Di e Truppenordnung 1911 - admin.ch
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L DAS TRANSPORTWESEN 1907 BIS 1979<br />
si<strong>ch</strong> mii dem Einsatz der personellen und materiellen Mittel. Sie<br />
a. studiert und behandelt al le Fragen, die mit dem rationellen Einsatz<br />
der motorisierten Mittel zusammenhangen;<br />
b. bearbeitet die te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Fragen des militaris<strong>ch</strong>en Strassenverkehrs;<br />
e. bearbeitet die te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Fragen der Motortransporte, wobei sie<br />
das Zusammenwirken mii andern Transportmitteln mitberücksi<strong>ch</strong>tigt;<br />
d. bearbeitet die Vors<strong>ch</strong>riften und Reglemente für die Motorisierung<br />
im allgemeinen und die Motortransporttruppen im besondern<br />
sowie die fa<strong>ch</strong>te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Weisungen und Arbeitsunterlagen für<br />
den Strassenverkehr und den Einsatz von Motorfahrzeugen;<br />
e. besorgt das Eidg. Führerprüfungswesen i m Verantwortungsbereicti<br />
des Eidg. Militardepartements;<br />
f. trifft Massnahmen zur Hebung der Verkehrsdisziplin und leitet<br />
den Einsatz der Militaris<strong>ch</strong>en Verkehrskontrolle.<br />
Art. 5.<br />
<strong>Di</strong>e vierte Sektion (Re<strong>ch</strong>tsdienst und Administration)<br />
a. bearbeitet die allgemeinen Re<strong>ch</strong>tsfragen aut dem Gebiet der<br />
Motorisierung, soweit sie in die Zustandigkeit der Abteilung für<br />
Heeresmotorisierung fallen;<br />
b. behandelt die Unfalle, an denen Militarmotorfahrzeuge beteiligt<br />
sind, in re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>er und <strong>admin</strong>istrativer Hinsi<strong>ch</strong>t;<br />
e. bearbeitet al le Fragen im Zusammenhang mit der Verhütung von<br />
Motorfahrzeuguntallen;<br />
d. führt Kontrol le über den Landesbestand an Motorfahrzeugen;<br />
e. belegt die bei Kriegsmobilma<strong>ch</strong>ung der Armee erforderli<strong>ch</strong>en<br />
Requisitionsfahrzeuge mii einem militaris<strong>ch</strong>en Steliungsbefehl<br />
und überprüft periodis<strong>ch</strong> den te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Zustand und die<br />
zweckmassige Zuteilung dieser Fahrzeuge;<br />
f. behandelt die Personalangelegenheiten der Abteilung und des<br />
lnstruktionskorps der Motortransporttruppen;<br />
g. bearbeitet das Budget- und Re<strong>ch</strong>nungswesen sowie die übrigen<br />
<strong>admin</strong>istrativen Ges<strong>ch</strong>afte der Abteilung ."<br />
1.16.<br />
<strong>Di</strong> e <strong>Truppenordnung</strong> 1951-<br />
Grenzen der Motorisierung<br />
"Ma n war man<strong>ch</strong>erorts, vor al/em au<strong>ch</strong> an hó<strong>ch</strong>ster Stelle,<br />
de r Meinung, die Heeresmotorisierung sei nu n realisiert und<br />
gewissermassen Allgemeingut al/er Truppengattungen<br />
geworden. •<br />
<strong>Di</strong>e von der Bundesversammlung am 26. April 1951 erlassene<br />
<strong>Truppenordnung</strong> (TO 51) líess i m Berei<strong>ch</strong> de r Motorisierung ei nen<br />
gewissen Sattigungsgrad und ein taktis<strong>ch</strong>es Umdenken erkennen.<br />
Oberst Gaston Weber fasst zusammen: "lm Rahmen der<br />
<strong>Truppenordnung</strong> 1951 wurde die Transportorganisation grundsatzli<strong>ch</strong><br />
neu konzipiert. Dabei waren einer Ausdehnung der<br />
\<br />
Motorisierung Grenzen gesetzt einmal dur<strong>ch</strong> die Notwendigkeit, vier<br />
. Fünftel der für die Armee benbtigten Fahrzeuge aut dem<br />
Requisitionswege der Wirts<strong>ch</strong>aft zu entziehen. Anderseits aber<br />
spra<strong>ch</strong>en au<strong>ch</strong> taktis<strong>ch</strong>e Gründe für ei ne Entlastung der kampfenden<br />
Truppe von einem ni<strong>ch</strong>t voli ausgenützten Transportmittelpark. Es<br />
soliten ihr nur jene Transportmittel fest zugetei lt werden, wel<strong>ch</strong>e sie<br />
zum Mitführen der für den Einsatz unentbehrli<strong>ch</strong>en Ausrüstung<br />
benbtigte. Alies übrige ware ohne Na<strong>ch</strong>teil in einer, eventueli<br />
mehreren spateren Fahrten-na<strong>ch</strong>zuführen. Es ware unzweckmassig,<br />
beladene oder unbeladene Motorfahrzeuge ohne zwingenden Grund<br />
bei der Truppe herumstehen zu haben und sie der Zerstorung dur<strong>ch</strong><br />
gegneris<strong>ch</strong>es Feuer auszusetzen. Dagegen müssten die von der<br />
Truppe ni<strong>ch</strong>t unmittelbar beanspru<strong>ch</strong>ten Fahrzeuge in Kolonnen<br />
zusammengefasst werden, die na<strong>ch</strong> Bedarf von Fali zu Fali für die<br />
vers<strong>ch</strong>iedenen si<strong>ch</strong> stelienden Transportaufgaben einzusetzen<br />
waren. Aut diese Weise wolite maA - ohne wesentli<strong>ch</strong>e Vermehrung<br />
der Gesamtzahl an Motorfahrzeugen - eine bessere Ausnützung der<br />
Transportmittel errei<strong>ch</strong>en und glei<strong>ch</strong>zeitig die Bewegli<strong>ch</strong>keit der<br />
Truppe steigern. Aus diesen Überlegungen wurden je eine<br />
Motortransportkolonne den Regimentern der lnfanterie und der<br />
Artilierie, den Sappeurbatailionen und Verpflegungsabteilungen<br />
eingegliedert. Darüber hinaus erhielten die <strong>Di</strong>visionen und Lei<strong>ch</strong>ten<br />
Brigaden je eine Kolonne direkt unterstelit, die Armeekorps deren<br />
drei, zusammengefasst in einer Motortransportabteilung. <strong>Di</strong>e neue<br />
Konzeption der Motorisierung s<strong>ch</strong>loss jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t aus, dass bei<br />
zahlrei<strong>ch</strong>en Formationen der vers<strong>ch</strong>iédenen Truppengattungen<br />
Erhbhungen der Motortahrzeugbestande vorgenommen werden<br />
mussten und zwar u.a. namentli<strong>ch</strong> dort, wo die hippomobilen den<br />
motorisierten Transportmitteln den Platz zu raumen hatten. Der<br />
Armeebedart erhbhte si<strong>ch</strong> mit der <strong>Truppenordnung</strong> 51 - die<br />
wahrend ihrer Geltungsdauer vorgenommenen Revisionen einges<strong>ch</strong>lossen<br />
- aut rur.d 57'000 Motortahrzeuge und 14'000<br />
Anhanger." <strong>Di</strong>e Heeresmotorisierung war unterdessen derart<br />
selbstverstandli<strong>ch</strong> geworden, dass sogar die Existenzbere<strong>ch</strong>tigung<br />
der Abteilung HEMO in Frage gestelit wurde. Oberstbrigadier<br />
G: Peter s<strong>ch</strong>reibt dazu in seinem Rückblick: "Der Umstand, dass der<br />
in seinem letzten Amtsjahr stehende Abteilungs<strong>ch</strong>et gegebenentalis<br />
zu ersetzen war, bes<strong>ch</strong>leunigte einen Prozess, der ohnehin zum<br />
Überdenken reif wurde. Man war man<strong>ch</strong>erorts, vor aliem au<strong>ch</strong> an<br />
hêi<strong>ch</strong>ster Stelie, der Meinung, die Heeresmotorisierung sei nun<br />
realisiert und gewissermassen Aligemeingut alier Truppengattungen<br />
geworden, so dass aut eine eigentli<strong>ch</strong>e Fa<strong>ch</strong>abtei lung verzi<strong>ch</strong>tet<br />
werden kbnnte. Aus den glei<strong>ch</strong>en Gründen seien bei der Truppe<br />
au<strong>ch</strong> die Chets des Motorwagendienstes (Chets MWD) und selbst<br />
die Motorfahreroffiziere als Fa<strong>ch</strong>kader übertlüssig geworden.<br />
S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> tand aber die zustandige Stelie (Gst Chet) do<strong>ch</strong>, man<br />
solite von einer übereilten Massnahme vorlautig absehen und die<br />
Klarung abwarten, wel<strong>ch</strong>e die damals bereits in der Studiumsphase<br />
si<strong>ch</strong> betindli<strong>ch</strong>e <strong>Truppenordnung</strong> 196j erbringen würde. Ri<strong>ch</strong>tig<br />
war in diesem Widerstreit der Meinungen zweitelios die Tatsa<strong>ch</strong>e,<br />
dass die Motorisierung praktis<strong>ch</strong> alie <strong>Di</strong>enstabteilungen und<br />
Truppengattungen erfasst hatte. Als tals<strong>ch</strong> stelite si<strong>ch</strong> aber beim<br />
naheren Zusehen die Aosi<strong>ch</strong>t heraus, au<strong>ch</strong> der eigentli<strong>ch</strong>e<br />
Fa<strong>ch</strong>dienst kêinnte glei<strong>ch</strong>zeitig zum<br />
Aligemeingut und somit aut Fa<strong>ch</strong>kader<br />
Oberstbrigadier<br />
Gottfried Peter<br />
verzi<strong>ch</strong>tet werden. Das mag in ausland<br />
is<strong>ch</strong>en Armeen mit langdienenden<br />
uQd in besonderen Lehrgangen ges<strong>ch</strong>ulten<br />
Berutskader angehen, kann aber<br />
ni<strong>ch</strong>t aut eine Milizarmee übertragen<br />
werden." (Armee-Motor Nr. 9, 1972). Am<br />
1. Januar 1958 trat Oberstbrigadier<br />
Gottfried Peter die Na<strong>ch</strong>folge von<br />
Oberstbrigadier Ackermann, der in den<br />
Ruhestand trat, an.<br />
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