro please – we are British“ Da die EWU-Themen mittlerweile die meisten EU-Gipfel dominieren, steht Großbritannien in der Europapolitik bei vielen Entscheidungen eher abseits. Es hat sich in dieser EU-Außenseiterrolle aber mittlerweile recht gut eingerichtet. Aber auch als Nicht-Euro-Land kann sich London den Verwerfungen durch die EWU-Schuldenkrise nicht so stark wie erhofft entziehen. Insgesamt dürften sich die euroskeptischen Briten durch die Staatsschuldenkrise natürlich in ihrer opt-out-Entscheidung, der EWU nicht beigetreten zu sein, bestätigt sehen. Dem kann man derzeit aus kontinentaler Sicht nicht mehr so leicht widersprechen. Bezirks- und Hochschulgruppen Nach einer lebhaften Diskussion überreichte Dipl.-Volksw. Sylvia Ungeheuer dem Referenten ein Buchpräsent zum Thema Radsport im Olympiajahr. Weitere Informationen zum Referat und zu Großbritannien unter wolfgang.haeuser@ onlinehome.de. Wege aus der Staatsschuldenkrise Zu diesem aktuellen Thema hielt bdvb- Mitglied Dipl.-Volksw. Wilhelm Ungeheuer auf einer gemeinsamen Veranstaltung der Bezirksgruppe Stuttgart und dem Lions Club Stuttgart-Fontana im Hotel am Schlossgarten in Stuttgart am 16. Juli einen Vortrag mit anschließender Diskussion. Zu Beginn seiner Ausführungen wies Wilhelm Ungeheuer darauf hin, dass die Volkswirtschaftslehre zum Bereich der Sozial- und nicht der Formalwissenschaft gehört. Von daher sind alle volkswirtschaftlichen Theorien Spiegel der jeweiligen Sozial- und Gesellschaftsordnung. Am Beispiel des Kreislaufmodells von Francois Quesnay (1694 – 1774), in dem Handel und Handwerk als sterile Klasse (classe stérile) bezeichnet werden, wird dies überdeutlich. Nach der Darstellung der beiden derzeit konkurrierenden Denkmodelle der „neoklassischen“ und der „keynesianischen“ Wirtschaftstheorie wurde die aktuelle Staatsverschuldung in Europa beleuchtet. Im Durchschnitt der EURO-Länder lag die Staatsverschuldung Ende 2011 bei 87,2 % des Bruttoinlandprodukts. Innerhalb der gesamten Europäischen Union betrug die Staatschuldenquote 82,5 %. Deutschlands belief sich auf 81,2 %, Griechenlands auf 165,3 %, Großbritanniens auf 85,7 % und Frankreichs auf 85,8 %. Im Vergleich hierzu lagen die Staatsschuldenquote Ende 2011 in den USA bei 103,5 % und die Japans bei 211,4 %. Als Wege aus der Staatsschuldenkrise wies Wilhelm Ungeheuer drei Möglichkeiten auf. 1. Der Markt wird’s schon richten! Dieser Weg wurde während der ersten Weltwirtschaftskrise 1929-1933 beschritten und führte zu einem Einbruch des weltweiten Handels um 2/3, zu einem Rückgang des Volkseinkommens in Deutschland um 40 % und in den USA um 45 % bei gleichzeitigem Anstieg der Arbeitslosenquoten in Deutschland von 9,6 auf 36,9 % und in den USA von 3,1 % auf 24,8 %. Erst durch die Politik des „New Deal“ in den USA konnte dieser Abwärtstrend gestoppt werden. bdvb-aktuell 118 49
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