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Arbeitsbericht - Die ZWE "Arbeit und Region" - Universität Bremen

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3. Forschungsfeld 'Umwelt'<br />

Das Forschungsfeld 'Umwelt' ist das jüngste der Forschungsgebiete in der <strong>ZWE</strong><br />

<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Region. Nicht zuletzt aufgr<strong>und</strong> der Empfehlungen aus der vorangegangenen<br />

Begutachtung faßt es diejenigen Forschungsprojekte zusammen, die sich<br />

innerhalb der <strong>ZWE</strong> ausdrücklich als Beiträge zur sozialwissenschaftlichen<br />

Umweltforschung verstehen. Mit einem überwiegend lokalen bzw. regionalen Fokus<br />

knüpfen diese Projekte an eine lange Reihe von <strong>Arbeit</strong>en zur Mobilitätsforschung <strong>und</strong><br />

Stadtökologie an. Angesichts des im Verlauf von Globalisierungsprozessen<br />

gravierenden Wandels von Handlungsmöglichkeiten <strong>und</strong> –konstellationen liegt ein<br />

gemeinsamer Akzent - ebenso wie im Forschungsfeld '<strong>Arbeit</strong>' - auf der Frage nach<br />

Spielräumen für Regulierungs- <strong>und</strong> Steuerungsprozesse - hier freilich bezogen auf<br />

gesellschaftliche Naturverhältnisse <strong>und</strong> nachhaltige Entwicklung.<br />

Im einzelnen wurde diese Leitfrage in vier Projektzusammenhängen bearbeitet:<br />

Den arbeitsmarkt- <strong>und</strong> strukturpolitischen Potentialen der bremischen Umweltschutzindustrie<br />

widmet sich die Studie „<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Umwelt. Neue Beschäftigungschancen<br />

im Umweltschutz“ von F. Manske-Torney, H. Spitzley <strong>und</strong> M. Rohn. (U1, S. 75) Über<br />

die Bestandsaufnahme zu Umfang, Lage <strong>und</strong> Perspektiven der umwelttechnischen<br />

Unternehmen in <strong>Bremen</strong> hinaus, fragte die Untersuchung insbesondere nach den<br />

Wechselbeziehungen zwischen Innovationsfähigkeit <strong>und</strong> staatlichen Förderpolitiken<br />

in diesem Bereich. Dabei konnten unterschiedliche Kooperationsformen zwischen<br />

den beteiligten Akteuren festgestellt werden, die jeweils spezifische Innovationstypen<br />

hervorbringen. Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage wird zum einen die Bedeutung einer<br />

bereichsspezifischen staatlichen Förderpolitik untermauert, die insbesondere im<br />

Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsbereich die Eigendynamik von<br />

Unternehmensstrategien <strong>und</strong> Marktgeschehen wirkungsvoll ergänzen kann; zum<br />

anderen werden Hinweise <strong>und</strong> Empfehlungen für eine verstärkte Fokussierung dieser<br />

Förderpolitik formuliert.<br />

Ob <strong>und</strong> unter welchen Bedingungen eine gezielte Innovation in Form eines neuen<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsangebotes sich stabilisieren <strong>und</strong> darüber hinaus die angestrebten<br />

ökonomischen, ökologischen <strong>und</strong> sozialen Effekte erzielen kann, ist die Frage, der H.<br />

Burwitz <strong>und</strong> G. Warsewa mit dem Teilprojekt „Angebotsstrategie – Stadtteilbezogener<br />

Lieferservice“ im Verb<strong>und</strong>projekt „Informieren-Anbieten-Verordnen. Wege zu<br />

nachhaltigen Konsummustern zwischen Konflikt <strong>und</strong> Konsens“ nachgehen. (U2, S.<br />

76) Auf der Gr<strong>und</strong>lage von organisationsoziologischen <strong>und</strong> netzwerktheoretischen<br />

Konzepten werden die sozialen <strong>und</strong> mikropolitischen Bedingungen analysiert, unter<br />

denen in zwei Stadtteilen <strong>Bremen</strong>s jeweils ein Stadtteillieferdienst unter Beteiligung<br />

einer größeren Zahl von Einzelhandlesbetrieben eingerichtet <strong>und</strong> betrieben wurde.<br />

Deutlich wird dabei, dass der Regulierungsmodus „Marktgeschehen“ allein weder<br />

das Zustandekommen noch die Stabilisierung eines marktfähigen Angebotes erlaubt<br />

– zumal wenn explizit auch ökologische <strong>und</strong> soziale Ziele bei der Konstruktion des<br />

Angebotes eine wichtige Rolle spielen sollen. Gleichzeitig zeigt sich aber auch, daß<br />

die andere in der Diskussion befindliche Alternative zu staatlich-bürokratischen<br />

Regulierungsverfahren, nämlich selbstorganisierende, „zivilgesellschaftliche“ Verhandlungs-<br />

<strong>und</strong> Kooperationsprozesse, nur begrenzt wirksam werden können.<br />

Insofern wird ein optimierter Mix aus allen drei unterschiedlichen Regulierungsmodi<br />

vorgeschlagen, mithilfe dessen sich vermutlich eine bessere Annäherung an das Ziel<br />

der ausbalancierten Berücksichtigung von ökonomischen, ökologischen <strong>und</strong> sozialen<br />

Ansprüchen erreichen ließe.

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