pdf-Datei: Anbahnung - Heidelberger Katechismus
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Miteinander reden<br />
Trost - das ist die Hauptsache, um die es in Frage 1 geht. Hast du eine Ahnung, was dieses Wort<br />
bedeutet?<br />
Doch, schon, das kenne ich, total runter zu sein, an nichts mehr Spaß zu haben. Manchmal<br />
liege ich dann einfach nur noch auf meinem Bett rum und nicht mal meine neuste CD macht<br />
mir mehr Spaß. Ziemlich trostlos fühle ich mich dann und weiß nicht mal genau, warum. Ich<br />
finde mich langweilig, uninteressant. Die Schule drückt mich ohne Ende, meine Eltern verstehen<br />
mich nicht richtig. Was kann mich da trösten? Was kann mich wieder aufrichten, die<br />
dunklen Wolken vertreiben? Habe ich mich schon oft gefragt.<br />
Frage 1 bringt diesen Trost zur Sprache. Die Leute, die sie geschrieben haben, kannten Trostlosigkeit<br />
genau wie du. Sie waren der Überzeugung: Selbst wenn ich mich ganz allein fühle, wenn ich mir<br />
selbst nicht mehr gefalle, wenn ich deprimiert bin und traurig, kann ich mich darauf verlassen, dass<br />
Jesus mich liebt, ohne Bedingungen zu stellen. Ihm ist nicht egal, wie es mir geht. Er hat mit seinem<br />
Leben und Sterben gezeigt, wie menschliches Leben voller Liebe und Hingabe gelingen kann. Das<br />
hat er auch für mich getan. Und das gilt auch, wenn ich mich gerade mal wieder total down fühle.<br />
Wieso steht da eigentlich „einziger Trost“?<br />
Es gibt eine ganze Menge Dinge, die mich trösten können, eine gute Tasse Tee in aller Ruhe, Sonnenstrahlen<br />
auf meiner Haut, ein richtig langes Stück auf dem Rennrad fahren und mich selbst dabei<br />
gut spüren, mir etwas Schönes kaufen, mit einem Menschen reden, der mich gut kennt. All das kann<br />
Trost spenden, ohne Frage. Aber es gibt nur einen Trost, der sogar durch mein Sterben hindurch<br />
trägt. Und das ist der Trost, den Christus mir schenkt. Etwas, das ich kaufen kann, das wird meinem<br />
Leben nie einen tiefen Sinn geben können. Gottes Liebe kann es. So meinten jedenfalls die Leute, die<br />
Frage 1 geschrieben haben. Und so sehen es heute noch viele Christen.<br />
Aber was soll das alles denn für mein ganz praktisches Leben bedeuten? Das scheint mir doch<br />
alles ziemlich weit weg zu sein!<br />
Ist es ja auch zunächst einmal. Jesus hat vor 2000 Jahren gelebt. Aber seine Freundinnen und Freunde<br />
haben die Erfahrung gemacht: Er war Gott so nahe, war so tief mit Gott verbunden wie kein<br />
anderer Mensch. Das haben sie gemeint, als sie ihn den Sohn Gottes nannten. Seine Liebe hat den<br />
Tod gesprengt. Sie war zu stark für den Tod. Er ist heute nahe, beschützt und bewahrt dich, auch<br />
wenn du es nicht spürst. Es kann geschehen, dass du von seiner Nähe berührt wirst: in einem Gespräch,<br />
in dem du einem anderen Menschen besonders nahe kommst; in einem Lied, das dich tief<br />
innen berührt; in der Freude an der Schönheit einer Blume; in den alten, tiefgründigen Geschichten,<br />
die in der Bibel aufbewahrt sind. Wenn das geschieht, ist das ein großer Moment in deinem Leben.<br />
Aber auch wenn es nicht geschieht, gilt: Jesus liebt dich ohne Vorbedingung. Er bewahrt dich. Er<br />
begleitet dich. Er tröstet dich.<br />
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