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Di e Truppenordnung 1911 - admin.ch

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3. DAS VERKEHRS- UND TRANSPORTWESEN IN DER ARMEE 95 UND IM EMD 95<br />

3.<br />

Das Verkehrs- und Transportwesen<br />

in d er Armee 95 und i m EMD 95<br />

"<strong>Di</strong>e Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te ist ni<strong>ch</strong>t voraussehbar und wiederholt si<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t. Sie lehrt aber, dass au<strong>ch</strong> unwahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>e<br />

Entwicklungen überras<strong>ch</strong>end Realitat werden konnen.<br />

Unser Land war sowohl aut den Ersten wie aut den Zweiten<br />

Weltkrieg ungenügend vorbereitet, weil man g/aubte, ein<br />

Krieg in Europa sei ni<strong>ch</strong>t mehr mog/i<strong>ch</strong>. <strong>Di</strong>eser Fehler darf<br />

ni<strong>ch</strong>t no<strong>ch</strong> einmal gema<strong>ch</strong>t werden." (Armee/eitbi/d 95 vom<br />

27. Januar 1992)<br />

Au<strong>ch</strong> wenn diese BATI-Chronik den Blick grundsatzli<strong>ch</strong> in die<br />

Vergangenheit ri<strong>ch</strong>tet, sei in diesem letzten Kapitel do<strong>ch</strong> in groben<br />

Zügen aut die Anderungen hingewiesen, die im Zusammenhang mit<br />

der Armeereform (Armee 95) und der Departementsreform (EMD<br />

95) aktuell geworden sind und die Zukuntt pragen werden.<br />

Transportwesen in der 'Armee 95', sie skizziert vorauss<strong>ch</strong>auend<br />

sogar ein Modell "Motorisierung, Verkehrs- und Transportwesen<br />

2000 PLUS", wel<strong>ch</strong>es aut grossere zeitli<strong>ch</strong>e <strong>Di</strong>mensionen<br />

ausgeri<strong>ch</strong>tet ist. Ohne den Rahmen dieser Chronik sprengen zu<br />

wollen, sei aut ein paar Eckpteiler dieser zukunftsweisenden Konzeptionsstudie<br />

hingewiesen. <strong>Di</strong>e Zielsetzung der Studie wird so<br />

ums<strong>ch</strong>rieben: "Auftragsgere<strong>ch</strong>te Motorisierung sowie lage- und<br />

zeitgere<strong>ch</strong>te Mars<strong>ch</strong>e un d Transporte aut d er Strasse, aut d er<br />

S<strong>ch</strong>iene, zu Wasser und in der Luft, unter Berücksi<strong>ch</strong>tigung einer<br />

optimalen Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keit und bei angemessener Respektierung<br />

okologis<strong>ch</strong>er Autlagen. Dabei ist den veranderten Antorderungen an<br />

di~ Armee, wie sie si<strong>ch</strong> aus dem neu tormulierten Auftrag und der<br />

Analyse der Risiken und Getahren ergeben, Re<strong>ch</strong>nung zu tragen. l m<br />

Vordergrund stehen dabei die Forderung na<strong>ch</strong> grtisserer Flexibilitat,<br />

Mobilitat und Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keit." <strong>Di</strong>e Konzeptionsstudie "gilt tür<br />

den gesamten Berei<strong>ch</strong> 'Motorisierung, Verkehrs- und Transportwesen'<br />

in allen Lagen und tür alle si<strong>ch</strong>erheitspolitis<strong>ch</strong>en Auftrage<br />

tür die Armee 1995 sowie tür die Bedürtnisse der allgemeinen<br />

Sie ist tür Erweiterungen in Ri<strong>ch</strong>tung der<br />

mente der Si<strong>ch</strong>erheitspolitik der S<strong>ch</strong>weiz (z.B.<br />

3.1.<br />

Motorisierungskonzeption 95<br />

,"<strong>Di</strong>e Eurokompatibilitat wird zu ei ne m Erforderniss. "<br />

l m "Transportdienst" (N r. 1, 1992) stellt der Transport<strong>ch</strong>ef de r<br />

Armee, Brigadier Hans Pulver, die Grundsatze der neuen Motorisierungskonzeption<br />

vor. Einleitend s<strong>ch</strong>reibt er: "<strong>Di</strong>e Einsatzkonzeption<br />

der Armee 95 tür die Verteidigung unseres Landes ist<br />

definiert als 'dynamis<strong>ch</strong>e Raumverteidigung' ( ... ) <strong>Di</strong>e getorderte<br />

'Dynamik' hangt von einer entspre<strong>ch</strong>e8den Motorisierung und<br />

daraut basierender Bewegli<strong>ch</strong>keit im Aufmars<strong>ch</strong>, aut dem Gete<strong>ch</strong>tsteld<br />

und im rückwartigen Raum ab. Deshalb bleibt für die Armee 95<br />

- wie für jede andere moderne Armee- die Ro l le der Transportmittel<br />

(insbesondere diejenige der Motorfahrzeuge) massgebend. Das<br />

Motorfahrzeug ist aber nur die materielle Komponente - das Mittel<br />

zum Zweck - im Rahmen der Motorisierung; erst dur<strong>ch</strong> den<br />

Mens<strong>ch</strong>en, d.h. dur<strong>ch</strong> die Kommandanten, ihre MWD-Kader und<br />

die Fahrzeugführer kann die Wirkung des Materials zum Tragen<br />

gebra<strong>ch</strong>t werden.( ... ) Eines der Zlele der neuen Motorisierungskonzeption<br />

heisst: Mit . weniger Fahrzeugen di e. glei<strong>ch</strong>e<br />

Leistung erbringen wie bisher .( ... ) <strong>Di</strong> e Motorisierungskonzeption<br />

weist den Weg, wie die diversen Mobilitats- und<br />

Transportbedürfnisse aut operativer, taktis<strong>ch</strong>er, logistis<strong>ch</strong>er und<br />

territorialdienstli<strong>ch</strong>er Ebene gesamthaft si<strong>ch</strong>ergestellt werden<br />

sollen. ( ... )"<br />

Das BATI erarbeitete dann die umfangrei<strong>ch</strong>e Konzeptionsstudie<br />

"Motorisierung, Verkehrs- und Transportwesen", wel<strong>ch</strong>e am 20.<br />

J uni 1994 von de r Ges<strong>ch</strong>aftsleitung des EMD genehmigt wurde.<br />

<strong>Di</strong>ese Studie umtasst ni<strong>ch</strong>t nur eine detaillierte Konzeption für das<br />

Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Landesversorgung, Zivils<strong>ch</strong>utz) sowie die übrigen<br />

Transportmittel des Bundes inklusive der konzessionierten<br />

Transportunternehmen offen, damit das Wirts<strong>ch</strong>aftspotential in<br />

diesem Berei<strong>ch</strong> in seinem ganzen Umfang untersu<strong>ch</strong>t und<br />

berücksi<strong>ch</strong>tigt werden kann."<br />

Dass die umfangrei<strong>ch</strong>e und interessante Konzeptstudie von einem<br />

nü<strong>ch</strong>ternen, aber denno<strong>ch</strong> innovativen Denken gepragt ist, zeigen<br />

die folgenden Auszüge unter dem Titel "Trendbeurteilungen für die<br />

Berei<strong>ch</strong>e Fahrzeugte<strong>ch</strong>nik, Verkehr, Verkehrstrager, Transporte":<br />

"Randbedingungen:<br />

- <strong>Di</strong> e Finanzlage des Bundes bleibt angespannt.<br />

- Der Armee stehen tendenziell immer weniger finanzielle Mittel zur<br />

Verfügung.<br />

- <strong>Di</strong>e Fahigkeit der Armee zur Auftragserfüllung bleibt permanent<br />

von deren Akzeptanz abhangig.<br />

- Oer Okologiedruck steigt weiter an.<br />

- <strong>Di</strong>e Gewahrleistung von Transittransporten in allen Lagen ist<br />

weiterhin als Gegenleistung lür offene Transportwege ins Ausland<br />

notwendig.<br />

Verkehr im politis<strong>ch</strong>en Umfeld:<br />

- Es gibt ke ine Anzei<strong>ch</strong>en dafür, dass das S<strong>ch</strong>weizer Verkehrsnetz<br />

nennenswert weiter ausgebaut wird. Der Trend zu zunehmenden<br />

Engpasssituationen wird si<strong>ch</strong> daher fortsetzen.<br />

- Der Forderung na<strong>ch</strong> dem Ausbau des titfentli<strong>ch</strong>en Verkehrs,<br />

insbesondere dem Bau von NEAT und Bahn 2000, wird<br />

Na<strong>ch</strong>druck verliehen.<br />

- Der politis<strong>ch</strong>e Druck gegen den lndividualverkehr und die<br />

Forderung na<strong>ch</strong> entspre<strong>ch</strong>enden Lenkungsabgaben wird si<strong>ch</strong><br />

verstarken.<br />

- D er Ar mee werden kaum mehr Ausnahmeregelungen zugestanden."<br />

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