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Gebündeltes Wissen gegen Gewalt - Österreichische LIGA für ...

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ungeklärter Ursache (Saladin 2004, 6). Die in den Kinderschutzgruppen aufscheinenden<br />

alltäglichen Formen der <strong>Gewalt</strong> <strong>gegen</strong> Kinder (im obigen Definitionssinn) zeigen dabei<br />

die relevanten und gesellschaftlich brisanten Problemfelder von <strong>Gewalt</strong> an Kindern, die<br />

allerdings in der medialen Verarbeitung des Themas keine Rolle spielen. Die hier<br />

geleistete Arbeit, das angesammelte ExpertInnenwissen und die Expertise im Umgang<br />

mit <strong>Gewalt</strong> an Kindern sowie die Sachlage hinsichtlich der Formen von Missbrauch<br />

sollen Gegenstand der hier dargestellten explorativen Studie sein.<br />

1.1 Stand der Forschung<br />

Bislang gibt es wenige Studien zur Arbeit von Kinderschutzgruppen in Österreich und<br />

keine aus sozialwissenschaftlicher Perspektive. Thun-Hohenstein hat 2005 eine<br />

Übersicht über die Zahl der bestehenden Kinderschutzgruppen publiziert (Thun-<br />

Hohenstein 2005). Weiters hat er auf der Basis einer Dokumentenanalyse der<br />

Kinderschutzgruppe in Salzburg die dort in einem Zeitraum von 5 Jahren bearbeiteten<br />

Verdachtsfälle systematisiert und statistisch ausgewertet (Thun-Hohenstein 2006). In<br />

Deutschland und in der Schweiz wurden Pilotstudien durchgeführt (Gloor/Meier 2001,<br />

Fegert 2001), deren Ergebnisse allerdings nur bedingt auf Österreich übertragbar sind.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere die multiprofessionelle Zusammenarbeit im<br />

Kinderschutz die Möglichkeit bietet, fallbezogen sowohl der Wahrheitsfindung auf der<br />

einen Seite als auch der individuellen Unterstützung auf der anderen Seite Rechnung zu<br />

tragen (Fegert 2004). Über die Art der bearbeiteten Fälle und damit die bearbeitete<br />

Problemlage des Bereichs Kinderschutz ist wenig bekannt.<br />

Da die Arbeit von Kinderschutzgruppen bislang in Österreich nicht Gegenstand von<br />

Studien gewesen ist und somit nicht auf schon vorhandenes Datenmaterial und<br />

Ergebnisse zurückgegriffen werden kann, wird ein exploratives und damit stärker<br />

qualitativ ausgerichtetes Studiendesign bevorzugt.<br />

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