pdf-Datei: Anbahnung - Heidelberger Katechismus
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Gott ist nah und fern zugleich<br />
Was ist der Mensch?<br />
Herr, unser Gott, ganz nah und fern zugleich,<br />
thronend im Lichte und Gott der Menschen.<br />
Du bist uns fremd und dennoch auch vertraut,<br />
den Stempel deines Wirkens trägt die Erde.<br />
Wer sich der Tiefe aller Dinge stellt,<br />
dem spricht der Weltraum auch von deiner Größe.<br />
Die Kinder lachen und der Säugling schreit,<br />
sie bringen neues Leben in Ruinen,<br />
wo Menschen hassen und verzweifelt sind,<br />
sind sie Symbol und Zeichen der Verheißung.<br />
Doch unser Raumschiff Erde kreist im All,<br />
verloren in unendlich großen Räumen,<br />
was ist der Mensch, dass du noch an ihn denkst<br />
des Menschen Sohn, dass du dich um ihn kümmerst?<br />
Du hast uns unser selbst bewusst gemacht<br />
und offen für die Tiefe aller Dinge,<br />
hast uns zur Freiheit von uns selbst befreit,<br />
Verantwortung gelegt auf unsre Schultern.<br />
Du bist uns fremd und dennoch auch vertraut,<br />
den Stempel deines Wirkens trägt die Erde.<br />
Wer sich der Tiefe aller Dinge stellt,<br />
der sieht in allen Dingen deine Größe.<br />
Herr, unser Gott, ganz nah und fern zugleich,<br />
thronend im Lichte und Gott der Menschen.<br />
Psalm 8 (Übertragung)<br />
Der zweite Schöpfungsbericht<br />
Wenn es dunkel wurde in der Steppe, die die Wüste vom fruchtbaren Land trennt, versammelten<br />
sich die Kinder im Zelt des alten Scheichs und baten ihn: „Vater, erzähle uns doch eine Geschichte!“<br />
Er kannte sie alle die Geschichten, die von Generation zu Generation weitererzählt wurden,<br />
und die den Israeliten halfen, sich in ihrer Welt zurecht zu finden.<br />
Mit seinen zusammengekniffenen dunklen Augen sah der Alte der untergehenden Sonne nach,<br />
sah den heißen Sand, die nackten Felsen, die verbrannten Grasbüschel zwischen den Steinen:<br />
Ja, so war es ganz am Anfang gewesen: trocken, heiß, alles von der sengenden Sonne verbrannt.<br />
Es hatte noch nicht geregnet auf der Erde. Da trieb Gott schwarze Wolken heran, die sich<br />
über der verdursteten Erde ausregneten; und die Wüste begann über und über zu blühen. Und<br />
Gott legte einen wunderschönen Garten an: herrliche Obstbäume, Schatten spendende Platanen,<br />
schlanke Palmen - eine Oase. Und er schuf Adam, damit er ihm diesen Garten pflege, den<br />
Adam Paradies nannte.<br />
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