Di e Truppenordnung 1911 - admin.ch
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1. DAS TRANSPORTWESEN 1907 BIS 1979<br />
"<strong>Di</strong>e ni<strong>ch</strong>tamtli<strong>ch</strong>en Mitglieder (vier bis se<strong>ch</strong>s Truppenoffiziere)<br />
sind in den Fa<strong>ch</strong>kreisen zu entnehmen, sollen aber keine<br />
berufli<strong>ch</strong>en Bindungen zu Firmen der eins<strong>ch</strong>lagigen Wirts<strong>ch</strong>aft<br />
haben" (Art. 2, Abs. 3).<br />
Da mit der <strong>Truppenordnung</strong> vom 17. Juni 1947 (TO 47) samtli<strong>ch</strong>e<br />
Truppengattungen über mehr Motorfahrzeuge verfügten, nahm au<strong>ch</strong><br />
die Zahl der auszubildenden Motorfahrer und MWD-Verantwortli<strong>ch</strong>en<br />
zu. Oberst Gaston Weber s<strong>ch</strong>reibt dazu: "Bisher wurden<br />
Motorfahrer, Motorfahrerkader wie au<strong>ch</strong> Motorme<strong>ch</strong>aniker zentral in<br />
S<strong>ch</strong>ulen und Kursen der Motortransporttruppe ausgebildet. Sie<br />
waren Angehiirige dieser Truppengattung und blieben es, bei<br />
wel<strong>ch</strong>er Waffe immer sie eingeteilt wurden. Mit steigendem Grad<br />
der Motorisierung und zunehmender Vers<strong>ch</strong>melzung von Motorfahrzeug<br />
und Kriegsgerat wurde der Motorfahrer Glied der<br />
Bedienungsmanns<strong>ch</strong>aft. Gemeinsame S<strong>ch</strong>ulung war lür eine<br />
reibungslose Zusammenarbeit unerlassli<strong>ch</strong>. Damit drangte si<strong>ch</strong> die<br />
Ausbildung der Motorfahrer bei ihrer Einteilungswaffe aut. Mit<br />
Wirkung ab 1. August 1948 verfügte das EMD, dass die bei den<br />
Lei<strong>ch</strong>ten Truppen, der Artillerie, den Flieger- und Fliegerabwehrtruppen<br />
eingeteilten Motorfahrer- und Motorradlahrer<br />
Unteroffiziere und -Soldaten die Rekruten- und Unteroffizierss<strong>ch</strong>ule<br />
bei ihrer Truppengattung zu bestehen hatten. Etwas spater folgte<br />
dieselbe Regelung au<strong>ch</strong> für die übrigen Truppengattungen: Anstelle<br />
der bisherigen weinroten Farbe der Motortransporttruppe trat nun<br />
aut Kragenspiegel und - damals no<strong>ch</strong> - Armelpatten die Farbe der<br />
betreffenden Trupp€ngattung. Der Abteilung für Heeresmotorisierung<br />
oblag dagegen weiterhin die Ausbildung der Motorfahreroffiziere<br />
sowie der Motorme<strong>ch</strong>aniker-Unteroffiziere und<br />
-Soldaten." <strong>Di</strong>eser Veranderung in der Ausbildung wurde aber au<strong>ch</strong><br />
mit Skepsis begegnet, wie Oberstbrigadier G. Peter feststellt: "Es<br />
lasst si<strong>ch</strong> aber ni<strong>ch</strong>t leugnen, dass diese ras<strong>ch</strong>e Breitenentwicklung<br />
zu einer Beeintra<strong>ch</strong>tigung der Ausbildungsqualitat besonders bei<br />
den Lastwagenfahrern führte, ein Na<strong>ch</strong>teil, der erst in den frühen<br />
se<strong>ch</strong>ziger Jahren wieder aufgefangen werden konnte." (Armee<br />
Motor Nr. 9, 1972)<br />
Verkehrskontrollen" vom 9. September 1949 ma<strong>ch</strong>en deutli<strong>ch</strong>, dass<br />
die gewa<strong>ch</strong>sene Armee-Motorisierung au<strong>ch</strong> Probleme bra<strong>ch</strong>te.<br />
Oberstbrigadier Ackermann, Chef der HEMO, erliess am 3.<br />
November 1949 "Weisungen lür die Dur<strong>ch</strong>führung von<br />
Verkehrskontrollen dur<strong>ch</strong> das lnstruktionskorps der<br />
Motortransporttruppe". Darin steht unter anderem: "<strong>Di</strong>e<br />
Kontrollpatrouillen werden eingesetzt, um Unfallursa<strong>ch</strong>en zu<br />
bekampfen. Dur<strong>ch</strong> ihre Tatigkeit sollen sie den Ereignissen<br />
vorgreifen, indem sie Unfalle vermeiden. <strong>Di</strong>e primare Aufgabe<br />
besteht somit darin, Fahrzeugführer am undisziplinierten Fahren zu<br />
hindern und ni<strong>ch</strong>t darin, Fehlbare zu erwis<strong>ch</strong>en. <strong>Di</strong>e Arbeitsweise<br />
der Kontrollorgane muss so sein, dass sie von der überragenden<br />
Mehrheit der Strassenbenützer begrüsst, ges<strong>ch</strong>atzt und unterstützt<br />
und glei<strong>ch</strong>zeitig von den notoris<strong>ch</strong>en Verkehrssündern gelür<strong>ch</strong>tet<br />
und respektiert wird. Deshalb haben si<strong>ch</strong> die Funktionare immer<br />
eines anstandigen Umgangstones zu befleissen, sa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> zu sein<br />
und kleinli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>ikanen zu vermeiden." Bald darauf war die MVK<br />
mit ihren Patrouillenfahrzeugen in der ganzen S<strong>ch</strong>weiz unterwegs.<br />
<strong>Di</strong>e MVK ist unterdessen zur MVP (Militaris<strong>ch</strong>e Verkehrspolizei)<br />
geworden; do<strong>ch</strong> davon spater.<br />
Citroen der MVK (ca. 1950)<br />
1.13.<br />
<strong>Di</strong>e Militaris<strong>ch</strong>e Verkehrskontrolle<br />
(MVK)<br />
"Deshalb ha ben si<strong>ch</strong> die Funktionare immer eines anstandigen<br />
Umgangstones zu bef/eissen, sa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> zu sein<br />
und kleinli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>ikanen zu vermeiden."<br />
"<strong>Di</strong>e zunehmende Motorisierung hat als unerwüns<strong>ch</strong>te Begleiters<strong>ch</strong>einung<br />
Auswü<strong>ch</strong>se zur Folgé, die der soldatis<strong>ch</strong>en <strong>Di</strong>sziplin<br />
abtragli<strong>ch</strong> sind, das Ansehen der Armee s<strong>ch</strong>adigen, Gesundheit und<br />
Leben der Strassenbenützer getahrden und s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> den<br />
Materialvers<strong>ch</strong>leiss s<strong>ch</strong>were finanzielle Verluste mit si<strong>ch</strong> bringen.<br />
Obs<strong>ch</strong>on die bisher ergriffenen Massnahmen ni<strong>ch</strong>t ohne Wirkung<br />
geblieben sind, muss festgestellt werden, dass die Situation nur<br />
dur<strong>ch</strong> den Einsatz weiterer Mittel gemeistert werden kann. <strong>Di</strong>e<br />
Abteilung Heeresmotorisierung wird beauftragt, Verkehrskontrollen<br />
( ... ) dur<strong>ch</strong>zuführen. Zu diesem Zwecke kann das lnstruktionskorps<br />
der Motortransporttruppe eingesetzt werden. <strong>Di</strong>ese Kontrollorgane<br />
haben in erster Linie die Aufgabe, Unfallen vorzubeugen.<br />
Beanstandungen werden dur<strong>ch</strong> die Abteilung Heeresmotorisierung<br />
den zustandigen Kommandanten direkt zur Kenntnis gebra<strong>ch</strong>t.<br />
Fehlbare Zivilfahrer kiinnen den zustandigen Polizeiinstanzen im<br />
Sinne einer Orientierung gemeldet werden." <strong>Di</strong>ese Satze aus der<br />
"Verfügung des EMD betreffend Dur<strong>ch</strong>führung von militaris<strong>ch</strong>en<br />
VW Golf (1978)<br />
Patrouillenfahrzeug der MVK: Opel Rekord (1980)<br />
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