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pdf-Datei: Anbahnung - Heidelberger Katechismus

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Frage 110<br />

Was verbietet Gott im achten Gebot?<br />

Gott verbietet nicht nur Diebstahl und Raub,<br />

die nach staatlichem Recht bestraft werden,<br />

Er nennt Diebstahl<br />

auch alle Schliche und betrügerischen Handlungen, womit wir versuchen,<br />

unseres Nächsten Gut an uns zu bringen,<br />

sei es mit Gewalt oder einem Schein des Rechts: mit falschem Gewicht und Maß,<br />

mit schlechter Ware, gefälschtem Geld und Wucher, oder mit irgendeinem Mittel,<br />

das von Gott verboten ist.<br />

Er verbietet auch allen Geiz und alle Verschwendung seiner Gaben.<br />

Die kleine Sita<br />

In vielen Ländern Asiens, Afrikas und Südamerikas kaufen Zuhälter die Töchter armer Bauern,<br />

die ihre Kinder nicht ernähren können. Die Mädchen müssen dann in Bordellen arbeiten und<br />

werden wie Gefangene gehalten.<br />

Und hier ein Beispiel aus Indien, wie die Arbeitskraft von Kindern missbraucht wird:<br />

„Sita, fünf Jahre alt, ein Mädchen, lebt mit ihren Eltern und zwei Schwestern, sieben und zehn<br />

Jahre alt, in einem Dorf 25 Kilometer entfernt von einem Ort namens Sivakasi. Die klimatisch<br />

trockene Gegend ist ideal für die Zündholz- und Feuerwerkherstellung. Es gibt in einem Umkreis<br />

von 30 Kilometern um Sivakasi unzählige solcher Fabriken.<br />

Wie ihre zwei Schwestern arbeitet Sita in Sivakasi. Alle drei Schwestern müssen jeden morgen<br />

um 4.00 Uhr aufstehen. Der Werk-Bus kommt um 5.00 Uhr. Die Arbeit beginnt eine Stunde<br />

später. Sie haben einen langen Arbeitstag bis 18.00 Uhr. Gegen 20.00 Uhr werden die Kinder<br />

vom Bus wieder ins Dorf gebracht. In der Zündholzabteilung füllen sie den Rahmen, stellen<br />

Schachteln her, zählen, kleben Etiketten an. In der Feuerwerksabteilung rollen sie Pulver, fertigen<br />

kleine Raketen an, trocknen das Papier, packen fertige Produkte ein. Gearbeitet wird im<br />

Akkord, bezahlt wird nach Stückzahlen.<br />

Sita und ihre Schwestern verdienen, wie alle Kinder unter zehn, in zwölf Stunden nicht mehr als<br />

zwei Rupien. Die Zündhölzer und Feuerwerkskörper werden nicht mechanisch, sondern von<br />

Hand hergestellt. Die Arbeit ist nicht nur hart, sie ist auch gefährlich.<br />

Im September 1981 und im Februar 1982 gingen nacheinander in Arunalcham und im Dorf<br />

Chellapathi zwei kleine Fabriken in Flammen auf. In beiden Fällen gab es mehrere Tote; jeweils<br />

sechs Kinder verbrannten.“<br />

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