Gebündeltes Wissen gegen Gewalt - Ãsterreichische LIGA für ...
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5.7 Ansehen der Kinderschutzgruppe<br />
Das Pflegen von Kontakten und der Aufbau vielfältiger Netzwerke stellt eine der<br />
wichtigsten und zentralsten Tätigkeiten der Kinderschutzgruppen dar. Dabei wird genau<br />
diese intensive Kontaktpflege von den KinderschutzgruppenleiterInnen als eines der<br />
effektivsten „Tools“ der Kinderschutzgruppenarbeit bewertet. Sowohl hausintern mit den<br />
MitarbeiterInnen und Stationen des Hauses als auch hausextern mit Ämtern und<br />
Institutionen ist der Austausch und die Zusammenarbeit zentral und wichtig für<br />
Kinderschutzgruppen, um den Interessen des Kindes und der Wiederherstellung und<br />
dem Erhalt des Kindeswohls gerecht zu werden. Positive Zusammenarbeit, <strong>gegen</strong>seitige<br />
Anerkennung und Respekt vor der geleisteten Arbeit stellen somit wichtige<br />
Voraussetzungen für ein gelingendes Miteinander dar.<br />
Im Rahmen der geführten ExpertInneninterviews war die Einschätzung der Anerkennung<br />
der Kinderschutzgruppe grundsätzlich sehr positiv. So vermittelten alle<br />
InterviewpartnerInnen den Eindruck, den Respekt und die Expertise in Sachen<br />
Kinderschutz sowohl hausintern als auch hausextern zuerkannt zu bekommen. Die<br />
Kinderschutzgruppen, mit all ihren etablierten Außenstellen in den verschiedensten<br />
Stationen und Abteilungen, schafften es, zur zentralen Anlaufstelle für<br />
Kinderschutzfragen zu werden und sich dadurch dieser vielfältigen Thematik gebündelter<br />
und wesentlich koordinierter als eingespieltes Team zu widmen. Den auftretenden<br />
Verunsicherungen bezüglich Zuständigkeiten wurde mit intensiven Bemühungen in<br />
gezielten Problemgesprächen oder angesetzten Schulungsangeboten ent<strong>gegen</strong>zuwirken<br />
versucht. Als mögliches Risiko wurde angeführt, dass durch die Etablierung der<br />
Kinderschutzgruppen eine Tendenz bemerkbar wird, die Fälle gewissermaßen<br />
abzugeben und die Zuständigkeit und weitere Bearbeitung diesbezüglich komplett der<br />
Kinderschutzgruppe zu überlassen, was nicht dem Sinn der Kinderschutzgruppe<br />
entspricht.<br />
Intention der Kinderschutzgruppen, so könnte man es an dieser Stelle subsummieren, ist<br />
es, Hilfestellung im Umgang mit und in der Handhabung von Verdachtsfällen (aufgrund<br />
ihrer jahrelang angeeigneten Expertise) zur Verfügung zu stellen. Dies kann allerdings<br />
nur passieren, wenn erstens im Haus bekannt ist, dass es diese Hilfe und <strong>Wissen</strong>squelle<br />
gibt, und zweitens, wenn diese von den verschiedenen Beteiligten auch als solche<br />
anerkannt, respektiert und wertschätzend genutzt wird.<br />
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