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pdf-Datei: Anbahnung - Heidelberger Katechismus

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Der große Sturm<br />

Es kam ein großer Sturm, und Gott der Herr ließ es zu, dass die Deiche brachen. Überall<br />

hieß es: Land unter. Zu denen, deren Felder im Wasser untergingen und deren Häuser<br />

von den Wellen umtobt wurden, gehörte ein gottesfürchtiger Bauer. Als das Wasser in die<br />

Küche eindrang, zog er sich mit seiner Familie in den ersten Stock seines Hauses zurück.<br />

Als der Bauer und seine Familie aus den Fenstern schauten, da kam ein Boot vorbei.<br />

Dessen Insassen winkten und riefen: „Kommt an Bord und bringt euch in Sicherheit!“<br />

Doch der gottesfürchtige Bauer antwortete nur: „Gott wird mich retten!“ Das Wasser stieg<br />

weiter. Es stieg bis in den oberen Stock, und der Bauer und die Seinen mussten sich ins<br />

Dachgeschoss zurückziehen. Wieder kam ein Boot vorbei, und die Leute riefen dem<br />

Bauern und den Seinen zu, an Bord zu kommen. Doch der Bauer antwortete erneut: „Gott<br />

wird uns retten!“ Das Wasser aber stieg noch weiter. Der Bauer und die Seinen mussten<br />

auf dem Dach stehen und hielten sich am Schornstein fest. Das Wasser umspülte ihre<br />

Füße. Da kam ein drittes Boot, und die Insassen bereiteten die Leinen vor, um sie dem<br />

Bauern und den Seinen zuzuwerfen und sie an Bord zu ziehen. Aber der gottesfürchtige<br />

Bauer in seinem unerschütterlichen Vertrauen auf den Herrn lehnte auch diese Hilfe ab.<br />

„Gott wird uns aus dieser unserer größten Not retten!“ rief er noch einmal. Da kam eine<br />

letzte riesenhohe Welle, überspülte das Dach und riss die Menschen auf ihm in den Tod.<br />

Enttäuscht und zornig trat der gottesfürchtige Bauer vor den Thron des Allerhöchsten und<br />

rief: „Was hast du versprochen, und was hast du gehalten? Warum bist du mir und den<br />

Meinen nicht zur Hilfe gekommen, als wir in höchster Not waren?“ Da sagte Gott leise:<br />

„Ich weiß nicht, was du willst. Dreimal heute abend habe ich dir ein Boot geschickt.“<br />

Aufgelesen in der Bibel<br />

Man kann sich auf jede Sprache verstehen - ohne Liebe bleibt alles leeres Getön. Man kann die<br />

Verhältnisse durchschauen, kann die Folgen absehen, kann sehr fromm sein - ohne Liebe nützt<br />

das nichts. Man kann hergeben, was man hat, zuletzt sich selbst - ohne Liebe wird dadurch<br />

nichts besser.<br />

Liebe ist ausdauernd und gütig, sie ist nicht eifersüchtig und macht nicht große Worte. Liebe<br />

stellt sich nicht schamlos zur Schau. Liebe will nicht auf ihre Kosten kommen, sie fragt nicht: Was<br />

hab’ ich davon? Liebe lässt sich nicht zu Zank verleiten, sie trägt nicht nach. Sie bedauert Unrecht<br />

und freut sich an Wahrheit. Liebe kann ertragen; sie hat immer noch Vertrauen, hat immer<br />

noch Hoffnung, hat immer noch Geduld. Diese Liebe kennt kein Ende. Alle Weisheit kann am<br />

Ende sein, altes Schwärmen, alle Kunst. Diese Liebe kennt kein Ende.<br />

1. Korinther 13,1-8<br />

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