Arbeitsbericht - Die ZWE "Arbeit und Region" - Universität Bremen
Arbeitsbericht - Die ZWE "Arbeit und Region" - Universität Bremen
Arbeitsbericht - Die ZWE "Arbeit und Region" - Universität Bremen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
R10<br />
Raumstruktur <strong>und</strong> Verkehrsmittelbenutzung in der Stadtregion.<br />
Eine Analyse der Entwicklung 1970-1987 am Beispiel des<br />
Berufsverkehrs in der Region <strong>Bremen</strong><br />
Projektleiter:<br />
wiss. Mitarbeiterin:<br />
Prof. Dr. Gerhard Bahrenberg<br />
Dipl.-Geogr. Kerstin Albers<br />
Förderung: DFG<br />
Laufzeit: 01/1995 - 06/1997<br />
Ziel der Untersuchung<br />
Im Mittelpunkt stand die Frage, ob <strong>und</strong> - wenn ja - welchen Einfluß die während der<br />
letzten beiden Jahrzehnte im Zuge der Suburbanisierung zu beobachtende<br />
Veränderung der Siedlungsstruktur auf die Anteile der einzelnen Verkehrsmittel im<br />
städtischen Nah- <strong>und</strong> Regionalverkehr hatte. Insbesondere sollte die These überprüft<br />
werden, daß die aus umweltpolitischen <strong>und</strong> stadtentwicklungspolitischen Gründen<br />
häufig kritisierte Zunahme des Pkw-Anteils im innerstädtischen <strong>und</strong> Stadt-Umland-<br />
Verkehr im wesentlichen auf die ‘längeren Wege’ zwischen den Aktivitätsstandorten<br />
zurückzuführen sei.<br />
Gegenstand der Untersuchung ist die Entwicklung der Verkehrsmittelbenutzung in<br />
Abhängigkeit von der Siedlungsstruktur für die Gruppe der Berufspendler in der<br />
Region <strong>Bremen</strong> im Zeitraum 1970-1987. Das Untersuchungsgebiet umfaßt die<br />
Region <strong>Bremen</strong>, d.h. die 23 Stadtteile innerhalb <strong>Bremen</strong>s <strong>und</strong> die 30 niedersächsischen<br />
Umlandgemeinden, deren Mittelpunkt bis 30 km Luftlinie vom Zentrum<br />
<strong>Bremen</strong> entfernt ist.<br />
Im ersten Teil des Projekts wird die Orientierung der Berufspendler in der Region<br />
<strong>Bremen</strong> im Zeitraum 1970 bis 1987 untersucht. Es wird gezeigt, welche Bedeutung<br />
die Stadt <strong>und</strong> das Umland für die Pendler hinsichtlich der Wahl von Wohnort <strong>und</strong><br />
<strong>Arbeit</strong>splatz haben, ob eine besonders enge Pendlerverflechtung zwischen der Stadt<br />
<strong>und</strong> den angrenzenden Umlandgemeinden besteht <strong>und</strong> inwieweit in diesem Zeitraum<br />
eine Veränderung der Verteilung von Wohnorten <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>splätzen zwischen Stadt<br />
<strong>und</strong> Umland zugunsten des Umlandes zu beobachten ist (Suburbanisierung).<br />
Im zweiten Teil wird die Verkehrsmittelbenutzung der Pendler in Abhängigkeit von<br />
der Raumstruktur - hier gleichbedeutend mit Wegelänge <strong>und</strong> ÖPNV-Qualität –<br />
analytisch erfaßt. <strong>Die</strong> dazu gebildeten Wegeklassen werden nach straßenkilometrischen<br />
Entfernungen in ‘kurze Wege’ mit Distanzen bis 6 km <strong>und</strong> ‘lange<br />
Wege’ mit Distanzen über 6 km eingeteilt. In Anlehnung an das Modell von Zumkeller/Nakot<br />
(1988) gelten die Fußgänger auf Distanzen bis 1 km <strong>und</strong> das Fahrrad<br />
auf Distanzen von 2 bis 6 km als schnellste Verkehrsmittel. Wenn der Zeitaufwand<br />
ein wichtiges Entscheidungskriterium für die Verkehrsmittelbenutzung ist, müßten die<br />
Verkehrsmittel auf diesen Wegelängen dominieren. In den Klassen für die langen<br />
Wege zwischen den Umlandgemeinden sowie zwischen dem Umland <strong>und</strong> der Stadt<br />
wird zusätzlich die ÖPNV-Qualität in Form der bestehenden Bahnanbindungen mit<br />
berücksichtigt.