Ich vertrau der DKV DA STIMMEN DIE ZAHLEN - SalesCatalog.de
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Zypern – o<strong><strong>de</strong>r</strong> Großbritannien – <strong><strong>de</strong>r</strong> drohen<strong>de</strong><br />
Konkurs einer einzelnen großen<br />
Bank schon ein nationales Systemrisiko<br />
darstellt.<br />
Eine Euro-Bankenaufsicht kann man<br />
kaum empfehlen ohne Euro-Politikunion<br />
und voriges Einrichten eines Großbanken-<br />
Sicherungsfonds bzw. eines Einlagensicherungsfonds<br />
für diese Bankengruppe. Man<br />
kann über eine Son<strong><strong>de</strong>r</strong>abgabe durchaus<br />
einen solchen Fonds binnen etwa sieben<br />
Jahren aufbauen, <strong><strong>de</strong>r</strong> bei einer Abgabe in<br />
Höhe von 1/5 <strong><strong>de</strong>r</strong> Bankgewinne im siebten<br />
Jahr dann etwa 1,5 % <strong><strong>de</strong>r</strong> Einlagen<br />
abgesichert hätte, was unter Versicherungsaspekten<br />
hinreichend sein könnte.<br />
Aber da letztlich im Fall einer großen<br />
internationalen Banken- bzw. Systemkrise<br />
doch <strong><strong>de</strong>r</strong> Staat gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t wäre, mit Steuergel<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
Großbanken zu rekapitalisieren<br />
bzw. die Abwicklungskosten mitzutragen,<br />
kann ohne eine Euro-Politikunion, die<br />
ja neben Regierung und Parlament auch<br />
supranationale Besteuerungsrechte beinhalten<br />
müsste, keine Euro-Bankenunion<br />
sinnvoll entstehen. Die Eurozone hat<br />
noch das Son<strong><strong>de</strong>r</strong>problem, dass z.B. bei<br />
Griechenland ein Bankenrun auch entstehen<br />
könnte, wenn die Sparer antizipieren,<br />
dass eine Währungsreform kommt bzw.<br />
Griechenland die Währungsunion verlassen<br />
wird. Mit Blick auf diese Problematik<br />
ist jedoch die Schaffung einer Banken-<br />
WIrtschaFt<br />
Verstehen<br />
union nicht sinnvoll, <strong>de</strong>nn es kann nicht<br />
Sinn einer solchen Union sein, dass die<br />
Einlagen in Euro bei Griechenlands Banken<br />
garantiert wer<strong>de</strong>n und bei einem Austritt<br />
Athens aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Eurozone – mit vielen<br />
Bankkonkursen – dann ein gewaltiger<br />
Transfer von <strong>de</strong>n Steuerzahlern <strong><strong>de</strong>r</strong> Partnerlän<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
nach Griechenland stattfin<strong>de</strong>t.<br />
So gesehen bleibt die Aufgabe, dass zuerst<br />
einmal die Währungsunion stabilisiert<br />
wer<strong>de</strong>n muss bzw. die Regeln <strong>de</strong>s Stabilitäts-<br />
und Wachstumspaktes und <strong>de</strong>s<br />
neuen Fiskalpaktes durchzusetzen sind;<br />
Bankenstabilität ist ja erkennbar auch<br />
an Staatsanleihen hoher Qualität in <strong>de</strong>n<br />
Bankbilanzen gebun<strong>de</strong>n und diese hohe<br />
Qualität gibt es nicht ohne fiskalische<br />
Konsolidierung in Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n mit hohen<br />
Schul<strong>de</strong>n- und hohen Defizitquoten.<br />
Soweit man in Sachen Durchsetzung von<br />
Defizit- und Schul<strong>de</strong>nobergrenzen aus <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Erfahrung heraus skeptisch sein muss und<br />
letztlich nur auf eine Euro-Politikunion<br />
– mit Schul<strong>de</strong>nbremsen auf nationaler<br />
Ebene in <strong><strong>de</strong>r</strong> Verfassung – als glaubwürdige<br />
effektive institutionelle Grundlage<br />
für durchsetzbare Defizitregeln abstellen<br />
kann, wird man keinesfalls schnelle<br />
Schritte hin zur Bankenunion empfehlen<br />
können. Aber das Krisenmanagement <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Eurozone ist in je<strong>de</strong>m Fall dringendst verbesserungswürdig.<br />
Im Oktober wird es wie<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
spannend: Unter <strong>de</strong>m Motto<br />
„Wirtschaft verstehen“<br />
wird am 11.10.2012 zum<br />
sechsten Mal <strong><strong>de</strong>r</strong> Deutsche<br />
Wirtschaftsbuchpreis ver-<br />
liehen. Ziel ist es, die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Wirtschaftsbuchs bei <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Vermittlung ökonomischer Zusammenhänge zu unterstreichen<br />
– und dies scheint dringen<strong><strong>de</strong>r</strong> nötig <strong>de</strong>nn je.<br />
Schon die zehn Titel <strong><strong>de</strong>r</strong> Bücher, die es auf die Shortlist geschafft<br />
haben, lassen erahnen, dass wir uns wirtschaftlich in schwierigen<br />
Zeiten befin<strong>de</strong>n: fast alle buhlen mit Schlagworten wie Krise,<br />
Katastrophe, Kollaps und Infarkt, Scheitern, Schul<strong>de</strong>n o<strong><strong>de</strong>r</strong> Pleite<br />
um die Aufmerksamkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Leser. Selbst von <strong><strong>de</strong>r</strong> (vergeblich<br />
versuchten) Rettung <strong><strong>de</strong>r</strong> Welt ist die Re<strong>de</strong>, während gleichzeitig<br />
Entmündigung und Ökofimmel konstatiert wer<strong>de</strong>n. Einzig die<br />
Autoren Rürup und Heilmann lassen aufatmen, versprechen sie<br />
Deutschland doch „fette Jahre“ und eine „glänzen<strong>de</strong> Zukunft“<br />
bdvb-aktuell 118 7<br />
Forum<br />
Das Europäische Institut für Internationale<br />
Wirtschaftsbeziehungen (EIIW) ist ein<br />
An-Institut an <strong><strong>de</strong>r</strong> Bergischen Universität<br />
Wuppertal und versteht sich als unabhängige<br />
Schnittstelle zwischen Wissen-<br />
schaft, Wirtschaft und Politik. Preisgekrönte<br />
wissenschaftliche Analysen und<br />
kritische Wirtschafts- und Politikstudien<br />
zu Integration, Innovation, Internationalisierung,<br />
Finanzmarktdynamik und nachhaltigem<br />
Wachstum sind Markenzeichen<br />
<strong>de</strong>s EIIW, das konkrete Optimierungen vorschlägt.<br />
Das EIIW bzw. Prof. Welfens waren<br />
u.a. für die Europäische Kommission, <strong>de</strong>n<br />
US-Senat, <strong>de</strong>n IWF, die Bun<strong>de</strong>sregierung<br />
und zahlreiche Auftraggeber aus <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Wirtschaft, <strong>de</strong>m Stiftungsbereich und<br />
Nichtregierungsorganisationen gutachterlich<br />
tätig.<br />
links<br />
welfens@eiiw.uni-wuppertal.<strong>de</strong><br />
www.eiiw.eu<br />
– was angenehm aus <strong>de</strong>m pessimistischen Trend hervorsticht, an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits<br />
aber angesichts <strong><strong>de</strong>r</strong> wachsen<strong>de</strong>n Kritik am <strong>de</strong>utschen<br />
Han<strong>de</strong>lsbilanzüberschuss wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um Fragen aufwirft…<br />
Der Deutsche Wirtschaftsbuchpreis wird vom Han<strong>de</strong>lsblatt, <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Frankfurter Buchmesse und <strong><strong>de</strong>r</strong> Investmentbank Goldman Sachs<br />
verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert. Der bdvb befürwortet<br />
diese Initiative sehr und wird auch in diesem Jahr wie<strong><strong>de</strong>r</strong> an<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Preisverleihung teilnehmen. Die Vermittlung grundlegen<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
und vertiefen<strong><strong>de</strong>r</strong> ökonomischer Kenntnisse in <strong><strong>de</strong>r</strong> breiten Öffentlichkeit<br />
ist ein Kernanliegen unseres Verban<strong>de</strong>s, das vom<br />
Präsidium unter Einbezug von Fach- und Regionalgruppen auf<br />
verschie<strong>de</strong>nen Ebenen vorangetrieben wird.<br />
link<br />
www.<strong>de</strong>utscher-wirtschaftsbuchpreis.<strong>de</strong><br />
https://www.bdvb.<strong>de</strong>/<strong>de</strong>/aktuelles/bdvb-news/?mehr=99<br />
Foto: Frank Beer