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Gebündeltes Wissen gegen Gewalt - Österreichische LIGA für ...

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a) Interdisziplinäre Zusammenarbeit von ExpertInnen<br />

Die interdisziplinäre Zusammensetzung der Kinderschutzgruppen erlaubt ein<br />

multiperspektivisches Vorgehen zur Vermeidung von weiterer <strong>Gewalt</strong> an Kindern und<br />

dient damit dem Schutz von Kindern. Unterschiedliches ExpertInnenwissen wird<br />

dabei miteinander vernetzt und die verschiedenen ExpertInneneinschätzungen gehen<br />

in den verschiedenen Phasen der Suche nach einer Lösung in die<br />

Entscheidungsfindung ein. Das Projekt hat zum Ziel, den besonderen Charakter der<br />

Interdisziplinarität der Kinderschutzgruppen und die Struktur des Zusammenwirkens<br />

von verschiedenen Fachrichtungen (Medizin, Pflege, Psychologie, Soziale Arbeit) zu<br />

erheben und den Mehrwert der Zusammenarbeit in einer ExpertInnengruppe zu<br />

analysieren. Hierbei ist auch die Interaktion und wechselseitige Wahrnehmung des<br />

ExpertInnenstatus in den Beratungen des Gremiums von Bedeutung. Die Fragen<br />

nach der Herstellung von Glaubwürdigkeit und der Anerkennung von <strong>Wissen</strong> aus<br />

unterschiedlichen Disziplinen wird untersucht und danach gefragt, welche Art von<br />

Übersetzungsleistung in diesem multiperspektivischen Vorgehen von den Mitgliedern<br />

erbracht werden muss, um gemeinsam an einem Fall zu arbeiten. Diese Ergebnisse<br />

können dann für die Arbeit an Schnittstellen der Kinderschutzgruppen mit anderen<br />

Institutionen wie dem extramuralen Bereich oder Behörden zur Intensivierung und<br />

Verbesserung der Kommunikation eingesetzt werden.<br />

b) Aufbau von Erfahrungswissen<br />

Auf Grund der Kontinuität baut jede Kinderschutzgruppe im Lauf ihrer Arbeit einen<br />

Erfahrungsschatz im Umgang mit Fällen auf, von dem die weitere Arbeit profitiert. Die<br />

geteilte Lernerfahrung und gemeinsame Kompetenzerweiterung in der Interaktion der<br />

Mitglieder macht diese zunehmend zu ExpertInnen für Kinderschutz. Das<br />

Forschungsprojekt möchte dieses <strong>Wissen</strong> sammeln und bündeln, um es für die Arbeit<br />

der Kinderschutzgruppen selbst wie auch für die Ausbildung von Ärztinnen und<br />

Ärzten aufzubereiten und weiterzuvermitteln. Hierzu gehört auch die Reflexion von<br />

standardisierten Vorgehensweisen und Routinen. Die Arbeit der<br />

Kinderschutzgruppen ist inzwischen weitgehend vereinheitlicht, Formblätter,<br />

Ablaufschemata und standardisierte Vorgehensweisen sollen hierbei der<br />

Qualitätssicherung und vereinfachten Abläufen dienen. Gleichzeitig ist jeder<br />

individuelle Fall jeweils neu und verschiedenste Faktoren (soziale und ökonomische<br />

Lage der Familie, Risikofaktoren für <strong>Gewalt</strong>, Gesundheitszustand, Alter und<br />

psychische Verfassung des Kindes etc.) bestimmen die Sachlage.<br />

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