Arbeitsbericht - Die ZWE "Arbeit und Region" - Universität Bremen

Die Interpretation des bisherigen Kenntnisstandes bestätigt bisher die Arbeitsthesen:
− Die Wohnungsunternehmen sind bestrebt, insbesondere im Zusammenhang mit
der Aufhebung der Gemeinnützigkeit, ihren Wohnungsbestand aufzuwerten und
durch Neubau zu erweitern, im Altbaubestand werden die Bindungen erhalten. Auf
der anderen Seite kann die Privatisierung zu einem Herabwirtschaften dieses
Wohnungsbestandes führen (Beispiel Tenever). Dadurch wird eine weitere
Splittung des Mietwohnungsmarktes vollzogen. Die Probleme im Altbau werden
letztlich perpetuiert.
− Die Fehler des sozialen Wohnungsbaus der 70er Jahre werden den Kommunen
zur Reparatur überlassen (Konfliktherde, die Maßnahmen sind aus dem lokalen
Etat zu bestreiten; Wohnumfeldverbesserungen, Stadtteilcafés, Sozialarbeit zu
großen Teilen aus kommunalen und privaten Mitteln getragen, ...).
− Um darauf zu reagieren werden neue Konzepte auf den verschiedenen Ebenen
der öffentlichen Hand verfolgt: kleinteiligere Bauvorhaben (Beispiele Sozialwohnungen
in 1b-Lagen im Hafen, alternative Bauvorhaben Hannover, ...). Dazu
trägt auch die Verpflichtung bei, kosten- und flächensparende Projekte zu bevorzugen
(§38).
Es gibt Fallbeispiele aus den drei Ländern. Für Deutschland ist das Demonstrativ-
Bauvorhaben in Bremen Osterholz-Tenever gut dokumentiert. Für England sind drei
Wohnanlagen in Manchester als Beispiel heranzuziehen. Zwei der drei Wohnanlagen
sind seit ihrer Baufertigstellung in den wichtigsten nationalen Förderprogrammen
aufgenommen. Die aktuellen Entwicklungen, insbesondere die Privatisierung des
kommunalen Bestandes, kann verfolgt werden. Für Schweden ist eine Siedlung in
Göteborg ausgewählt. Sie ist zwar kleiner als die englischen und das deutsche
Beispiel, repräsentiert aber gut schwedische Verhältnisse. Die Sanierung wurde
durch ein kleines Forschungsprojekt begleitet und ist dadurch gut dokumentiert.
Das Projekt ist aufgrund eines Stellenwechsels des Bearbeiters nicht abgeschlossen
worden.